Nachdem Allan Quatermains einziger Sohn gestorben ist, sehnt er sich danach, in die Wildnis zurückzukehren, so dass es Sir Henry Curtis, Captain John Good und den Zulu-Häuptling Umslopogaas gelingt, Quatermain zu überreden, sie auf ihrer Reise zu begleiten, die in die unbekannten Gebiete westlich von Sansibar vorstoßen wollen.
Während ihres Aufenthalts bei dem schottischen Missionar Mackenzie, treffen sie auf eine Gruppe von Massai, die Mackenzies Tochter entführen. Die Massai fordern das Leben eines der Gruppe als Lösegeld, aber stattdessen führen sie einen Angriff auf die Massai, überraschen sie und töten sie.
Die Gruppe reist dann mit dem Kanu auf einem unterirdischen Fluss zu einem See (der sich als der heilige See der Zu-Vendis herausstellt) im Königreich der Zu-Vendis jenseits einer Gebirgskette. Die Zu-Vendis sind eine kriegerische, weißhäutige Rasse, die von den anderen afrikanischen Völkern isoliert ist; ihre Hauptstadt heißt Milosis.
Zum Zeitpunkt der Ankunft der britischen Gruppe werden sie von zwei Schwestern, Nyleptha und Sorais, gemeinsam regiert. Die Priester der Zu-Vendi-Religion stehen den Entdeckern feindselig gegenüber, da sie bei ihrer Ankunft Flusspferde - für die Zu-Vendis heilige Tiere - getötet hatten, doch die Königinnen schützen sie.
Beide Schwestern verlieben sich leidenschaftlich in Curtis, aber Curtis liebt nur Nyleptha. Zusammen mit Nylepthas Ablehnung des Adligen Nasta, dem Herrn einer Hochlanddomäne, bricht ein Bürgerkrieg aus.
Die Truppen von Sorais und Nasta kämpfen gegen die von Nyleptha, Curtis und Quatermain. Nach einer Schlacht, aus der die Truppen von Königin Nyleptha als Sieger hervorgehen, obwohl sie zahlenmäßig unterlegen sind, stellt sich heraus, dass Königin Nyleptha durch den Verrat der Priester bedroht ist, die sie in ihrem Palast ermorden wollen, bevor ihre Armee zurückkehrt.
Umslopogaas und Allan Quatermain gelingt es, sie zu retten, indem sie das Hauptportal des Palastes verteidigen und die Angreifer, darunter Nasta und den Oberpriester Agon, töten, obwohl beide bei der Verteidigung tödlich verwundet werden…
Im Jahr 1887 erschien mit dem Buch „ALLAN QUATERMAIN“ die Fortsetzung von Haggards Erfolgsroman „KÖNIG SALOMONS DIAMANTEN“. HENRY RIDER HAGGARD schrieb seinen zweiten Abenteuer-Roman während eines Sommerurlaubs im Jahr 1885 unmittelbar nach „KÖNIG SALOMONS DIAMANTEN“.
Der Abenteuer-Roman „ALLAN QUATERMAIN“ wurde zunächst als Fortsetzungsgeschichte in „LONGMAN’S MAGAZINE“ veröffentlicht, bis er schließlich 1887 in Buchform erschien.
Neben „KÖNIG SALOMONS DIAMANTEN“ und „SIE“ zählt „ALLAN QUATERMAIN“ zu bekanntesten Werken des Autors Henry Rider Haggard, der vermutlich auch sein bester Roman ist.
Denn selbst nach über 130 Jahren kann der Abenteuer-Roman immer noch mit einer zeitlosen Handlung punkten und wirkt im Gegensatz zum Roman „KÖNIG SALOMONS DIAMANTEN“ mit seiner Geschichte ganz und gar nicht angestaubt oder gar langweilig.
Interessant ist aber nicht nur die Handlung selbst, sondern ungewöhnlich ist auch der weitere Verlauf der Geschichte, insbesondere das Ende des Buches, in der der Titelheld Allan Quatermain sowie sein Freund und Kampfgefährte Umslopogaas schließlich nach diversen Kämpfen an ihren schweren Verletzungen sterben.
Nur für Nyleptha und Curtis gibt es eine Happy-End, die nach ihrem Sieg als Königin und König über das Reich der Zu-Vendis herrschen.
Das alles hebt das Buch „ALLAN QUATERMAIN“ von den üblichen Werken des Abenteuer-Genres positiv ab, zumal der Titelheld in diversen nachfolgenden Romanen von Henry Rider Haggard wieder als Protagonist in Erscheinung tritt.
© by Ingo Löchel
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