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Dienstag, 22. November 2022

Krimi-Rezension: Autopsie von Patricia Cornwell

Dr. Kay Scarpetta ist wieder da, wo alles begann: Die renommierte Pathologin lebt nach vielen Jahren wieder in Virginia, gemeinsam mit ihrem Mann Benton, der als Rechtspsychologe beim Secret Service arbeitet, und ihrer geliebten Nichte Lucy.

Aber Scarpettas Start als leitende Gerichtsmedizinerin von Virginia gestaltet sich mühsam: Ihr Vorgänger hat ihr nicht nur eine herrische Sekretärin hinterlassen, sondern auch marode Strukturen. Und es dauert keine vier Wochen, bis Scarpetta es mit einem verstörenden Fall zu tun bekommt.

Eine Frau wurde brutal ermordet, ihre Leiche auf einem Bahngleis »drapiert«. Und die Ermittlungen führen Scarpetta gefährlich nah an ihr eigenes Zuhause, ihr privates Umfeld heran. Noch dazu wird die Gerichtsmedizinerin ins Weiße Haus beordert – als Mitglied einer Kommission, die mit Angriffen auf die nationale Sicherheit befasst ist.

Bei einer streng geheimen Weltraummission scheint es eine Katastrophe gegeben zu haben, der Kontakt zu den Astronauten ist abgebrochen.

Und während Scarpetta im All ermittelt und eine forensische Ferndiagnose aus 400 Kilometern Entfernung stellt, ereignet sich auf Erden ein zweiter, ganz ähnlicher Mord an einer Frau, wieder in der Nähe von Scarpettas Zuhause …

1990 wurde mit „POST MORTEM“ der erste „KAY SCARPETTA“-Roman von PATRICIA CORNWELL veröffentlicht. Aufgrund des Erfolges des Buches erschienen bis 2021 vierundzwanzig weitere Thriller mit der Protagonistin.

Mit „AUTOPSIE“ präsentiert PATRICIA CORNWELL den fünfundzwanzigsten Thriller mit Kay Scarpetta, in der die Autorin zurück zu Wurzeln kehrt. Denn nach vielen Jahren der Abwesenheit, lebt die Protagonistin nun wieder in Virginia, wo sie in ihren Beruf als leitende Gerichtsmedizinerin zurückkehrt.

Insgesamt ist der Thriller zwar unterhaltsam geschrieben, wirkt aber in seinem Aufbau etwas chaotisch. Zudem konzentriert sich die Autorin zu sehr auf diverse Nebenhandlungen sowie auf eine Vielzahl von Nebenaktivitäten von Kay Scarpetta, die anscheinend alle dazu dienten, die Seiten des Romans zu füllen, die die Handlung des Buches aber in keiner Weise voranbringen, sondern stattdessen eher hemmen.

Auch das Ende von „AUTOPSIE“ wirkt etwas überstürzt, wobei man bei der ‚Auflösung“ des Falles den Eindruck bekommt, dass die Autorin nicht so recht wusste, wie sie das ganze Thriller-Szenario aufklären sollte.

Autopsie
(Originaltitel: Autopsy)
von Patricia Cornwell
Aus dem amerikanischen Englisch von Karin Dufner
Gebunden, 400 Seiten, 21,90 Euro
Erschienen am 22. September 2022
Kampa Verlag

© by Ingo Löchel

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