Der Mann, der den "Pfeifer" schuf
Berndt Guben wurde am 2. März 1923 als Karl-Heinz Berndt in Guben, Niederlausitz, geboren.
Berndt besuchte ein Gymnasium in Drossen, an dem er 1941 das Abitur machte. Danach wurde Berndt zur Luftwaffe eingezogen und geriet im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkrieges in amerikanische Kriegsgefangenschaft, die er größtenteils in den Vereinigten Staaten verbrachte.
1946 wurde Berndt nach Freiberg/Sachsen entlassen. Ein Jahr später zog er aus der Sowjetischen Besatzungszone nach Frankfurt am Main.
Dort begann er ein Studium der Germanistik und Klassischen Philologie, das er jedoch nach kurzer Zeit zugunsten journalistischer Tätigkeit abbrach.
Ende der 1940er Jahre schrieb Berndt mit dem Western "DER TEXASREITER" seinen ersten Roman, der 1950 unter dem Pseudonym K. H. BERNDT als Leihbuch im Anker Verlag veröffentlicht wurde.
Das Honorar seines veröffentlichtes Werk musste Berndt allerdings einklagen. Auf diese Weise wurde der Autor bekannt und bekam eine Anstellung als Lokalreporter bei der Frankfurter Rundschau.
Berndts Debüt-Roman "DER TEXASREITER" erschien 1952 unter dem Titel "PRÄRIEMORD" in einer überarbeiteten Fassung im Reihenbuch-Verlag.
In den 1950er Jahren verfasste der Autor eine Vielzahl von Leihbuch-Romanen, die unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlicht wurden.
- Unter BERNDT GUBEN schrieb er Abenteuer- und Westernromane,
- unter JOHN B. KING und unter JOHN JERSEY Westernromane,
- und unter BERNY GUBANE und J. J. VAN JOHST Kriminalromane.
Weitere Pseudonyme von Berndt waren
- Kai Berg
- Lentz de Barrinkh
- Carolus Heibe
- und Will Turek
Berndts größter Erfolg war die 23bändige Abenteuer-Serie "DER PFEIFER", die von 1952 bis 1954 unter den beiden Pseudonymen K. H. BERNDT-GUBEN und BERNDT-GUBEN im Reihenbuch-Verlag veröffentlicht wurde.
Hinzu kam die Western-Trilogie "MANITOBA" sowie die vierbändige Abenteuerserie "DER KAPITÄN DES PRÄSIDENTEN", die 1953 und 1954 unter dem Pseudonym BERNDT GUBEN im Reihenbuch-Verlag erschienen.
In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre hielt sich Berndt für längere Zeit als Austauschredakteur bei der "Chicago Tribune" in den Vereinigten Staaten auf; der Schwerpunkt seines literarischen Schaffens verlegte sich nunmehr auf das Verfassen von Gesellschaftsromanen.
Ab 1963 war Berndt Redakteur im Studio Bonn des Zweiten Deutschen Fernsehens. In den darauffolgenden Jahren schränkte er seine schriftstellerische Tätigkeit ein, so dass seine Erzählungen, Essays und Gedichte vorwiegend nur noch in Anthologien erschienen.
Karl-Heinz Berndt verstarb am 21. April 1993 an den Folgen seiner Krebserkrankung.
© by Ingo Löchel
Bibliographie
Der Pfeifer (als K. H. Berndt-Guben und Berndt-Guben), Reihenbuch-Verlag, 1952-1954
- 1. Liebe, Rum und Pulverfaß
- 2. Korsaren, Knuten, Kapitäne
- 3. Diebe, Dolche, Diamanten
- 4. Musketen, Mädchen, Menschenhändler
- 5. Bengali, Bambus, Brahmanen
- 6. Soldaten, Strolche, Spießgesellen
- 7. Kanonen, Knüppel, Konkurrenten
- 8. Sümpfe, Steine, Sklavenhändler
- 9. Säufer, Satan, Sansibar
- 10. Dukaten, Degen, Denunzianten
- 11. Berge, Bären, Biberjäger
- 12. Flüche, Flammen, Flintenschüsse
- 13. Räuber, Rancher, Revolverschützen
- 14. Freunde, Feuer, Fährtensucher
- 15. Marina, Morenos, Marodeure
- 16. Piraten, Prügel, Pulverdampf
- 17. Peseten, Pest, Piratentreue
- 18. Rebellen, Ratten, Raubgesellen
- 19. Tyrannen, Teufel, Trinidad
- 20. Alarm, Agenten, Afrika
- 21. Taue, Terror, Totengräber
- 22. Hölle, Helden, Harakiri
- 23. Himmel, Hölle, Heldentod
Der Kapitän des Präsidenten (als Berndt Guben), Reihenbuch-Verlag, 1954
- 1. Kapitän Thomas
- 2. Die Spionin
- 3. Es lebe die Republik!
- 4. Banditen, Schieber, Deserteure
Manitoba-Trilogie (als Berndt Guben), Reihenbuch-Verlag, 1953
- Hinter Palisaden
- Die Wagenkastenschlacht
- Der Mann ohne Furcht
Sonstige Romane
- Der Texasreiter (als K. H. Berndt) 1950
- Kreis der Unbestechlichen (1950)
- Ein moderner Coyote (1950)
- Tod im Paternoster (1950)
- Der vergessene Mord (1950)
Als J. J. van Johst
- Der blutige Teppich (1951)
- Flammen um Mitternacht (1951)
- Der Omnibus des Todes (1951)
- Ein rätselhafter Anruf (1951)
Als Kai Berg
- Der Würger von Husum (1951)
Als John B. King (Reihenbuch-Verlag)
- Präriemord (1952) - bearbeitete Fassung von "Der Texasreiter"
- Der Herrscher (1952)
- Schuss aus dem Hinterhalt (1953)
- Duell im Zwielicht (1956)
- Die Feuertaufe (1956)
- Flammen über dem Colorado (1956)
- Am Grab in den Bergen (1957)
- Lumpen unter sich (1957)
- Der unheimliche Gang unter der Hazienda (1957)
- Vereitelter Aufstand (1957)
Als Will Turek (Reihenbuch-Verlag)
- Die Missbrauchten (1952)
Als John Jersey
- Wer zuletzt schießt (1955)
- Spekulanten und Banditen
Der Geächtete mit dem Stern
- Blutgericht in Colorado
- Der Königsschatz am Rio Grande
Als Berny Gubane (wenn nicht anders angegeben, im August Bach-Verlag erschienen)
- Daß die Knochen krachten (1954) Reihenbuch-Verlag
- ...die Faust aufs Auge (1955)
- Duell mit Blitzlicht (1956)
- Holliday und die Handschuhe (1956)
- Schwindel um 17 Ecken (1956)
- Der Tick der Mrs. Slaughter (1956)
- Ein Totenkopf geht um (1956)
- Vom Ruhm zerbrochen (1956)
- Abuse hat Pech (1957)
- Beim Barte des Propheten (1957)
- Capulin steht kopf (1957)
- Du mußt sterben (1957)
- Der letzte Ausweg (1957)
- Die Mord-Trompete (1957)
- Tarnfirma Leman (1957)
- Verhängnisvoller Brief (1957)
Als H. von Bern
- Es begann in der Nacht (1958)
Als Carolus Heibe
- Und wenn es wieder vor dir stünde… (1958)
Als Lentz de Barrinkh (August Bach-Verlag)
- Louisiana-Rhapsodie (1958)
- Nacht über dem Mississippi (1959)
- Karibische Nächte (1960)
- Die Lady und der Spießer (1964)
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