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Mittwoch, 20. April 2022

Die sieben Finger des Todes

 Die sieben Finger des Todes

von Bram Stoker

Der junge Anwalt Malcolm Ross wird mitten in der Nacht geweckt und auf Wunsch vonMargaret, in die Malcolm verliebt ist. zum Haus ihres Vaters, des berühmten Ägyptologen Abel Trelawny gerufen.

Im Haus angekommen, trifft er auf Superintendent Dolan und Doktor Winchester sowie auf Margaret, die ihren Vater bewusstlos und blutüberströmt auf dem Boden seines Zimmers gefunden hat, der sich in eine Art Trancezustand befindet.

Zudem hat Margarets Vater einen Brief für den Fall seiner Bewusstlosigkeit hinterlassen, in dem er anweist, dass sein Körper nicht aus seinem Zimmer entfernt werden darf und bis zum Aufwachen ständig bewacht werden muss.

In der ersten Nacht der Wache erwacht Malcolm und findet Trelawny wieder auf dem Boden liegend, blutig und bewusstlos. Margaret bittet Dr. Winchester, einen anderen Experten hinzuzuziehen, und er holt Dr. James Frere, einen Gehirnspezialisten. Als Frere jedoch verlangt, dass Trelawny aus seinem Zimmer geholt werden muss, weigert sich Margaret und schickt ihn weg.

Nach einer normalen Nacht ohne Anfälle taucht plötzlich ein Fremder auf und bittet darum, Trelawny zu sehen. Er gibt sich als Eugene Corbeck zu erkennen, ein Ägyptologe, der mit Trelawny zusammengearbeitet hat. Er ist aus Ägypten mit einigen Lampen zurückgekehrt, die Trelawny angefordert hatte, muss aber bei seiner Ankunft im Haus feststellen, dass die Lampen anscheinend verschwunden sind.

Am nächsten Tag bewundern Malcolm und Margaret Trelawnys ägyptische Schätze, insbesondere einen großen Sarkophag, eine mit Hieroglyphen bedeckte Schatulle und eine seltsam gut erhaltene Mumienhand mit sieben Fingern.

Zudem findet Malcolm die gesuchten Lampen in Margarets Schlafzimmer. Aus Sorge um Margaret erzählt Malcolm Corbeck alles, was bis zu seiner Ankunft geschehen ist, und Corbeck gibt Malcolm ein geheimnisvolles Buch zu lesen.

Das Buch erzählt die Geschichte von Nicholas van Huyn, einem holländischen Forscher, der in das Tal des Zauberers reiste, um das Grab einer geheimnisvollen ägyptischen Königin, Tera, zu erforschen. In der Gruft findet er einen Sarkophag und eine Mumienhand mit sieben Fingern, die mit einem Rubinring mit sieben Spitzen, die wie Sterne aussehen, geschmückt ist.

Corbeck erzählt Malcolm, dass er und Trelawny vor Jahren nach Ägypten gereist sind, um nach dem Grab zu suchen, in dem der Sarkophag liegt. Sie fanden das Grab und entdecken, dass das Handgelenk der Mumie mit frischem, getrocknetem Blut bedeckt war.

Die Hieroglyphen an der Wand veranlassten Corbeck und Trelawny zu der Annahme, dass die Mumie von einer Art schwarzer Magie besessen war und dass Königin Tera immense Macht über die Ober- und Unterwelt besaß. Die Hieroglyphen schienen darauf hinzuweisen, dass Tera plante, von den Toten zurückzukehren.

Corbeck und Trelawny nahmen den Sarkophag aus dem Grab und verließen es, nur um während eines Sturms von ihren arabischen Führern der Mumie beraubt zu werden. Nachdem sie zum Grab zurückgekehrt waren, fanden sie dort die Mumie und die drei Araber ermordet vor.

Während ihrer Zeit in der Gruft wurden sie in eine Art Trance versetzt und kamen drei Tage später wieder zu sich, um festzustellen, dass Trelawnys Frau bei der Geburt gestorben war, Margaret aber überlebt hatte.

Sechzehn Jahre vergingen, bevor Trelawny Corbeck kontaktierte, weil er glaubte, dass die Lampen aus dem Grab, wenn sie in einer bestimmten Form angeordnet waren, den Sarg öffnen würden und möglicherweise der Schlüssel zu Teras Auferstehung wären…

1903 erschien der unterhaltsame Horror-Roman „DIE SIEBEN FINGER DES TODES“ von BRAM STOKER erstmals in England in Buchform. Im Jahr 1912 erschien eine überarbeitete Fassung des Mumien-Romans, in der das Ende des Romans komplett geändert wurde. 

In dieser zweiten Fassung des Buches schlägt das Experiment mit der Mumie und den Lampen völlig fehl, so dass niemand zu Schaden kommt, und Margaret und Malcolm einige Jahre später heiraten.

Diese zweite Fassung von Bram Stokers Roman wurde 1981 als Band 2 der Taschenbuchreihe „PHANTASTISCHE LITERATUR“ des Bastei Verlages veröffentlicht. Zudem wurde der Horror-Roman „DIE SIEBEN FINGER DES TODES“ auch mehrmals verfilmt.

  • 1971: “DAS GRAB DER BLUTIGEN MUMIE” (Originaltitel: „Blood from the Mummy's Tomb“)
  • 1980: “DAS ERWACHEN DER SPHINX” (Originaltitel: „The Awakening“) mit Charlton Heston
  • 1986. THE TOMB
  • 1998: BRAM STOKER’S LEGEND OF THE MUMMY

In “DIE SIEBEN FINGER DES TODES“, der nach „DRACULA“ zu Bram Stokers zweitbesten Werk gehört, greift der Autor erneut auf die Idee des Lebens jenseits des Todes zurück. Doch in „JEWEL OF SEVEN STARS“ ist der Wiedergänger diesmal kein Vampir, sondern eine ägyptische Königin, deren Mumie nach Jahrtausenden zu neuem Leben erwacht.

Bram Stokers Roman “DIE SIEBEN FINGER DES TODES“ zählt wie „DRACULA“ zum Subgenre des GOTHIC HORROR, der erstmals in „DAS SCHLOSS VON OTRANTO“ von HORACE WALPOLE auftaucht.

Der Gothic Horror kombiniert Elemente des gotischen und des romantischen Genres, um ein angenehmes Gruselerlebnis zu schaffen. Das Genre ist zudem geprägt von übernatürlichen Ereignissen, düsteren Schauplätzen, gewalttätigen Emotionen und bedrohlichen, übernatürlichen Bösewichten.

Werke wie „FRANKENSTEIN“, „Dr. JEKYLL & MR. HYDE“ sowie „DRACULA“  gelten alle als Meilensteine der gotischen Horrorliteratur.

Die sieben Finger des Todes
(Originaltitel: The Jewel of Seven Stars)
von Bram Stoker
Phantastische Literatur Band 72002
Bastei Verlag, 1981

© by Ingo Löchel

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