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Dienstag, 31. Mai 2022

SF-Rezension: 1984 von Geoge Orwel

Im Jahr 1984 ist die Zivilisation von einem Weltkrieg, einem Bürgerkrieg und einer Revolution heimgesucht worden. Landefeld 1 (früher bekannt als Großbritannien) ist eine Provinz von Ozeanien, einem der drei totalitären Superstaaten, die die Welt beherrschen.

In dem diktatorisch und totalitär geführten Staat unterdrückt eine vom mysteriösen Großen Bruder (dem Big Brother) geführte Parteielite die Bevölkerung.

Die Partei säubert brutal jeden, der sich ihrem Regime nicht vollständig anpasst, und setzt dabei die Gedankenpolizei und die ständige Überwachung durch Telescreens, Kameras und versteckte Mikrofone ein. Diejenigen, die bei der Partei in Ungnade fallen, werden zu "Unpersonen" erklärt und verschwinden unter Vernichtung aller Beweise ihrer Existenz.

In London ist Winston Smith Mitglied der Äußeren Partei und arbeitet im Wahrheitsministerium, wo er historische Aufzeichnungen so umschreibt, dass sie mit der sich ständig ändernden Version der Geschichte des Staates übereinstimmen.

Winston revidiert vergangene Ausgaben der Times, während die Originaldokumente vernichtet werden.  Insgeheim lehnt er sich gegen die Herrschaft der Partei auf und träumt von einer Rebellion, obwohl er weiß, dass er dadurch schon zu einem "Gedankenverbrecher" geworden ist.

Bei seiner Arbeit im Wahrheitsministerium beobachtet er Julia, die er verdächtigt, eine Spionin der Gedankenpolizie zu sein. Zudem hegt er den vagen Verdacht, dass sein Vorgesetzter, der Innere-Partei-Beamte O'Brien, Teil einer geheimnisvollen Widerstandsbewegung im Untergrund ist, die als Bruderschaft bekannt ist , die von Big Brothers geschmähtem politischen Rivalen Emmanuel Goldstein gegründet wurde.

Eines Tages übergibt Julia Winston heimlich einen Liebesbrief, und die beiden beginnen eine heimliche Affäre. Zunächst treffen sie sich auf dem Land, später in einem gemieteten Zimmer über dem Laden von Mr. Charrington.

Einige Wochen später lädt O'Brien Winston in seine Wohnung ein, wo er sich als Mitglied der Bruderschaft vorstellt und Winston ein Exemplar des Buches „The Theory and Practice of Oligarchical Collectivism“ von Goldstein schickt.

Während der Hasswoche der Nation wechselt der Feind Ozeaniens plötzlich von Eurasien zu Ostasien, was weitgehend unbemerkt bleibt. Winston wird ins Ministerium zurückgerufen, um bei der notwendigen Überarbeitung der Unterlagen zu helfen. Winston und Julia lesen Teile von Goldsteins Buch, das den Machterhalt der Partei, die wahre Bedeutung ihrer Slogans und das Konzept des immerwährenden Krieges erklärt.

Schließlich werden Winston und Julia werden sie von Mr. Charrington, der ein Agent der Gedankenpolizei ist, gefangen genommen und im „Ministerium für Liebe“ inhaftiert.

Dort taucht O'Brien auf, der sich ebenfalls als Agent der Gedankenpolizei entpuppt.Dach wird Winston mehrere Monate hinweg wird gefoltert, um seine Überzeugungen mit der Partei in Einklang zu bringen…

1949 erschien mit dem SF-Roman „NINETEEN EIGHTY-FOUR“ der neunte und letzte Roman von GEORGE ORWELL, indem der Autor unter anderem eindringlich vor Totalitarismus, Massenüberwachung und Verletzungen der Meinungsfreiheit und Menschenrechte warnt.

Im Roman „1984“  wurde unter anderem die englische Sprache von allen „schädlichen Begriffen“ gereinigt und durch eine neue Sprache (Neusprech) ersetzt. Zudem beeinflusst die Partei das Denken in ihrem Sinn mit ständig wiederholender Propaganda und sich ständig wiederholenden Parolen.

Im Wahrheitsministerium werden zudem historische Aufzeichnungen, Bücher etc. so umgeschrieben, dass sie mit der sich ständig ändernden Version der Geschichte des Staates und den Ansichten der Partei übereinstimmen.

Mit einiger Überraschung musste ich bereits beim Lesen der ersten Seiten des SF-Romans „1984“ feststellen, dass die erschreckende Zukunftsvision von GEORGE ORWELL nichts von ihrer Aktualität und Faszination verloren hat. Denn die Handlung des Romans weist erschreckenderweise Weise viele Parallelen zur heutigen Zeit und der derzeitigen Situation in der Welt auf.

So hat unter anderem vor kurzem der US-Präsident Biden bekanntgegeben, ein Wahrheitsministerium zu gründen.

An der britischen Universität Northampton wurden Männer und Frauen bestimmter Studiengänge davor gewarnt, den Roman „1984“ von George Orwell zu lesen, da dieses Werk Inhalte enthalte, dass „anstößig und beunruhigend“ sei.

Laut der Universität Northampton  gehören eben Orwells Buch  auch das Theaterstück „Endspiel“ von Samuel Beckett, das Gaphic Novel „V For Vendetta“ von Alan Moore und David Lloyd sowie Jeanette Wintersons „Das Geschlecht der Kirsche“ zu dieser Gruppe „anstößiger und beunruhigender“ Werke.

1984
(Originaltitel: Nineteen Eighty-Four)
von George Orwell
Taschenbuch
Diana Verlag, Zürich

© by Ingo Löchel

 

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