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Sonntag, 8. Januar 2023

Achterbahn ins Jenseits

  Geisterjäger John Sinclair Band 3

Achterbahn ins Jenseits

von Helmut Rellergerd

Bauleiter Vince McAllister hat den Auftrag, einen alten Friedhof, der nach langen Verhandlungen als Bauland freigegeben wurde, mit schweren Maschinen einzuebnen.

Während er den Friedhof begutachtet, begegnet ihm ein fremder Mann, der sich ihm als Lionel Hampton vorstellt. Dieser gibt vor, schon seit 70 Jahren tot zu sein und von den Geistern der Finsternis zum Hüter des Friedhofs auserkoren worden zu sein. Zudem warnt er McAllister, die Ruhe des Friedhofs nicht zu stören. Danach verschwindet der Totengräber Hampton wieder.

Aber der Bauleiter hört nicht auf die Warnung des Mannes und beginnt mit seinen Leuten den Friedhof einzuebnen. Doch als der Abend naht, beginnen seltsame Ereignisse die Männer zu verunsichern. 

Als erstes stürzt ein schwerer Raupenschlepper um, den die Erde samt Fahrer verschluckt. Aber  damit nicht genug. Auch eine Planierwalze sackt in das Erdreich ein und wird nicht mehr gesehen.

Schließlich taucht ein Blitz aus heiterem Himmel auf, der im Boden einschlägt und einen Krater verursacht aus der eine riesige, knochige Geisterhand auftaucht. Die schnappt sich Allister, die, nachdem am Himmel die Gestalt des Totengräber Lionel Hampton auftaucht, den Bauleiter mit in die Tiefe reißt.

Nachdem fünf Jahre nach dem Vorfall vergangen sind, überlegt die Gemeinde, das Bauland wieder freizugeben. Die Entscheidung wird ihnen jedoch abgenommen, als ein Rummelplatzunternehmer auf dem Stück Land einen zweimonatigen Jahrmarkt starten will. Da dieser einen Preis über der üblichen Pacht zahlt, stimmt schließlich die Gemeinde zu.

John Sinclair und Sheila Conolly holen Suko und Bill Conolly vom Londoner Flughafen ab, die nach den Ereignissen mit den Riesenvampiren (Gespenster Krimi # 208) nach England zurückgekehrt sind.

Suko hat ein Apartment auf der gleichen Etage wie John Sinclair und wird finanziell von Bill Conolly unterstützt, der nach  seiner Heirat mit Sheila Conolly zum Millionär aufgestiegen ist. Sheilas Vater war Eigentümer eines Chemiekonzerns.

Nach dessen Tod hat Sheila die Firma in eine AG umgewandelt und neunundvierzig Prozent der Anteile verkauft. Vermögen und Zinsen aus den Gewinnen ermöglichen es ihr und Bill ein angenehmes Leben zu führen, so  dass der Reporter Bill Conolly auch weiterhin Berichte für die großen Magazine der Welt schreiben kann.

Unterdessen nimmt der Rummelplatz nach und nach Gestalt an. Während Carl Norton darauf wartet, dass die Ingenieure zur Abnahme der neuen Achterbahn eintreffen, bekommt er unerwartet Besuch von Lionel Hampton. Dieser verlangt von Norton, dem Besitzer der Achterbahn und einiger Schießbuden, dass der Rummelplatz nicht eröffnet wird und dass Norton seine Achterbahn und seine Buden wieder abreißt und woanders wieder aufbaut. Norton ist außer sich und will Hampton hinausschmeißen, doch Hampton warnt den Schaubudenbesitzer noch einmal eindringlich und löst sich dann vor dessen Augen in Luft auf.

Nachdem Norton seiner Tochter Vera alles erzählt hat, beschließt diese zur Polizei zu gehen. Dabei erinnert sie sich an einen Zeitungsartikel über einen gewissen John Sinclair. Bei New Scotland Yard angekommen, begibt sie sich schließlich in das Büro des Oberinspektors. Nachdem Vera ihm alles erzählt hat, entschließt sich Sinclair, dem Rummelplatz am Eröffnungstag einen Besuch abzustatten. Er informiert seinen Freund Bill, der anderweitig beschäftigt ist, und ruft danach Suko an, der sich auf den neuen Fall freut.

Auf dem Rummelplatz angekommen, kommt es zu einer ersten Begegnung mit dem Geistertotengräber Hampton, dem Sinclair jedoch entwischt. Danach führt der Oberinspektor ein kurzes Gespräch mit Norton und schlägt ihn vor, den Betrieb der Achterbahn einzustellen, um Schlimmeres zu verhindern.

Doch davon will Norton nichts hören. Bevor sich Sinclair weiter um Hampton kümmern kann, machen dem Oberinspektor eine Gruppe Rocker einen Strich durch die Rechnung, die beim Auto-Scooter für Randale sorgen.

Aber da haben die Rocker die Rechnung ohne Suko gemacht, der die Rocker mit seinen Kampfkünsten aufmischt, muss dabei aber selbst einiges einstecken. Als einer der Rocker ihn erschießen will, schafft es eine junge Frau den Mord zu verhindern. Doch die Rocker bleiben unbeeindruckt. Doch bevor sie erneut auf Suko anlegen können, greift Hampton ein und tötet sowohl Angel Montana, den Anführer der Rocker,  sowie einen weiteren der Raudies. Danach verschwindet der Totengräber wieder.

Während Suko ins Krankenhaus abtransportiert wird, um  seine Verletzungen auszukurieren, bleibt Sinclair vor Ort. Unterdessen werden Gaylord 'Reddy' Carruthers, der damals bei den Einebnungsarbeiten des Friedhofes zugegen war,  und seine Frau Margret Carruthers mit Hampton konfrontiert…

  • Erschienen am 14. Februar 1978

  • Titelbild: Vicente Ballestar

Im Gegensatz zu „DIE TOTENKOPF-INSEL“ kann sich der Autor HELMUT RELLERGERD  wieder positiv steigern, dem  es geschickt gelingt, die Spannung im Roman Stück für Stück langsam aufzubauen, was durch Hamptons überraschende Besuche sowie durch das Auftauchen der Rocker im Verlauf der Handlung noch etwas gesteigert werden kann.

Mit dem Geistertotengräber Lionel Hampton hat es John Sinclair zudem mit einer besonders harten Nuss zu tun. Erst als Hampton den Geisterjäger etwas über seine Vergangenheit erzählt, hat der Oberinspektor einen Anhaltspunkt und findet durch den örtlichen Pfarrer heraus, wie Hampton zu Tode gekommen ist und kann auch dessen Grab ausfindig machen.

Während Sinclair um Punkt Mitternacht den Geistertotengräber an der Achterbahn ablenken kann, begibt sich der Pfarrer zu dessen Grab und bereitet alles vor, um Hampton zu vernichten.

Im  Gegensatz zu „DIE TOTENKOPF-INSEL“ ist die Vernichtung von Sinclairs Gegner in „ACHTERBAHN INS JENSEITS“ auch logischer‘ und nachvollziehbarer konstruiert, was ein weiteres Plus des Romans ist. Hinzu kommt, dass der Geistertotengräber ‚gnadenlos‘ wütet und diverse Menschen umbringt, was in dieser Form vermutlich in den heutigen John Sinclair-Romanen nicht mehr möglich wäre.

© by Ingo Löchel

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