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Freitag, 29. Juli 2022

Das Feuer der Zeit, Traumlawine und Die magische Fessel

Mythor Band 113

Das Feuer der Zeit

von Paul Wolf  (Ernst Vlcek)

Der Sohn der Kometen, der nun endlich Carlumen, die sich seit neun Menschenaltern im Bann von Yhr befindet,  erreicht hat, wird von den beiden Kriegern Mokkuf und Hukender in die Kommandobrücke der schwimmenden Stadt gebracht, wo er mit Sadagar konfrontiert wird, der zu Stein erstarrt zu scheint.

Hinzu kommt, dass der Geist des Alptraumritters Caerylls in einer Kristallwand in der Kommandobrücke eingeschlossen ist, der mit dem Sohn des Kometen redet.  Als der Königstroll Nadormir den wahren Namen Sadagars nennt, erwacht der Steinman aus seiner Starre.

Während Mythor dem Steinmann seine Gefährten Gerrek, Cryton, Robbin, das Aasenpärchen Heeva und Lankohr sowie Fronja vor. Tertish, Scida, kämpfen die sechs übriggebliebenen Amazonen zusammen mit den Söldnern des Caeryll, um Carlumen vom dämonischen Geschmeiß zu befreien.

Doch es naht eine weitere Gefahr für die fliegende Stadt. Die dämonischen Kreaturen versuchen das Lebensrad, das sich im Heck von Carlumen befindet, zum Stillstand zu bringen.

Mit dem Stillstand des Lebensrades wäre aber nicht nur das Ende von Carlumen, sondern auch das von Caeryll gekommen. So ‚kämpfen‘ sich Mythor, Sadagar, Gerrek sowie Tertish bis zum Lebensrad durch und befreien mit vereinten Kräften das Lebensrad. Doch plötzlich ist Tertish verschwunden.

Die Gefährten bemerken eine sechsarmige Gestalt, die die Amazone in ihre schwarze Barke hilft. Die mysteriöse Gestalt entpuppt sich als Fährmann des Todes. So weiß Sadagar nun auch, wo die Schlange Yhr die fliegende Stadt hingebracht hat. Carlumen befindet sich auf dem Fluss Styx, dem  Fluss ins Totenreich.

Der Sohn des Kometen ist jedoch nicht gewillt, Tertish gehen zu lassen und entscheidet sich dafür, die Amazone zurückzuholen. So nimmt Mythor ein Boot und folgt dem Fährmann und Tertish. In der Schattenwelt angekommen, begegnen ihm  Gapolo ze Chianez, Coerl O'Marn sowie Prinzessin Nyala, die den Sohn des Kometen prüfen.

Nach der Rückkehr von Mythor und Tertish aus dem Schattenreich überlegen er und die übrigen Gefährten, wie sie Carlumen aus dem Bann von Yhr befreien können. Der Königstroll und Sadgar weihen Mythor dazu in die Grundbegriffe der weißen Magie ein. Mit den Bausteinen des DRAGOMAE könnte es dem Sohn des Kometen gelingen, die Kontrolle über Carlumen zu übernehmen.

Aber der Unterricht wird unterbrochen als die dämonischen Kreaturen, die Carlumen besetzt halten sich zusammenrotten und die Bastion angreifen, wo sich alle Söldner und Krieger von Carlumen zurückgezogen haben.

Doch die Schlange Yhr hat eine weitere Überraschung für sie parat. Sie befördert die fliegende Stadt ins Land der Tauren…

  • Erschienen am 7. Dezember 1982
  • Titelbild-Zeichner: Nicolai Lutohin
  • Innenillustrationen: Jochen Fortmann
  • Detailkarte 71
  • Mythors Welt: Carlumen

Der Anfang von „DAS FEUER DER ZEIT“ ist gut gelungen. Das Wiedersehen mit Sadagar lässt zwar einige Fragen offen, doch dafür sind das Auftauchen von Caeryll, der in einer Kristallwand jahrhundertelang überlebt hat und die Beschreibung der fliegenden Stadt Carlumen  sehr positive Aspekte des Romans. Doch nach der Befreiung des Lebensrades flacht der Roman erheblich an.

Denn danach präsentiert uns der Autor ERNST VLECK eine Version von Orpheus in der Unterwelt, in der Mythor die Amazone Tertish zurückholt, und dabei von den Toten Gapolo ze Chianez, Coerl O'Marn sowie Prinzessin Nyala geprüft wird. Nicht gerade der Bringer.

Den Teil mit dem Totenreich hätte sich der Autor sparen können. Wieder mal ein Lückenfüller, der ohne Sinn und Verstand ist. Stattdessen hätte ich mir mehr Carlumen gewünscht, denn eigentlich sollte sich Mythor, Sadagar & Co. um die Rückeroberung der schwimmenden Stadt kümmern und nicht irgendwo im Schattenreich herumirren.

Ein weiteres großes Manko von „DAS FEUER DER ZEIT“ ist, das in dem Roman zu keinen Kämpfen kommt. Denn bevor es soweit kommt,  präsentiert Ernst Vlcek den Lesern immer irgendetwas anderes. So zum Beispiel verschlägt es Carlumen ins Land der Tauren. 

Doch diesen interessanten Ausflug, der mal wieder arg kurz geraten ist und mal wieder nicht gerade sehr informativ ausfällt, hätte man sich lieber für einen kompletten Roman aufsparen sollen. 

So dauert dieser Aufenthalt nur wenige Seiten. Mythor & Co. erreichen das Land der Tauren, übergeben Taurond einem Taurenpaar und verschwinden so schnell wie sie gekommen sind.

Und wie löst Ernst Vlcek das Problem mit den dämonischen Kreaturen die Carlumen besetzt haben? Die werden von Januffen ausgelöscht, die die Taurenwelt bewohnen.

Mit dieser ‚tollen‘ Lösung hat Ernst Vlcek, dem man auch  nicht gerade als einen ‚Meister‘ von Kampf- oder Schlachtbeschreibungen kennt, gleich mehrere Probleme gelöst. Er hat sich die Kampfpassagen sowie das schwierige Problem der Rückeroberung von Carlumen im Roman erspart und so der Serie mal wieder einiger spannender Momente und spannender Romane beraubt.


Mythor Band 114

Traumlawine

von Hubert Haensel

Auf ihrer weiteren Reise begegnet die schwimmende Stadt einem fremden Schiff. Mythor sowie die Caeryll-Söldner Berbus, Hepton, Agon, Lonsa, Merbon und Huuk begeben sich aufs Deck des fremden Gefährts und finden dort nur Tote. 

Als sie ein Fass öffnen, entzündet sich dieses. Mythor und seine Gefährten gelingt es iaber n letzter Sekunde das Schiff zu verlassen, bevor es in Flammen aufgeht.

Danach erreichen sie nach einigen Turbulenzen und einem Angriff von Riffpiraten das Eiland Sargoz. Während sich Mythor und Fronja nach Sargoz begeben, damit der Sohn des Kometen vom Bildzauber bzw. Liebeszauber befreit wird, bewegt sich Carlumen in einer Kreisbahn um das Eiland. 

Sie nehmen allerdings die Hexe Glair mit, die vermutet, dass sich auf Sargoz ein Bruchstück des DRAGOMAE befindet. Um Mythor zu helfen, setzen kurze Zeit später auch Sadager und der Königstroll Nadomir mit einem Beiboot nach Sargoz über.

Auch Joby ist dabei, der sich im Beibott versteckt hat, geraten aber kurze Zeit später in Gefangenschaft des Piraten Trobus. Mit Hilfe von Joby können sie sich allerdings wieder befreien. Als die Piraten sie fast wieder eingefangen haben, verscheucht sie Joby mit Gerreks Flöte, die er dem Mandaler geklaut hat.

Unterdessen erreichen Mythor, Fronja und Glair eine Burg und betreten schließlich die Grotte der Selbstfindung, wo jeder mit einer anderen Person oder Situation konfrontiert wird. Als der Traum, in dem sich Fronja befindet, übermächtig zu drohen scheint, müssen sie alle fliehen und gelangen schließlich zurück auf die Carlumen.

Dort offeriert Joby dem Sohn des Kometen, dass er sich im Besitz des Bruchstückes des DRAGOMAE befindet, den er den Piraten hatte abluchsen können.

  • Erschienen am 21. Dezember 1982
  • Titelbild-Zeichner: Nicolai Lutohin
  • Innenillustrationen: Peter Eilhardt
  • Detailkarte 72
  • Mythors Welt: Caerylls Söldner I, Mokkuf, Hukkender

Die Frage, die man sich bei dem Roman „TRAUMLAWINE“ von HUBERT HAENSEL stellen muss, ist, ob der Sohn des Kometen keine anderen Probleme hat, als sich vom Bildzauber bzw. Liebeszauber, den ihn an Fronja ‚bindet‘, zu befreien.

Anscheinend nicht. Der einzige Grund für das ganze Tohuwabohu im Roman und der öden Handlung mit der Grotte der Selbstfindung  ist der vierte DRAGOMAE-Kristall, der sich auf Sargoz befindet und den Joby am Ende des Romans stiehlt.

So hebt allein die zweite Handlung des Romans mit Sadagar, Nadomir sowie Joby die Qualität ein bisschen und verhindert, dass das Ganze zu einer langweiligen Reise in die Traumwelten von Fronja & Co. verödet. 

 

Mythor Band 115

Die magische Fessel

von Horst Hoffmann

Die schwimmenden Stadt Carlumen befindet sich immer noch auf eine Irrfahrt durch die Schattenzone. An Bord herrscht Uneinigkeit zwischen Mythor, der trotz Einweisung in die weiße Magie gerade mal ein Zauberlehrling ist, und den übrigen Magiekundigen auf Carlumen.

Auch Caeryll, dessen Geist  durch den jahrhundertelangen Aufenthalt in der Kristallwand mehr als verwirrt ist und dessen Erinnerungen nur sehr bruchstückhaft sind, ist ebenfalls keine große Hilfe. Doch dann scheint sich Caeryll doch an etwas zu erinnern. Er erinnert sich an das Wesen Oomyd.

„Wir sollten ihm dienen und jeder einen Teil von sich an Oomyd abgeben. Ihr müßt wissen, daß Oomyd nicht körperlich ist, doch in allen Dingen lebt. Oomyd gibt und nimmt. Ihr werdet verstehen, daß uns nicht der Sinn danach stand, in die Schar seiner Diener eingegliedert zu werden. 

Wir wollten lieber zurück in den Tunnel, um die Fahrt mit Carlumen fortzusetzen. Also verlangte Oomyd von uns als Lösegeld das Kostbarste, das wir ihm geben konnten, das Allerwertvollste in unserem Leben überhaupt. So boten wir es ihm an.

Wir boten ihm den Glauben an das Gute und das Licht an, denn weltliche Güter kann Oomyd sich selbst erschaffen. Oomyd nahm an, und der Glaube ging auf es über, ohne daß wir ihn dadurch verloren. Es war wie ein Wunder, denn plötzlich zogen sich alle Kreaturen des Eilands zurück und stellten die Angriffe ein. Oomyd wurde erfüllt vom Glauben an das Licht, und es war stärker als die Kräfte des Dunkels, die es bis dahin erfüllten.

Oomyd wurde zur einenden Kraft und gab den Glauben weiter an seine Diener. Auf dem Eiland zog Friede ein, und Oomyd hielt sein Versprechen, uns in den Tunnel zurückzuschicken. Vorher jedoch versicherte es uns seiner Dankbarkeit und Freundschaft. Wann immer wir in Not geraten sollten, sollten wir es rufen. Oomyd wollte für uns da sein, sobald wir das Losungswort nannten, das wir miteinander ausmachten.

Mythor & Co. drängen Caeryll sich an das Losungswort zu erinnern. Aber erst nachdem ihn Robbin, der Pfader, beleidigt hat, bekommt Caeryll einen Geistesblitz und lässt das Windhorn der Carlumen in der richtigen Tonfolge blasen. 

Kurze Zeit später befinden sie sich mit der schwimmenden Stadt im Reich von Oomyd. Doch statt sie Oomyd freundlich begrüßt, werden sie von dessen Diener Tartan empfangen, der dem Bösen verfallen ist.

Caeryll warnt die Gefährten, denn er spürt keine Präsenz von Oomyd. Nichtsdestotrotz geraten sie in eine Falle. Und auch Darkon, der Herr der Finsternis meldet sich zu Wort. Der gibt dem stofflich gewordenen Körper der  Schlange Yhr mit ihren acht Köpfen, von denen jeder für eine Schlange der Finsternis steht, den Befehl Carlumen  anzugreifen.

Da keine Waffen außer Alton etwas gegen Yhr ausrichten kann, schickt er seinen Gefährten gegen  die Diener von Tartan, die versuchen Carlumen zu ‚entern‘. Der Sohn des Kometen sieht nur eine Chance, um den Kampf zu gewinnen. Er muss zum Tempel des Ersten Lichtes gelangen, um Oomyd durch die Macht des Glaubens an das Licht wieder ‘lebendig‘ werden zu lassen.

Bevor die Diener Tartans Mythor und Gerrek allerdings töten können, senkt sich eine Glocke aus weißem Licht auf die beiden Bewusstlosen und schützt sie vor dem mordenden Mob. Durch das Eingreifen von Shaya, einem Wesen des Lichtes, gelangt der Sohn des Kometen und Gerrek schließlich in den Tempel des Ersten Lichtes.

Und während die Gegenwehr auf der Carlumen durch das persönliche Eingreifen von Darkon vollends zu erlischen droht, gelingt es Mythor Oomyd zu neuem ‚Leben‘ zu erwecken. Dem gelingt es nicht nur  Yhr zu schwächen, sondern auch Darkon zu stoppen und danach Carlumen mitsamt der Besatzung wieder auf die Reise zu schicken…

  • Erschienen am 4. Januar 1983
  • Titelbild-Zeichner: Nicolai Lutohin
  • Innenillustrationen: Franz Berthold
  • Detailkarte 73
  • Mythors Welt: Caerylls Söldner II, 7 Wälsenkrieger, Joby, Tobar

Auch im Roman „MAGISCHE FESSELN“ von HORST HOFFMANN hat man das Gefühl, als wolle man mit Mythors Irrfahrt mit der Carlumen durch die Schattenzone ein Pendant zu Odyssee des Odysseus schaffen.

Nur das Ganze hat einen Haken, Homers Werk, das immerhin schon über 2000 Jahre alt ist, ist viel spannender, fantasyreicher und fesselnder gestaltet, als die bisherigen Romane mit dem Sohn des Kometen in der Schattenzone.

Zudem scheint in den letzten Mythor-Romanen einiges im argen zu liegen und nicht so recht  zusammen zu passen. Von einer richtigen Planung ist die bisherige Handlung auch sehr weit entfernt.

Man sollte sich zudem immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass sich Mythor & Co. in der Schattenzone befinden, in der die Dämonen und Darkon, der Herr der Finsternis, herrschen. Und Darkon könnte Carlumen und ihre Besatzung jederzeit zerquetschen. Aus diesem Grund ist dieses herumgeeiere mit Yhr völlig unverständlich und unrealistisch.

© by Ingo Löchel

 

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