Ingo Löchel: Herr Tenkrat. Können Sie sich noch daran erinnern, wie sie zum "KOMMISSAR X" - Team gestoßen sind?
Standen Sie schon vorher in irgendeiner Beziehung' zu KX oder kamen sie erst als Autor mit Joe Walker in Kontakt?
Friedrich
Tenkrat: Werner Müller-Reymann hatte zwei Krimis von mir für die Reihe
"12-Uhr-Krimi"gekauft und mir angeboten, bei KX mitzuschreiben, was
ich natürlich mit großer Freude getan habe.
Ingo Löchel: Wann schrieben sie ihren ersten Roman und wie lautete der Titel?
Friedrich
Tenkrat: Mein erster Roman war Band 671 "Es lebe die Rache!" (Fred Henry).
Ingo Löchel: Wurde ihr erste KX - Roman noch unter dem Sammel - Pseudonym Bert F. Island veröffentlicht oder verwendete sie da schon ihr eigenes Autorenpseudonym für die Serie?
Friedrich
Tenkrat: Der Verlag nannte mich damals Fred Henry. Wenig später hatte ich dann mein
eigenes Pseudomyn: Brian Ford.
Ingo Löchel: Schrieben unter Fred Henry noch andere Autoren?
Friedrich Tenkrat: Fred Henry war
ein Sammelpseudonym. Da ich für meine Romane allein geradestehen wollte, habe ich ein eigenes Pseydonym
verlangt und auch bekommen.
Ingo Löchel: Verfassten Sie auch KX - Romane unter dem Pseudonym Fred Treath oder war das ein anderer KX - Autor?
Friedrich
Tenkrat: Fred Treath war ein Pseudonym, das mir der Fledermaus-Redakteur verpasst
hat. Irgendwie steckte der Name "Friedrich Tenkrat" drin.
Ingo Löchel: Meines Wissens verfassten sie über 130 Romane für die KX - Serie und sind damit neben C. H. Guenther und Robert F. Atkinson, der Autor, der die meisten KX - Romane geschrieben hat.
Welche Erinnerung haben sie an die Zusammenarbeit mit den übrigen Autoren der Serie und der KX - Redaktion?
Friedrich
Tenkrat: Ich habe mit Begeisterung an der Serie mitgearbeitet. Und mit den
Redakteuren kam ich wunderbar zurecht. Als man aber bei den Honoraren den
Rotstift ansetzte, bin ich ausgestiegen.
Ingo Löchel: Gibt es ein besonderes Ereignis im Bezug auf KX an das sie sich heute noch besonders gut erinnern?
Friedrich Tenkrat: Als ich zum ersten Mal vom Verlag eingeladen wurde, habe ich in Karlsruhe einem Kiosk-Verkäufer seine Krawatte vom Hals heruntergekauft, weil ich meine in Wien vergessen hatte.
Ich dachte damals, nicht ohne Schlips antanzen zu dürfen. Ein Irrtum. In
der Redaktion war alles locker, cool und easy.
Ingo Löchel: Hatten Sie freie Hand beim Schreiben der KX - Romane und der Entwicklung von Joe Walker oder gab es für die Autoren der Serie keine Möglichkeit an der Figur des KX zu feilen und sie auszubauen?
Friedrich
Tenkrat: Ich habe KX so verwendet, wie er im Serien-Exposé dargestellt war.
Ingo Löchel: Haben Sie auch Taschenbücher für die KX - Serie geschrieben?
Friedrich Tenkrat: Ja. 13 insgesamt.
Ingo Löchel: Wann wurde ihr letzter KX - Heftroman veröffentlicht und wie lautete der Titel?
Friedrich
Tenkrat: Band 1331 "Der Boss hieß Mephisto" (Brian Ford) war mein letzter
KX-Roman.
Ingo Löchel: Welcher Autor oder welche Autoren schrieb bzw. schrieben nach Ihnen unter dem Pseudonym BRIAN FORD?
Friedrich
Tenkrat: Ich wusste bis heute gar nicht, dass mein Pseudonym noch weiter verwendet
wurde. Wenn es so war, dann hat man mich nicht gefragt, ob ich damit
einverstanden bin. Und ich hätte auch bestimmt nicht Ja gesagt.
Ingo Löchel: Wie würden Sie die Figur des Joe Walker bezeichnen? Ist er der typische Krimi - Held oder doch eher eine Figur mit Ecken und Kanten, die sich von den üblichen ,Helden' abhebt?
Friedrich
Tenkrat: Für mich war er eine Figur, mit der ich mich gut identifizieren konnte.
Ingo Löchel: Hätte - Ihrer Meinung nach - eine Serie wie KX heutzutage noch eine Chance sich auf dem Heftroman-Markt durchzusetzen oder ist die Zeit solcher Krimi - Helden vorbei?
Friedrich
Tenkrat: Ich glaube, KX würde auch heute noch ankommen.
Ingo Löchel: Herr Tenkrat, vielen Dank für die Beantwortung der Fragen.
Friedrich Tenkrat: Gern geschehen. Liebe Grüße an alle.
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