Geisterjäger John Sinclair Band 25
Das Geheimnis des Spiegels
von Jason Dark (Friedrich Tenkrat)
Oberinspektor John Sinclair liest gerade ein Buch, das sich mit wahren Fällen beschäftigt, als ein Kapitel, dass mit der Medusa beschäftigt, ihm besonders ins Auge fällt.
Durch das Kapitel des Buches gewarnt, entscheidet sich der Oberinspektor am nächsten Morgen, den Spiegel mit dessen Hilfe er Janus vernichtet hatte, zu zerstören, um eine Wiederkehr des Dämon zu verhindern.
Doch Sinclair hat das Nachsehen. Denn wie er feststellen muss, wurde der Spiegel von dem Antiquitätenhändler Allan Barbazon bei einer Auktion ersteigert. Der muss kurze Zeit später erkennen, dass der Spiegel von dem Dämon Janus besessen ist.
Seine Frau Norma, die unter dem Einfluss des Dämons gerät, versucht ihren Mann zu erwürgen, was Barbazon mit letzter Kraft verhindern kann. Um den Spiegel los zu werden, verkauft er ihn an den Schriftsteller Earl Baxter.
Beim Auktionator Pamberton erfährt der Oberinspektor, wer den Spiegel ersteigert hat und gibt ihm die Adresse. Als er Barbazons Antiquitätenladen erreicht, ist dieser geschlossen. Ein Nachbar erzählt ihm, dass Barbazons Frau von einem Krankenwagen abgeholt wurde, die anscheinend den Verstanden verloren hat.
Janus entscheidet unterdessen, dass Earl Baxter sterben muss, und bringt dafür den Hafen-Kranführer Herb Brothers unter seine Kontrolle, der den Schriftsteller mit einem Container zerquetschen soll. Doch Baxter hat Glück. Er wird von Tony Ballard gerettet, der wie der Schriftsteller mit einem Schiff nach Indien fahren will. Auf der Reise dorthin, freunden sich die beiden Männer an.
Nachdem das Gerücht umgeht, dass es im Laderaum des Schiffes spuken soll, machen sich die beiden nicht mehr ganz nüchternen Matrosen Red Greene und Tommy Hodges, die daran nicht glauben, auf den Weg dorthin, um der Sache auf den Grund zu gehen. Und werden eines besseren belehrt.
Tony Ballard, der davon erfährt, begibt er sich ebenfalls in den Laderaum und wird dort von einem Tau angegriffen, dass den Dämonenhasser beinahe erwürgt. Doch mit seinem magischen Ring, kann Ballard schließlich den Angriff abwehren.
Unterdessen gelingt es John Sinclair immer noch nicht, mit dem Antiquitätenhändler Barbazoni in Kontakt zu treten. Nach einem Fall mit Vampiren in Schottland versucht er es nach sechs Tagen erneut. Wiederum ohne Erfolg. Auch die Recherchen nach der Frau des Antiquitätenhändlers, die in einer Nervenklinik eingewiesen wurde, verlaufen im Sande…
- Erschienen am 19. Dezember 1978
- Titelbilder: Vicente Ballestar
- Ein Roman mit Tony Ballard
Mit „DAS GEHEIMNIS DES SPIEGELS“ versucht der Autor FRIEDRICH TENKRAT eine Art Fortsetzung zum Roman „DER MÖRDER MIT DEN JANUSKOPF“ zu verfassen, woran er aber kläglich scheitert.
Denn der „JOHN SINCLAIR“-Roman ist nicht nur sehr langweilig geschrieben, sondern gibt auch in Bezug auf die Handlung überhaupt nichts her, so dass Tenkrat mit unwichtigen Handlungssträngen den Roman strecken muss. Wie zum Beispiel der Angriff zweier Dämonen nach der Ankunft von John Sinclair in Kalkutta, die den Geisterjäger danach entführen, oder das Auftauchen der beiden Diebe Yahan und Haidar.
"Er war Dämonen in die Falle gegangen, die ihn erkannt hatten. John Sinclair war nicht nur den Dämonen in England bekannt. Seinen Namen kannte man bis in den letzten Winkel der Hölle.
Alle Unholde, die von da auf die Erde gesandt wurden, wußten, daß sie sich vor diesem Mann in acht nehmen mußten. Er konnte ihnen sehr gefährlich werden.
Das hatten viele von ihnen bereits am eigenen Leibe erfahren. Aus diesem Grund hatten die beiden Dämonen, die sich ganz zufällig auf dem Dum Dum Airport aufgehalten hatten, sofort gehandelt.
Und sie hatten Erfolg gehabt. John Sinclair, der gefürchtete Geisterjäger, befand sich in ihrer Gewalt. Als John die Augen aufschlug, hatte er das Gefühl, Eiswasser würde durch seine Adern rollen. Das war das Gift des Bösen, das ihm beim verhängnisvollen."
Hinzu kommt, dass das Auftauchen von TONY BALLARD in dem Roman ebenfalls nicht dafür sorgt, dass der Roman in irgendeiner Weise spannender geraten ist. Da der Roman zum größten Teil in Indien spielt, hätte Tenkrat statt Ballard lieber MANDRA KORAB auftreten lassen sollen. Das wäre weitaus logischer und vielversprechender gewesen als den Dämonenhasser agieren zu lassen, der irgendwie nicht so recht in das ganze Geschehen hineinpasst.
Zudem macht Tenkrat den Geisterjäger zu einem ziemlichen Jammerlappen. der sich darüber beschwert, dass so viele Dämonen hinter ihm her sind. Mir kommen beim Lesen nachfolgender Zeilen sichtlich die Tränen.
"Der Schwarze Tod, Asmodis’ rechte Hand, schien eine weltumspannende Informationsarbeit geleistet zu haben. Von nun an mußte der Geisterjäger mehr denn je auf der Hut sein.Denn überall auf der Welt gab es Dämonen, die ihn erkennen und attackieren konnten, wie es hier in Kalkutta geschehen war. John drehte sich auf die andere Seite.
Er seufzte tief. Sein Kampf gegen die Ausgeburten der Holle wurden immer härter. Der Schwarze Tod hatte schon einmal zum Großangriff gegen ihn geblasen, und John hatte große Mühe gehabt, dabei über die Runden zu kommen."
Und auch aus Janus ist eine Lachnummer geworden. Von dem gefährlichen Dämon aus dem Roman „DER MÖRDER MIT DEM JANUSKOPF“ ist so gut wie nichts mehr geblieben. Zudem muss man sich als Leser schon die Frage stellen, was Janus überhaupt mit dem Schwarzen Tod zu tun hat. Was ebenfalls völlig unpassend und an den Haaren herbeigezogen ist.
„Kraft! knurrte der Dämon, als er merkte, daß der Schwarze Tod seinen Ruf vernommen hatte. »Ich brauche mehr Kraft, um mit Sinclair und Ballard fertigzuwerden. Dies ist eine einmalige Chance. Die kommt vielleicht nie wieder, Herr. Ich habe sie beide hier in diesem Haus beisammen. Wenn du mir genügend Kraft verleihst, kann ich die gefährlichsten Gegner des Schattenreiches zur Strecke bringen!« Der Schwarze Tod fand, daß man diese Chance tatsächlich nützen sollte. Er mobilisierte Kräfte, die Janus unterstützen sollten."
Alles in allem hat der Autor FRIEDRICH TENKRAT mit seinem sehr schwachen und unterdurchschnittlichen Roman ein ziemliches Durcheinander angerichtet. Die Handlung wirkt zudem einfach zu konstruiert und langatmig, auch weil in der ersten Hälfte des Romans so gut wie nichts passiert.
Auch John Sinclair und Tony Ballard, die beiden Protagonisten des Romans, wirken ziemlich blass und agieren bisweilen auch ziemlich 'hilflos' gegen ihre Gegner, was man von solchen Profis in Sachen Dämonen nicht erwartet.
© by Ingo Löchel
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