Ross Macdonald wurde am 13. Dezember 1915 als Kenneth Millar in Los Gatos, Kalifornien, USA, geboren, wuchs aber in Kitchener, Ontario, Kanada, in der Heimat seiner kanadischen Eltern, auf.
1938 heiratete er Margaret Sturm, die einige Jahre später unter dem Namen Margaret Millar selbst erfolgreich Romane schrieb. Ihre gemeinsame Tochter kam 1939 zur Welt, die 1970 Selbstmord beging. 1946 zog die Familie von Kitchener nach Santa Barbara in die USA.
Seine Karriere als Schriftsteller begann Millar mit dem Schreiben von Geschichten für Pulp-Magazine. Nachdem er von 1944 bis 1946 als Nachrichtenoffizier auf See gedient hatte, kehrte Millar nach Michigan zurück, wo er seinen Doktortitel in Literatur erwarb.
Für seine Promotion studierte Millar bei dem Dichter W.H. Auden, der der Meinung war, dass Krimis oder Detektivgeschichten das Niveau von Literatur erreichen könnten, und Millars Interesse an diesem Genre förderte.
1944 gab Millar mit dem Roman „THE DARK TUNNEL“ sein Debüt als Krimi-Autor, der unter seinem richtigen Namen veröffentlicht wurde, wie auch seine nachfolgenden Werke „TROUBLE FOLLOWS ME“ (1946), „BLUE CITY“ (1947) und „MÖRDER IM SPIEGEL/SCHWARZE VERGANGENHEIT“ (1948).
1949 wurde mit „REICHE STERBEN AUCH NICHT ANDERS“ der erste Kriminalromane mit LEW ARCHER veröffentlicht. Die Krimi-Reihe mit dem Privatdetektiv war so erfolgreich, dass bis 1976 siebzehn weitere Romane mit dem Protagonisten erschienen.
Nachdem Millar das Pseudonym JOHN MACDONALD verwendet hatte, um Verwechslungen mit seiner Frau zu vermeiden, die als Margaret Millar erfolgreich Romane schrieb, änderte er kurzzeitig seinen Pseudonym in JOHN ROSS MACDONALD um, bevor er sich endgültig für das Pseudonym ROSS MACDONALD entschied, um eine Verwechslung mit dem Krimiautor John D. MacDonald zu vermeiden, der unter seinem richtigen Namen schrieb.
Ab Mitte der 1950er Jahre verwendete Millar das Pseudonym ROSS MACDONALD für alle seine Romane. 1976 erschien mit dem „LEW ARCHER“-Roman „DER BLAUE HAMMER“ sein letztes Buch.
Ross MacDonald verstarb am 11. Juli 1983 an den Folgen seiner Alzheimer Erkrankung in Santa Barbara, Kalifornien, USA.
© by Ingo Löchel
Bibliographie
Lew Archer
- 1949: Reiche sterben auch nicht anders/Das wandernde Ziel (The Moving Target)
- 1950: Wer zögert ist verloren/Kein Öl für Mrs. Slocum/Unter Wasser stirbt man nicht (The Drowning Pool)
- 1951: Tote ertrinken nicht/ Freut mich, Sie kennen zu lernen, Mr. Archer (The Way Some People)
- 1952: Nichts als ein Skelett/ Bis auf die Knochen/Ein Grinsen aus Elfenbein (The Ivory Grin/Marked For Murder)
- 1954: Opfer gesucht/Anderer Leute Leichen (Find a Victim)
- 1956: Sprungbrett ins Nichts/Die Küste der Barbaren (The Barbarous Coast)
- 1958: Schuldkonto der Vergangenheit/Sanftes Unheil (The Doomsters)
- 1959: Ein schwarzes Schaf verschwindet/Der Fall Galton (The Galton Case)
- 1961: Die wahre Mrs. Wycherly/Mutter und Tochter (The Wycherly Woman)
- 1962: Camping im Leichenwagen/ Unterwegs im Leichenwagen (The Zebra Striped Hearse)
- 1964: Gänsehaut (The Chill)
- 1965: Die Kehrseite des Dollars (The Far Side of the Dollar)
- 1966: Geld zahlt nicht alles/Schwarzgeld/Schwarzes Geld (Black Money)
- 1968: Durchgebrannt (The Instant Enemy)
- 1969: Geld kostet zuviel (The Goodbye Look)
- 1971: Der Untergrundmann (The Underground Man)
- 1973: Dornröschen war ein schönes Kind/Dornröschen (Sleeping Beaut)
- 1976: Der blaue Hammer (The Blue Hammer)
Einzelromane
Als Kenneth Millar
- 1944: The Dark Tunnel
- 1946. Trouble Follows Me
- 1947: Blue City (Blue City)
- 1948: Schwarze Vergangenheit/Mörder im Spiegel (The Three Roads)
Als John MacDonald
- 1953: Der Koffer unter dem Bett (Meet Me at the Morgue (als John Ross Macdonald)
Als Ross MacDonald
- 1961: Akte Ferguson (The Ferguson Affair)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen