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Sonntag, 28. Mai 2023

Ein Interview mit dem Autor Walter Appel (Earl Warren)

Ingo Löchel: Walter, am 18. Oktober 2022 erschien mit „"DER LEUCHTENDE MANN“ Dein erster Roman zur Serie „DIE UFO-AKTEN“. Wie kam es zur Mitarbeit an der Mystery-Serie?

Walter Appel: Die Materie hat mich interessiert.

Ingo Löchel: Gab es irgendwelche Vorgaben seitens des Bastei Verlages, an denen sich die Autoren der Mystery-Serie halten mussten?

Walter Appel:  Es sind umfangreiche Vorgaben – Rahmenexposé wie bei Cotton, Gespräche mit dem Redakteur der Reihe.

Ingo Löchel: Kann jeder Autor der Serie seine Themen selbst und frei auswählen?

Walter Appel: Ich habe jeweils Themen vorgeschlagen, die für die Materie passend sind und einen Kurztext – Plot, Kurzexposé – für jedes geschrieben.

Ingo Löchel: Wie hast Du Dich auf Deinen Roman zur Mystery-Serie vorbereitet?

Walter Appel: Rahmenexposé, Gespräche mit dem Redakteur, der da sehr engagiert ist, Recherche, Studium anderer Romane der Reihe – nicht, um abzuschreiben, sondern um den Touch mitzubekommen.

Ingo Löchel: Wie wichtig waren dabei unter anderem Recherchen?

Walter Appel: Umfangreich und genau. Extra nach Las Vegas geflogen und in die Wüste zur Area 51 gefahren bin ich allerdings nicht. So weit geht die Recherche nicht, zumal der Verlag Flug und Spesen nicht zahlen würde.

Ingo Löchel: Am 10. Januar 2023 wurde mit „Das Monster vom Lake Tahoe“ Dein nächster Roman aus der Serie „DIE UFO-AKTEN“ veröffentlicht. Damit sind bisher ‚nur‘ zwei „UFO-AKTEN“-Romane von Dir erschienen. Sind weitere geplant bzw. wieso wurden bisher keine weiteren Romane von Dir in der Mystery-Serie veröffentlicht?

Walter Appel: Ich bin sehr eingespannt mit privaten und beruflichen Dingen. Es kommt wieder mal was, gehe ich davon aus. Sehr viel nicht – eher sporadisch. Ich hatte auch mit meiner Gesundheit Probleme und habe kürzer treten müssen. Mittlerweile ist das behoben – gehe ich davon aus.

Ingo Löchel: Stichwort „JACK SLADE“. Am 20. September 2022 erschien laut Deiner Facebook-Seite mit "BAD BART BONNEY“ ein neuer Western-Roman von Dir. War das Dein bisher letzter Beitrag zur „Western-Reihe“ oder erschienen danach noch weitere „JACK SLADE“-Romane?

Walter Appel: Da sind etliche danach erschienen. Ich bin da aktuell schwer dabei. Wegen Überlastung und Gesundheit bin ich schlichtweg nicht dazu gekommen, den neuen Roman jeweils bei Facebook anzukündigen. Mittlerweile ist das so aufgelaufen, dass seit dem Bad Bart fast schon ein Dutzend oder so erschienen sind.

Auch beim Dorian Hunter, wie jetzt der Dämonenkiller heißt. Wie ich das alles nachholen und bei Facebook erwähnen soll… Echt ein Problem. Steuer und Sonstiges habe ich auch noch hier liegen.

Ingo Löchel: Sind weitere „JACK SLADE“ Romane für die Zukunft von Dir geplant?

Walter Appel: Ja. Nicht zu knapp.

Ingo Löchel: Du hast doch auch an Westernserien wie „RONCO“, „LOBO“ und „LASSITER“ mitgeschrieben. Gab es da auch irgendwelche Vorgaben seitens der Verlage, an die man sich als Autor halten musste?

Walter Appel: Ronco ging jeweils nach Exposé von Dietmar Kuegler, Lobo eigenes Exposé. Lassiter auch. Themenabklärung mit dem Redakteur. Cotton und viel anderes habe ich auch geschrieben. Auch Frauenromane und Romantic-Thriller. Allerdings meistens Action.

Ingo Löchel: Von 1974 bis 1980 hast Du über 50 „RONCO“-Romane geschrieben. Wurden die alle nach Exposé geschrieben?

Walter Appel: Ja.

Ingo Löchel: Konnten die Autoren der Western-Serie auch eigene Ideen in die Western-Serie mit einbringen?

Walter Appel: Das lief die meiste Zeit über Kuegler. Später dann eigene.

Ingo Löchel: Im neu gestarteten „GESPENSTER KRIMI“ erlebten mit „DIE VOODOO-KÖNIGIN“, „DIE MARIONETTEN DES SATANS“, „DIE SEEHEXE“ oder „IM TEMPEL DER DÄMONEN“ einige Horror-Roman von Dir eine Neuveröffentlichung. Hättest Du nicht mal Lust, einige neue Horror-Romane für die Heftroman-Reihe zu schreiben?

Walter Appel: Durchaus. Ich werde mich darum kümmern. Allerdings bin ich nicht mehr jung – die Mengen wie früher haue ich nicht mehr raus. Will ich nicht. Ein paar Jahr werde – will zumindest – ich schon noch tätig sein.

Ingo Löchel: Wie kam es eigentlich zu dem Pseudonym Earl Warren?

Walter Appel: Ja, der Earl. Den Earl habe ich vom Earl Dumarest, dem kosmischen Vagabunden von E. C. Tubb. Der Stil und die Action gefielen mir.

Warren ist mir von irgendwoher eingefallen.

Als ich dann ein so anderhalb Dutzend Romane mit dem Pseudo geschrieben habe sagte mir ein Redakteur: Earl Warren, das ist der Verfasser des Kennedy Reports über die Ermordung von JFK. Earl Warren war Gouverneur von Kalifornien – lange vor Arnie – und später oberster Bundesrichter der USA.

Das hatte ich nicht gecheckt – damals war noch nicht wie heute Internet und Google, dass man leicht nachschauen kann.

Ja?, habe ich da gesagt? Was machen wir denn nun?

Redakteur antwortete: Schreiben Sie einfach weiter unter Earl Warren. So lange sich keiner beschwert.

Das hat bis heute niemand getan. Also habe ich mittlerweile ein Gewohnheitsrecht auf den Namen. Es gab übrigens auch einen Jazz-Saxophonisten, der Earl oder Earle Warren hieß. Ein schöner Mann. Wir Earle sind alle schön. Der Giesa (WKG) hat mich im Spaß ab und zu mit Herr Bundesrichter angesprochen.

Ingo Löchel: An welchen Romanprojekten arbeitest bzw. schreibst Du zur Zeit? Kannst Du den Lesern des Online-Magazins darüber schon etwas verraten?

Walter Appel: Jack Slade. Da knie ich mich hauptsächlich rein.

Ingo Löchel: Walter, vielen Dank für die Beantwortung der Fragen.

Walter Appel: Gern geschehen. Lieber Ingo, ich habe zu danken. Entschuldige, dass es mit der Beantwortung etwas gedauert hat. Hab viel um die Ohren, wie man so sagt. Gruß an meine Leser und Leserinnen.

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