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Sonntag, 12. Februar 2023

Ein "John Sinclair"-Interview mit Friedrich Tenkrat

Ingo Löchel: Wie kam es zur Zusammenarbeit an der Serie John Sinclair?

Friedrich Tenkrat: Helmut Rellergerd machte mir den Vorschlag, an seiner Serie mitzuschreiben, und ich habe mich über seine Einladung gefreut und begeistert mitgemacht.

Ingo Löchel: Hatten Sie erst Bedenken, an der Serie mitzuschreiben?

Friedrich Tenkrat: Nein. Überhaupt nicht.

Ingo Löchel: Resultiert aus dieser Zeit auch die Freundschaft zwischen Ihnen und Herrn Rellergerd oder kannten Sie sich schon vorher persönlich?

Friedrich Tenkrat: Wir lernten uns schon früher kennen. Mich hatte der Verlag zu einem Besuch eingeladen, und Helmut brachte seinen neuesten Krimi mit. Da hat's gefunkt.

Ingo Löchel: Mit „DER VULKANTEUFEL VON HAWAII“ gaben Sie Ihr Debüt als Sinclair-Autor. Wer schrieb damals die Exposés zu den Romanen?

Friedrich Tenkrat: Ich habe bei JS noch keine Exposés geschrieben, sondern brachte meine eigenen Ideen zu Papier.

Ingo Löchel: Gab es Personenbeschreibungen zu John Sinclair & Co., an denen sich die Autoren halten mussten?

Friedrich Tenkrat: Das natürlich schon. Sonst wäre ja ein heilloses Durcheinander herausgekommen.

Ingo Löchel: Sprachen sich die Autoren (Walter Appel, Richard Wunderer etc.) damals untereinander ab oder konnte jeder schreiben, was er wollte, wenn er sich nur an das Exposé hielt?

Friedrich Tenkrat: Ich habe mich mit niemandem abgesprochen.

Ingo Löchel: In den John-Sinclair-Romanen 45, 98 sowie 146 spielte auch Tony Ballard in der Serie mit. Wie kamen Sie auf die Idee, den Dämonenhasser in der Serie erscheinen zu lassen?

Friedrich Tenkrat: Das war Helmuts Idee. Ich hab sie realisiert.

Ingo Löchel: Gab es anfangs seitens des Redakteurs etc. Bedenken, Tony Ballard in der Serie mitspielen zu lassen?

Friedrich Tenkrat: Nein.

Ingo Löchel: Inwieweit konnten die Autoren eigene Ideen in die Serie mit einbauen?

Friedrich Tenkrat: Wie das bei den andern Autoren lief, weiß ich nicht. Ich lieferte meine Romane so ab, wie ich es für richtig hielt, und das war's.

Ingo Löchel: Gab es ein besonderes Ereignis in Bezug auf John Sinclair, an das Sie sich bis heute noch gut erinnern?

Friedrich Tenkrat: Nein. Die Mitarbeit an der Serie war alles in allem sehr angenehm und völlig reibungslos.

Ingo Löchel: Mit „DAS KNOCHENSCHIFF“ schrieben Sie mit John Sinclair # 183 Ihren letzten John-Sinclair-Roman. Hätten Sie damals gerne weiter an der Serie mitgeschrieben?

Friedrich Tenkrat: Als ich merkte, dass Helmuts "Ausstoß" immer größer wurde, sagte ich ihm, er solle die Serie doch allein schreiben, damit sie homogener würde, und das hat er dann auch getan.

Ingo Löchel: Herr Tenkrat, vielen Dank für die Beantwortung der Fragen.

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