Vampir-Amazonen
von A. F. Morland
(Friedrich Tenkrat)
Ballard und Silver befinden sich nach wie vor auf der Suche nach dem Dämon und Runenträger Roogadon.
Nachdem
sie zunächst annehmen, dessen Spur mit der Vernichtung seiner Anhänger verloren
zu haben, entpuppt sich der Hotelmanager ebenfalls als Anhänger.
Er schlägt Ballard nieder und verschleppt ihn an den Ort, wo auch die sechs Mädchen gefangen gehalten werden, welche man für den Bau des Tempels benötigt.
Zwar kann Ballard sich befreien und den Anhänger vernichten, als dann jedoch Roogadon auftaucht, benötigt er die Hilfe Silvers, der den Freund dank seiner Silbermagie rechtzeitig findet.
Nachdem
sie den Dämon besiegt, seine Rune an sich genommen und die gefangenen Mädchen
befreit haben, reisen die Helden ab und machen sich auf die Suche nach dem
nächsten Runenträger, deren Namen sie bereits kennen.
Doch
erst Ymudda weiß, dass es sich bei Taramanya um eine Vampir-Amazone handelt,
die sich in einem Kloster in Rumänien aufhält, weshalb Ballard, Silver und
Boram sich umgehend dorthin begeben.
Kollege
Xander Highsmith wird derweil dem Höllenrichter Zeeneth vorgeführt. Dieser
macht ihm den Vorschlag, die Seiten zu wechseln, was Xander jedoch ablehnt,
worauf er verurteilt und von einer Schimäre getötet und verschlungen wird.
Ballard
und Silver haben sich inzwischen die Vampir - Amazonen vorgenommen und alle bis
auf Taramanya vernichtet. Diese übergibt ihnen ihre Rune und will Ballard im
Tausch gegen ihr Leben zum fünften Runenträger geleiten, welcher sich in der
Hölle befindet.
Dort
angekommen kämpft man sich den Weg bis zur Behausung der Zielperson frei, der
man aufgrund einer Vergiftung die letzte Rune einfach abnehmen kann. Zwar hat
die Vampirin die Gunst der Stunde für ihre Flucht genutzt, dafür kann Ballard
endlich die Runen zusammenfügen, welche ihn und Silver direkt zum schwarzen
Kokon führen.
Dort
besiegt man noch schnell eine Wächterkreatur und kann anschließend Ballards
bereits erwachsenen, aber noch “unfertigen” Sohn befreien und mit ihm nach Hause
zurückkehren…
- Erschienen im Jahr 2005
- Tony Ballard Hardcover 3
- Titelbild: Werner Öckl (Sandobal)
- Zaubermond Verlag
-
Enthält
die Romane „Vampir – Amazonen“ und „Finale in der Hölle“
Auch in diesem dritten Buch befinden die Helden sich
zunächst noch auf der Suche nach Predaras Runen, wobei man sich spätestens an
der Stelle über den Umstand freut, dass die Anzahl dieser für den Fortschritt
der Handlung nicht ganz unwichtigen Objekte recht überschaubar ist, da man doch
so langsam ein Ende dieser Thematik herbeisehnt.
Während die Helden sich jedoch bei der ersten Rune noch
abmühen mussten, um ihr den Namen des nächsten Trägers zu entlocken, so
funktioniert das seit der zweiten Rune nun fast wie von selbst, und so wundert
man sich im ersten Teil zwar ein wenig über das sehr schnelle Abservieren des
ach so mächtigen Dämons Roogadon, dass man dann aber auf dem Heimflug bereits
den Namen des nächsten Trägers im Gepäck hat, sorgt dann schon nicht mehr für
allzu großes Stirnrunzeln.
Etwas seltsam mutet hier nur der Handlungsverlauf an, denn nach dem sehr frühen Ende Roogadons treten die Helden erst mal zig Seiten lang auf der Stelle bzw. kommen bei der Suche nach der Vampirin überhaupt nicht weiter.
Für den Leser bedeutet das, sich bis zum Ende des ersten Teils mit eben
dieser Suche und der wie immer recht umfangreichen Nebenhandlung befassen zu
dürfen, bevor er sich dann plötzlich im zweiten Teil befindet.
Hier geht es dann direkt weiter mit dem doch etwas sehr
rasanten Fortschritt, was die Beschaffung der letzten Rune betrifft, weil der
Autor schließlich die Handlung um die Befreiung des im Kokon gefangenen Sohnes
am Ende dieses Doppelbandes gerne abschließen möchte.
Da er für diesen Abschluss aber nicht mehr allzu viel
Platz hat, befindet sich der Kokon, für dessen Auffinden man sich nun all diese
Runen so hart erkämpfen musste, nicht etwa an einem zunächst mal unerreichbar
fernen Ort, nein, er steht ganz in der Nähe der Helden in der Gegend herum.
Oder anders ausgedrückt: Wäre es Ballard und Silver nicht
gelungen, die Runen zusammenzufügen und zu befragen, hätten sie durchaus auch
ganz zufällig darüber stolpern können…
Da fragt man sich natürlich, welchen tieferen Sinn diese
unglaublich seiten- und zeitaufwändige Runenhatz letztlich hatte, und nebenbei
fragt man sich auch, warum der Autor einen wirklich vielversprechenden und
interessanten Charakter wie Xander Highsmith mit soviel Liebe zum Detail
einführt, wenn er ihn dann nach nicht mal zwei Romanen wieder abserviert, und
das auf eine doch sehr unrühmliche und extrem unappetitliche Weise.
Naja, bei Ballard weiß man halt nie, wen es wann
erwischt, könnte der Fan nun anmerken, und das mag ja auch sein. In diesem Fall
wirkt es aber eher so, als wollte der Autor seinen Lesern einfach nur genau
diesen Umstand ins Gedächtnis rufen.
Alles in allem ein mehr als dürftiges “Finale“, das einem
hier geboten wird. Erschien die Idee mit dem Kokon anfangs noch als durchaus
originell, so wurde dieses potentielle Highlight hier leider viel zu früh
verheizt. Dass hinter dem Plan Loxagon persönlich steckt, der irgendwelche
höheren Ziele verfolgt, indem er Ballards Sohn zu einem Verbündeten macht, das
hat man scheinbar alles verworfen.
Zwar ist es nicht auszuschließen, dass da noch was kommt,
aber dennoch kann dieser schnelle und reibungslose Ablauf der Ereignisse nicht
überzeugen. Vor allem in diesem letzten Band wird mal eben alles im
Hauruckverfahren gelöst, wobei die Gegner, allen voran die Vampir - Amazonen,
die Helden nicht mal ansatzweise in Bedrängnis bringen.
Dementsprechend kommt hier sowas wie Spannung leider auch
so gar nicht auf. Dafür ist die Handlung einfach von Anfang bis Ende zu
vorhersehbar und nach Schema F gestrickt. Schade…
© by Stefan Robijn

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen