Die vier Musketiere Band 10
Die Mätresse des Herzogs
von Rainer Delfs
Frankreich im Jahr 1686. Der Marquis de Louvois hat Marcel Pelegrin beauftragt, seine Nichte Claudine Le Tellier zum Herzog von Maine zu bringen, da sie gegen ihren Willen dessen Mätresse werden soll. Da sich Claudine aber wehrt, wird sie von dem Mann nicht nur gefesselt und geknebelt, sondern auch misshandelt.
Unterdessen versucht Louis, der Herzog von Clermont, alles, um herauszufinden, wohin Claudine von Pelegrin entführt worden ist.
Da er vom König keine Hilfe erwarten kann, da der Herzog von Maine sein illegitimer Sohn ist, wendet sich Louis an den Marquis de Barbezieux, den Sohn von Louvois, der seinen Vater hasst, und seine Cousine Claudine wie eine Schwester liebt. Doch der weiß nicht, wohin Pelegrin Claudine hingebracht hat.
Als Louvois von der Unterredung der beiden Männer erfährt, zitiert er seinen Sohn zu sich und staucht ihn zusammen.
Nachdem Claudine zum Herzog von Maine gebracht wurde, zelebriert dieser zusammen mit seiner Mutter, der Marquise von Montespan, der ehemaligen Mätresse von König Ludwig XIV., und weiteren Anhängern eine Schwarze Messe.
Um Claudines Willen schließlich endgültig zu brechen, droht der Herzog ein Kind zu opfern. Nach ihren Bitten, dem Kind nichts anzutun, vergewaltigt der Herzog sie.
Als Louis endlich herausfindet, wo Claudine hingebracht wurde, kennt er keine Zurückhaltung mehr und stürmt zusammen mit seinen Brüdern Hans, John und Michel das Versteck der Teufelsanbeter, um Claudine zu befreien...
- Erschienen im Mai 1976
- Ein Roman mit Claudine Le Tellier
Der Roman "DIE MÄTRESSE DES HERZOGS" aus der Serie "DIE VIER MUSKETIERE", der die Zeit den 17. Jahrhunderts sehr realistisch widergibt, steht ganz im Zeichen von Claudine Le Tellier, die während der Handlung des Romans sehr schlimme Dinge über sich ergehen lassen muss, ohne das sie von irgendeiner Seite Hilfe erwarten kann.
Dem Autor RAINER DELFS gelingt es dabei, historische Personen wie Louis Auguste I. de Bourbon, den Herzog von Maine, oder dessen Mutter, die Marquise de Montespan sowie ihre Verwicklungen in die Giftaffäre und ihre vermutliche Teilnahme an Schwarze Messen geschickt und nachvollziehbar in die Handlung des Romans einzubauen, der allerdings mit keinem Happy-End aufwarten kann.
Doch leider fällt auch in diesem Roman aus der Serie "DIE VIER MUSKETIERE" auf, dass es für die Autoren der Serie manchmal etwas schwierig ist, ständig alle Geschwister von Louis, dem Herzog von Clermont, in die die Handlungen der Romane der Serie einzubauen, was dazu führt, dass zu viele Nebenhandlungen störend auf die Haupthandlung einwirken.
Doch werwar die Marquise de Montespan?
Françoise Athénaïs (1641-1707) wurde 1660 wurde Hofdame der Königin und verheiratete sich 1663 mit dem Marquis von Montespan.
Mit der Zeit erregte sie die Aufmerksamkeit von König Ludwig XIV., der sie 1668 zu seiner Mätresse machte. Mit ihm hatte sie sieben Kinder, von denen eines früh verstarb. Die übrigen Kinder von Ludwig und der Montespan wurden legitimiert.
Von 1668-79 beherrschte Françoise König Ludwig XIV. von Frankreich völlig, bis sie von einer jüngeren Mätresse des Königs nach und nach verdrängt wurde, und schließlich bedingt durch die Giftaffäre und ihrer Verbindung zu der Teufelssekte von La Voisins und Abbe Guibourgs ihren Einfluss auf den König vollständig verlor.
Doch die Montespan-Affäre wurde unter andrem von Minister Colbert und dem Marquis de Louvois vertuscht, da Françoise die Mutter der legitimierten Kinder des Königs war und es für Ludwig eine Blamage bedeutet hätte, wenn herausgekommen wäre, dass er durch Liebestränke von der Marquise de Montespan verführt worden war und dadurch unter ihre Kontrolle geraten war.
© by Ingo Löchel
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