Translate

Montag, 19. September 2022

Krimi- und Westernautor W. T. Ballard

W(illis) T(odhunter) Ballard wurde am  13. Dezember 1903 in Cleveland, Ohio, USA, geboren. Ballard besuchte Schulen in Cleveland und Westtown, Pennsylvania und machte Im Jahr 1926 seinen Abschluss am „Wilmington College“ in Wilmington, Ohio.

Sein Vater besaß ein Ingenieurbüro für Elektrotechnik, wo auch eine elektrotechnisch orientierte Zeitschrift herausgegeben wurde, an der Ballard mitarbeitete.

Nach seinem College-Abschluss, sollte er das Geschäft seines Vaters übernehmen, doch da er ein schlechter Zeichner war, er die Arbeit nicht mochte und sich langweilte, fand er über einen Freund Arbeit bei einigen Lokalzeitungen.

Als die USA im Jahr 1929 in die Große Depression versank, war Ballards Vater gezwungen, sein Geschäft zu schließen, und auch Ballard war arbeitslos, so dass er sich entschloss,. nach Kalifornien zu gehen.

Während dieser Zeit schickte er seine ersten Geschichten ohne großen Erfolg an verschiedene Pulp-Magazine. Es gelang ihm aber, eine seiner Kurzgeschichten an das Pulp-Magazin „DETECTIVE DRAGNET“ zu verkaufen.

In Los Angeles begegnete ihm Major Harry Warner, den Ballard in Cleveland kennen gelernt hatte, wo dessen Familie Filmtrailer für lokale Organisationen herstellte. Warner gab ihm für fünfundsiebzig Dollar die Woche einen Job als Autor bei den  „First National Studios“ gab, wo Ballard eine  Menge über das Drehbuchschreiben lernte.

Nach acht Monate ging er zur Columbia, wo er für Sam Cohan Filme für ein maximales Budget von 10.000 Dollar produzieren sollte. Zudem musste er die die Drehbücher für die Filme schreiben und darin auch Regie führen. Nach sechs Monaten schmiss er den Job allerdings wieder hin und hielt sich mit freiberuflichen Tätigkeiten über Wasser.

Anfang der 1930er Jahre begann Ballard weiter Kriminalerzählungen zu schreiben, von denen er eine an das Pulp-Magazin „BLACK MASK“ verkaufen konnte.

„Eine Woche nachdem ich die Geschichte an Black Mask geschickt hatte, erhielt ich einen Brief von Joe Shaw. Er wollte einige Änderungen vornehmen lassen und schickte einen Scheck mit, was damals unter Redakteuren eine unerhörte Großzügigkeit und Barmherzigkeit darstellte.

Die wichtigste Änderung, um die er bat, war, dass Bill Lennox keine Waffe tragen sollte, wie es andere fiktive Detektive taten, sogar Zeitungsreporter. Dass Reporter bewaffnet waren, kam mir seltsam vor, und dass ein Problemlöser nackt sein sollte, erschien mir noch seltsamer, aber es war nicht der richtige Zeitpunkt, um mit einem Redakteur zu streiten. Niemand, der bei Verstand war, stritt mit Shaw. Also ging Lennox ohne eine Waffe.“ (1)

Neben „BLACK MASK“ gelang es Ballard seine Krimi-Kurzgeschichten in den 1930er und 1940er Jahren auch in Pulp-Magazinen wie "TEN DETECTIVE ACES", "DETECTIVE TALES", "NEW DETECTIVE" und "THRILLING DETECTIVE" zu veröffentlichen.

In den 1940er Jahren schrieb er zusammen mit Robert Leslie Bellam die zehn letzten „JIM ANTHONY“-Ausgaben (Oktober 1942 bis Oktober 1943). Zudem schrieb er zusammen mit Bellam unter dem Pseudonym WALT BRUCE die sieben Erzählungen mit DR. ZENG, die zwischen 1942 und 1944 im Pulp-Magazin „POPULAR DETECTIVE“ veröffentlicht wurden.

Hinzu kamen auch Veröffentlichungen in der „SATURDAY EVENING POST“ und im „ESQUIRE“.

1942 veröffentlichte W. T. Ballard mit „HOCHZEITSNACHT IM SARG“ seinen ersten Kriminalroman, der auch das erste Abenteuer mit Bill Lennox markiert. Nach weiteren „LENNOX“-Romanen, folgten in den 1950er und 1960er Jahren Kriminalromane mit den Protagonisten Tony Constatine und Bert McColl sowie Max Hunter.

1951 erschien mit „ZWEISCHNEIDIGE RACHE“ auch Ballards erster Western-Roman, dem bis in die 1970er Jahre zwei Dutzend weitere folgten.

1965 wurde der Autor W. T. Ballard für seinen Western-Roman „GOLD IN CALIFORNIA“ mit dem „SPUR AWARD“ ausgezeichnet.

Ab den 1950er Jahren schrieb Ballard auch Drehbücher für TV-Serien wie “DICK TRACY” (1950-1951), “ADVENTURES OF BILL HICKOCK” (1951), “COWBOY G-MEN” (1952-1953), “SHOTGUN SLADE” (1959), “SHANNON KLÄRT AUF” (1962) und “IM WILDEN WESTEN” (1965).

1977 wurde mit dem Western “The Sheriff of Tombstone” sein letzter Roman veröffentlicht.

W. T. Ballard verstarb am  27. Dezember 1980 in Mount Dora, Florida, USA. Ballard soll bis zu seinem Tod 1000 Kurzgeschichten und Erzählungen sowie 70 Romane und 50 Drehbücher geschrieben haben.

© by Ingo Löchel

  • (1)    W. T. Ballard



Bibliographie (Eine Auswahl)

1)    Kriminalromane

  • 1947: Murder Picks the Jury (als by Harrison Hunt)
  • 1952: Walk in Fear
  • 1967: Murder Las Vegas Style
  • 1972: Brothers in Blood (als P. D. Ballard)
  • 1973: The Kremlin File (als Nick Carter)
  • 1973: The Death Brokers (als P. D. Ballard)

Bill Lennox

  • 1942: Hochzeitsnacht im Sarg (Say Yes to Murder/Demise of a Louse)
  • 1946: Start frei für Mord (Murder Can’t Stop)
  • 1947: Der Dunkelmann von Vegas (Dealing Out Death)
  • 1961: Tod in goldener Robe (Lights, Camera, Murder)

Tony Constatine und Bert McColl

  • 1958: Ein Strohmann für den Henker (Death Takes an Option)
  • 1959: Gefährliche Erbschaft (Two Guns for Hire)
  • 1959: Mörderische Stadt (Third on a Seasaw)
  • 1960: Feuerwasser (Hot Dam)
  • 1960: Fahrt in den Tod (The Death Ride)
  • 1962: Rutschpartie in Mexiko (Mexican Slayride)
  • 1962: Lauter nette Leute / Zu scharf für zarte Kehlen (The Spy Catchers)

Max Hunter

  • 1961: Liebe auf den ersten Mord (Pretty Miss Murder9
  • 1962: Sieben auf einen Scheich (The Seven Sisters)
  • 1963: Alle meine Witwen (Three for the Money)



2)    Westernroman

  • 1951: Zweischneidige Rache (Two-Edged Vengeance)
  • 1952: Die Silberhügel (Incident at Sun Mountain)
  • 1953: Auf steinigem Weg (West of Quarantine)
  • 1953: Vogelfrei (High Iron)
  • 1954: Das rauhe Land (Outlaw Brand) (als Parker Bonner)
  • 1955: Die Silbermine (Trigger Trail)
  • 1956: Guns of the Lawless
  • 1957: Zwischen Recht und Gewalt (Trail Town Marshall)
  • 1958: The Marshall from Deadwood (als John Hunter)
  • 1959: Die Ranch der Brutalen (Trouble on the Massacre)
  • 1961: Die Nachtreiter (The Night Riders)
  • 1962: The Long Sword (als Hunter D'Allard)
  • 1962: Gopher Gold
  • 1965: Desperation Valley
  • 1965: Gold in California!
  • 1969: The Wild Bunch (als Brian Fox)
  • 1969: Sabata (als Brian Fox)
  • 1970: Chisum (als Sam Bowie)
  • 1971: The Californian
  • 1972: Nowhere Left to Run
  • 1973: Zwei tollkühne Kerle (Loco and the Wolf)
  • 1974: Home to Texas
  • 1975: Trails of Rage
  • 1977: The Sheriff of Tombstone

Lassiter

  • 1968: Wenn Lassiter kommt (Lassiter)
  • 1968: Lassiters wilte, verwegene Jagd (Bandido)
  • 1969: 20000 Dollar für Lassiters Kopf (The Man from Yuma)
  • 1969: Wer Lassiter eine Grube gräbt (The Man from Cheyenne)

Alias Smith and Jones (als Brian Fox)

  • 1971: Dead Ringer
  • 1976: Dragooned
  • 1976: Apache Gold
  • 1976: Trick shot

Vigilante (als Clint Reno)

  • 1974: Sun Mountain Slaughter
  • 1974: Sierra Massacre

 

Keine Kommentare: