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Montag, 19. September 2022

Tage des Zorns (Teil 2)

Lassiter Band 2601

Tage des Zornd (Teil 2)

von Katja Martens (Katrin Ulbrich)

Während der Fahrt nach Pittsburgh kommt es zu einem Unfall, als der Zug fast mit einem Frachtzug zusammenstößt, der die Schienen blockiert.

Doch dem Lokführer gelingt es, den Zug mit mehreren ‚Notbremsungen‘ in letzter Sekunde zum Stehen zu bringen, wobei aber eine Vielzahl von Passagieren verletzt oder getötet werden, und auch der Lokführer und der Heizer der Lok dabei verletzt werden.

Nach dem Halt findet Lassiter frische Stiefelabdrücke, die  vermuten lassen, dass diejenigen, die für den Anschlag auf den Frachtzug verantwortlich waren, Richtung Pittsburgh verschwunden sind.

Da an einer Weiterfahrt nach Pittsburgh nicht zu denken ist, schlägt Lassiter dem Lokführer vor, die Fahrgäste zum letzten Haltepunkt zurückzubringen und von dort aus eine Depesche nach Philadelphia zu senden, damit Hilfe geschickt werden kann und die Schienen wieder freigeräumt werden können.

Da Lassiter dringend nach Pittsburgh muss, beginnt er seinen dreißig Meilen Marsch zu Fuß durch die Wildnis, um sein Ziel so schnell wie möglich erreichen.

Währenddessen bleibt Hannah McMurtry mit ihrem Motorfahrzeug liegen. Sie benötigt zwei Gallonen Ligroin, um weiterzufahren, die sie schließlich in einer örtlichen Apotheke dem Besitzer abkaufen kann.

Doch während der Fahrt durch die Wildnis bleibt sie mit ihrem Fahrzeug erneut Stecken. Als plötzlich drei Wölfe auftauchen, wird die Situation brenzlig. Aber da taucht glücklicherweise Lassiter auf, der zwei der Wölfe erschießt, so dass das dritte Tier das Weite sucht.

Hannah entpuppt sich als Nichte des Stahlunternehmer McMurtry. Da Lassiter ebenfalls nach Pittsburgh will, darf ihr Retter auf dem Motorfahrzeug mitfahren.

In Pittsburgh angekommen, wird ein Anschlag auf Hannahs Onkel verübt, die den Arbeitern der Fabrik in die Schuhe geschoben werden soll…

Erschienen am 24. Mai 2022

Nach „DER UNBEUGSAME“, dem sehr interessanten ersten Teil von Autor DES ROMERO, schrieb KATRIN ULBRICH unter dem Pseudonym KATJA MARTENS den zweiten Teil des „LASSITER“-Fünfteilers „DAS KARTELL“.

Mit „TAGE DES ZORNS“ präsentiert die Autorin KATJA MARTENS allerdings einen sehr enttäuschenden und nicht sehr unterhaltsamen "LASSITER"- Roman, der nur zu Beginn mit dem Anschlag auf den Zug als Westernroman identifiziert werden kann.

Denn danach wird im weiteren Verlauf der Handlung von „TAGE DES ZORNS“ eine ziemlich seichte und oberflächliche Unterhaltungssoße geboten, die zudem noch mit einigen Längen und Klischees zu kämpfen hat.

Da wäre zum einen mal wieder das Märchen vom bösen Wolf bzw. den bösen Wölfen, die (ohne Grund) Menschen angreifen. Im Roman ist es Hannah McMurtry, die mitten in der Wildnis von drei Wölfen angegriffen wird, die plötzlich wie aus dem Nichts auftauchen. Während dieser Szene stellt man sich schon die Frage, woher die Wölfe so plötzlich gekommen sind und warum sie überhaupt die junge Frau angreifen wollen.

Denn normalerweise sind Wölfe scheue Tiere, die mit den Menschen nichts zu tun haben wollen. Und gibt es in der Wildnis für die Wölfe nicht genug zu essen? Schon aus diesen genannten Gründen wirkt die Szene sehr unrealistisch und unglaubwürdig, die die Mär vom bösen Wolf, der Menschen angreift, anscheinend ohne sie zu hinterfragen und ohne Sinn und Verstand weiter propagieren will.

Auch hat man im Verlauf der Handlung das Gefühl, dass die emanzipiert wirkende Hannah McMurtry nur im Roman auftaucht, damit Lassiter mit der jungen Frau mitten in der Wildnis eine Nummer schieben kann. Ansonsten hat die oberflächlich wirkende Figur der Hannah wenig Substanz, obwohl sie ja eigentlich eine emanzipierte Frau im Jahr 1894 spielen soll.  

Während man in dem Western „DER UNBEUGSAME“ von DES ROMERO getrost auf die Sexszene im Roman verzichten konnte, die für dessen Handlung auch völlig unwichtig war, wurde das Rumgemache in dem Roman „TAGE DES ZORNS“ durch das Auftauchen von Hannah gezielt von der Autorin KATJA MARTENS mit der Handlung verbunden.

Hinzu kommt, dass zu vermuten ist, dass die Figur der Hannah auch in dem „LASSITER“-Roman miteingebaut wurde, um auch eine Brücke zur Handlung in Pittsburgh zu bauen, da ja Hannahs Onkel der Stahlunternehmer McMurtry ist, auf den ein Anschlag verübt wird.  

© by Ingo Löchel

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