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Montag, 22. August 2022

Krimi-Autor Felix Huby gestorben

Felix Huby wurde am 21. Dezember 1938 als Eberhard Hungerbühler in Dettenhausen geboren.

Nachdem er während der Abiturprüfung beim Schummeln erwischt worden war, flog er ohne Abschluss von der Schule.

Huby war zunächst als Redakteur bei der „Schwäbischen Donauzeitung“ in Ulm (später umfirmiert zu „Südwest Presse“), später Chefredakteur der Warentestzeitschrift „DM“ und der Zeitschrift „X-Magazin“.

Von 1972 bis 1979 war Felix Huby Baden-Württemberg-Korrespondent des Magazins „Der Spiegel“.

1976 erschien mit dem Kinder- und Jugendroman  „VIER FREUNDE AUF HEISSER SPUR“ (der später in „FELIX & CO. AUF HEISSER SPUR“ umbenannt wurde) sein Debüt als Schriftsteller.

Ein Jahr später gab Felix Huby mit dem „BIENZLE“-Roman „DER ATOMKRIEG VON WEIHERSBRONN“ (1977, der später in „BIENZLE UND DER TERRORIST“ umbenannt wurde) sein Debüt als Krimi-Autor. Bis 2011 erschienen weitere achtzehn Romane mit dem Kommissar Ernst Bienzle.

1979 gab er seinen Posten beim „Spiegel“ auf, um  als freier Schriftsteller zu arbeiten. Ein Jahr später erhielt Felix Huby den Auftrag zwei Drehbücher für den „TATORT“-Kommissar Horst Schimanski zu schreiben.

Für die „TATORT“-Reihe schuf Huby die Kommissar Max Palu, Jan Casstorff sowie Ernst Bienzle, der auf seine gleichnamigen Kriminalromane basiert, für deren Folgen er auch die Drehbücher schrieb.

„Ich habe ja zunächst den Roman-Bienzle geschaffen und erst dann kamen die Verfilmungen mit Dietz-Werner Steck, den ich auch selbst für die Bienzle-Rolle vorgeschlagen hatte. Aber Steck sieht ja nun ganz anders aus als der Bienzle im Roman, wo er ein bisschen wie ich aussieht – 1,90 Meter groß, ein bisschen füllig…

Und dann war also plötzlich der Schauspieler da, und man kommt beim Schreiben gar nicht drum herum, immer an den Schauspieler aus den Filmen zu denken. Und so hat sich der Roman-Bienzle mit der Zeit immer mehr dem Film-Bienzle angenähert – zwar nicht an den Schauspieler, aber an die Figur aus den Filmen. Dem kann man sich gar nicht entziehen. Aber ich denke, auch für die Leute ist es gut.

Die Bienzle-Filme hatten bis zu zehn Millionen Zuschauer und die Menschen, die einen Bienzle-Roman kaufen, kennen in aller Regel natürlich die Fernsehfigur. Für mich war es aber auch umgekehrt blöd. Ich habe so viele Bienzle-Drehbücher geschrieben, dass dann mein erster Bienzle-Roman nach langer Zeit immer so eine Art Drehbuch geworden ist.“  (1)

Zudem schrieb Huby Drehbücher zu TV-Serien wie „DER EUGEN“ (1982-1986), „KÖBERLE KOMMT“ (1983), „DETEKTIVBÜRO ROTH“ (1986-1987), „HAFENDETEKTIV“ (1987-1991), „OH GOTT, PFARRER“ (1988), „ABENTEUER AIRPORT“ (1990),  „OPPEN UND EHRLICH“ (1992), „ZWEI BRÜDER“ (1994-1996), „TIERARZT DR. ENGEL“ (1998-2004) und „GROSSSTADTREVIER“ (2000-2011).

2006 startete Huby mit dem „PETER HEILAND“-Roman „DER HECKENSCHÜTZE“ eine neue Krimi-Reihe. Bis 2022 erschienen zehn weitere Bücher mit dem Kommissar.

Am 13. Juli 2022 erschien mit dem „HEILAND“-Roman „BERLIN NACHT“ sein letztes Buch im Gmeiner Verlag.

Felix Huby verstarb am 19. August 2022 nach längerer Krebserkrankung im Alter von 83 Jahren in Berlin.

© by Ingo Löchel

  • (1)    Felix Huby


Bibliographie (Eine Auswahl)

1)    Kriminalromane

Kommissar Ernst Bienzle

  • 1977: Bienzle und der Terrorist/Der Atomkrieg von Weihersbronn
  • 1977: Bienzle und der Tod im Tauerntunnel/Tod im Tauerntunnel
  • 1978: Bienzle und der Puppelspieler/Ach, wie gut daß niemand weiß
  • 1979: Bienzle und der falsche Mord/Sein letzter Wille
  • 1982: Bienzle und der alte Türke/Schade, dass er tot ist
  • 1983: Bienzle stochert im Nebel
  • 1985: Bienzle und die schöne Lau
  • 1986: Bienzles Mann im Untergrund
  • 1988: Bienzle und das Narrenspiel
  • 1992: Bienzle und der Tote im Park/Gute Nacht, Bienzle
  • 1994: Bienzle und der Biedermann
  • 1999: Bienzle und der Champion
  • 2000: Bienzle und die lange Wut
  • 2001: Bienzle und der Klinkenmörder
  • 2002: Bienzle im Reich des Paters
  • 2005: Bienzle und die letzte Beichte
  • 2006: Bienzles schwerster Fall
  • 2009: Bienzle und das ewige Kind
  • 2011: Adieu, Bienzle


Kommissar Peter Heiland

  • 2006: Der Heckenschütze
  • 2006: Der Falschspieler
  • 2007: Der Bluthändler
  • 2009: Null Chance
  • 2016: Der Patriarch
  • 2017: Heiland
  • 2018: Babettes Ballhaus
  • 2019: Wut
  • 2020: Nackt im Grab
  • 2022: Berliner Nacht


2)    Kinder- und Jugendbücher

Felix & Co.

  • 1976: Felix & Co. auf heißer Spur/Vier Freunde auf heißer Spur
  • 1979: Felix & Co. jagen die Schmugglerbande/Vier Freunde sprengen einen Schmugglerring
  • 1979: Felix & Co. und der große Eisenbahnraub
  • 1981: Felix & Co. und der Kampf in den Bergen
  • 1982: Felix & Co. und die Jagd im Moor

Paul Pepper

  • 1980: Paul Pepper und der Mann im Hintergrund
  • 1984: Paul Pepper und das schleichende Gift
  • 1984: Paul Pepper und der schwarze Taucher
  • 1984: Paul Pepper und der tödliche Sprung
  • 1984: Paul Pepper und die tickende Bombe
  • 1985: Paul Pepper und der Rote Baron
  • 1985: Paul Pepper und der stumme Zeuge
  • 1985: Paul Pepper und die rasende Jagd
  • 1985: Paul Pepper und die sechs Dunkelmänner
  • 1985: Paul Pepper und die Video-Piraten
  • 1986: Paul Pepper und die Brandstifter
  • 1987: Paul Pepper und die lauernde Falle
  • 1987: Paul Pepper und die Fluß-Mafia
  • 1988: Paul Pepper und der weiße Tod

3)    Sonstige Romane

Christain Ebinger

  • 2014: Heimatjahre
  • 2016: Lehrjahre
  • 2018: Spiegeljahre

 

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