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Samstag, 5. Juni 2021

Thriller-Rezension: Blutvertrag von Dean R. Koontz

Das harmlose Vorhaben, sich in der Kneipe eines Freundes ein Feierabendbier zu genehmigen, wird für Timothy Carrier zum Albtraum. Denn ein nervös wirkender Mann steckt ihm einen Umschlag zu mit den Worten: »Zehntausend. Der Rest folgt, wenn sie erledigt ist.« 

Ehe Tim das Missverständnis aufklären kann, erscheint der »richtige« Killer. Tim bleibt nur wenig Zeit, um sich und die todgeweihte Frau zu retten...

Die Geschichte, dass jemand mit einem Killer verwechselt wird, ist nun nicht wirklich neu, da sich mit dieser Thematik bereits diverse Romane und Filme beschäftigt haben Doch ein positiver Aspekt des Romans "BLUTVERTRAG" von DEAN R. KOONTZ aus dem Jahr 2007 ist, dass der Thriller diesmal ganz ohne phantastische Elemente auszukommen versteht.

Hinzu kommt, dass der Roman "BLUTVERTRAG" im Gegensatz zu den vielen anderen Büchern, die Dean R. Koontz in den letzten Jahren veröffentlicht hat, keine langweilige und zähe Handlung, sondern stattdessen eine unterhaltsam Geschichte zu bieten hat.

So verspürt man als Leser nicht den Drang, das Buch bereits nach wenigen Seiten zur Seite zu legen bzw. in die Ecke zu schmeißen.

Das heißt natürlich nicht, dass im Roman nicht ab und zu ein paar langatmige Stellen auftauchen, die überwunden werden müssen. Doch diese halten sich in Grenzen, so dass der flüssige Schreibstil von Koontz nicht wesentlich unterbrochen wird.

Der Fokus des Buches "BLUTVERTRAG" liegt auf der Flucht der beiden Protagonisten Timothy Carrier und Linda Paquette vor dem Auftragskiller Krait, der Linda ermorden will, was Tim mit allen Mitteln verhindern will.

Aus dieser Konstellation zieht die Geschichte zum Teil ihre Spannung, wobei die Kontrahenten während ihrer Flucht immer wieder auf  den Killer treffen, der im Verlauf der Geschichte auch hinter Tims Familie her ist, um Tim und Linda aus der Reserve zu locken.

Die weitere Spannung erzeugt Dean R. Koontz durch die relativ kurzen Kapitel und die Perspektivwechsel zwischen Tim/Linda und dem Auftragskiller Krait.

Die beiden guten Protagonisten Timothy Carrier und Linda Paquette wirken jedoch nur zum Teil sympathisch. Während Timothy den "Good Guy" spielt (so lautet ja auch der Originaltitel des Buches), wirkt Linda über weite Strecken des Romans jedoch ziemlich unsympathisch, so dass man sich mit ihr - im Gegensatz zu Tim - nicht wirklich identifizieren kann.

Dafür agiert der Auftragskiller so, wie man es von einem koontzschen Bösewicht erwartet. Eiskalt und gefühllos.

Insgesamt hat der Autor mit "BLUTVERTRAG" einen unterhaltsamen Roman geschaffen, der durch seinen flüssigen Schreibstil und seine interessante Geschichte zu unterhalten und zu punkten versteht. 

Blutvertrag

(The Good Guy)

von Dean R. Koontz

Aus dem Amerikanischen von  Bernhard Kleinschmidt  

eBook 

Heyne Verlag

© by Ingo Löchel


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