Geisterjäger John Sinclair Band 30
Hexentanz
von Jason Dark (Friedrich Tenkrat)
Derek Shapiro lässt sich von seiner Freundin Cora Finley nach Hause fahren. Während der Fahrt scheint sich die junge Frau plötzlich zu verändern.
Kurze Zeit später erhält Oberinspektor John Sinclair einen Anruf von Inspektor Waldo Tarum aus Montreal, der der ermittelnde Beamte im Fall Finley ist. Seine Ermittlung bezüglich des Namens Oxoran bestätigen seine Vermutung, dass der Gangster Oxoran, der vor zwanzig Jahren verschwunden ist, mit dem Bösen im Bunde stand. Der Geisterjäger macht sich daraufhin zusammen mit Suko nach Kanada auf, um seinem Kollegen zu unterstützen.
Während Sinclair sich auf den Weg nach Montreal befindet, ereignen sich zwei weitere mysteriöser Todesfälle. Mit Ann Rogan und Gwendy Pengger begehen zwei weitere junge Frauen Selbstmord.
In Montreal angekommen, begeben sich John Sinclair, Suko und Inspektor Tarum auf einen kleinen Friedhof nahe dem Lafontaine‐Park, wo Oxoran unter der Erde liegen soll. Am Friedhof angekommen erscheint plötzlich das Gesicht von Oxoran auf dessen Grabstein und versucht die drei Männer magisch zu beeinflussen.
Bevor der Geisterjäger mit der magischen Kreide aus seinem Einsatzkoffer einen magischen Kreis um das Gesicht ziehen kann, verschwindet die Erscheinung wieder. Dafür ertönt Oxorans Stimme, der seine Aufgabe darin sieht, seine Getreuen wieder um sich zu scharen und im Auftrag der Hölle sein Werk in Montreal fortzusetzen.
Nachdem der Oberinspektor und Suko mit dem Freund von Cora Finley sowie mit den Eltern der beiden anderen Selbstmörderinnen gesprochen haben, demonstriert Oxoran erneut seine Macht. Er entführt Suko und greift Sinclair mit seinen magischen Kräften an.
Unterdessen bekommt Shapiro Besuch von seiner toten Freundin, die versucht ihn umzubringen. Das Auftauchen einer Krankenschwester verhindert jedoch dessen Ermordung. Zudem erfährt John Sinclair von Inspektor Tarum, dass Oxaron einst mit drei Hexen zusammengelebt hat, die vermutlich durch den Selbstmord der drei jungen Frauen in deren Körpern wiedergeboren wurden.
Während die drei Hexen beginnen, Menschen zu töten, gelingt es Inspektor Tarum mit Toby Bannings einen Mann ausfindig zu machen, der mit Oxaron vor zwanzig Jahren in Verbindung gestanden haben soll.
Nachdem der Geisterjäger von Bannings einige wichtige Informationen über Oxaron erfahren hat, unter anderem auch wo Oxorans Haus ist und wie er vernichtet werden kann, kommt er vor dem Haus von Banning zu einer weiteren Konfrontation mit Oxoran. Doch weder die Silberkugeln aus Sinclairs Beretta noch dessen Bannsprüche haben eine Wirkung auf den Höllendiener.
Oxoran stürzt sich auf den Geisterjäger und ist kurz davor ihn zu erwürgen, als Toby Bannings mit einem Riesenkreuz auftaucht…
- Erschienen am 30. Januar 1979
- Titelbilder: Vicente Ballestar
- Ein Roman mit Myxin
Mit „HEXENTANZ“ präsentiert der Autor FRIEDRICH TENKRAT endlich mal einen durchaus spannender und unterhaltsamer „JOHN SINCLAIR“-Roman, obwohl man sich manchmal über das Verhalten des Geisterjägers schon wundern muss.
Erst schießt er sein gesamtes Magazin mit Silberkugeln auf Oxaron ab, obwohl er merkt, dass die Silberkugeln nicht die geringste Wirkung auf den Höllendiener haben.
Und anstatt sein Kreuz zu benutzen (anscheinend hat John Sinclair mal wieder vergessen, dass er sein Silberkreuz um den Hals trägt) versucht er es mit den obligatorischen Bannsprüchen.
Danach kommt es zum Kampf Mann gegen Mann, den der Geisterjäger natürlich droht zu verlieren, denn gegen den Höllendiener hat er keine Chance. Wäre da nicht Toby Bannings mit seinem Riesenkreuz.
Anscheinend ist der Geisterjäger von der Wirkung seines Kreuzes auf Oxaron selbst auch nicht so ganz überzeugt. Anders kann man es sich nicht erklären, dass der Oberinspektor eine Silberaxt dabei hat, mit der er den Tisch im Keller von Oxarons Haus mit den magischen Symbolen zerstören will. Ich wusste gar nicht, dass sich eine solche Axt in dessen Einsatzkoffer befindet,
"Ich hatte erlebt, was für eine erstaunliche Wirkung TobyBannings’ Kruzifix erzielt hatte, und ich hoffte, mit meinem Silberkreuz denselben Erfolg zu erzielen.
Meine Rechte glitt zum Gürtel. Ich holte die Axt heraus, die ich meinem Spezialkoffer entnommen hatte. Sie hatte auf der einen Seite eine rasiermesserscharfe Schneide und war auf der anderen Seite glatt und klobig wie ein schwerer Hammer.
Der Griff der Axt war aus reinem Silber, mit Zeichen der Weißen Magie versehen. Damit wollte ich die magischen Zeichen, von denen Oxoran und seine Hexen ihre Kraft bezogen wie aus einem dämonischen Jungbrunnen, zertrümmern."
Doch der gute Eindruck des Romans wird ab dem letzten Drittel des Roman und mit dem eher lächerlich wirkenden Kampf in Oxarons Keller leider wieder zunichte gemacht.
Erst konnte sich der Geisterjäger nicht entscheiden, sein Kreuz einzusetzen, dann wendet er es doch gegen Oxaron und die drei Hexen an und kann damit problemlos alle deren magischen Angriffe abwehren. Dabei scheint die Silberaxt wieder vergessen zu sein.
Hätte der Autor FRIEDRICH TRENKRAT seinem Roman einen glaubwürdigeren Schluss und Showdown verpasst und hätte er auf das Auftauchen von Myxin verzichtet, wäre „HEXENTANZ“ ein überdurchschnittlicher Sinclair-Roman geworden. So wird der Roman aber durch diesen Unsinn wieder auf einen 'guten' Durchschnitt zurückgeworfen. Sehr schade!
© by Ingo Löchel
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