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Montag, 22. Dezember 2025

Roman: Rosemaries Baby

Rosemaries Baby

von Ira Levin

Guy und Rosemarie Woodhouse gelingt es, eine der begehrten großen Apartments im berühmt-berüchtigten Bramford House zu ergattern.

Und über das weiß sogar Rosemaries väterlicher Freund Edward "Hutch" Hutchins zu berichten.

Denn hier sollen ganz früher so manche bösartigen Menschen gelebt haben. Seien es nun die Trench Schwestern die als Kannibalen kleine Kinder verspeisten oder der Hexenmeister Adrian Marcato, der behauptete, er könne den leibhaftigen Teufel beschwören und der später auf offener Straße vor dem Bramford sogar von einem wütenden Mob angegriffen wurde.

Eine Freundschaft von Rosemarie zu der ebenso jungen Terry Gionoffrio, die bei dem älteren Ehepaar Castevet aufgenommen wurde, hält jedoch nicht wirklich lange. Denn eines Abends stürzt sich Terry scheinbar depressiv aus dem Fenster und stirbt.

Und dies ist auch der Moment, wo Guy und Rosemarie auf das Ehepaar Roman und Minnie Castevet treffen, die sie vorher noch nie persönlich angetroffen hatten, auch wenn sie in der gleichen siebten Etage wohnen.

Ab da gelingt es der so aufdringlich, wie charmanten, aber auch sehr manipulativen Minnie immer mehr in Rosemaries Welt einzudringen, während Guy offenbar von den Theatergeschichten seitens Roman fasziniert scheint. Ja, Rosemarie merkt zu Beginn nicht einmal, wie Guy langsam beginnt sie zu belügen und selbst im Sinne der Castevets zu manipulieren.

Und dann eröffnet sich eine Chance als Schauspieler für Guy, da sein Konkurrent Steve Baumgart auf höchst seltsame Weise erblindet. Als Guy plötzlich dann auch noch ein eigenes Baby will, macht dies Rosemarie sogar glücklich.

Doch irgendetwas stimmte bei der Schokoladencreme von Minnie etwas nicht an dem Abend, an dem eine Empfängnis am sichersten wäre. Denn bald verliert Rosemarie das Bewusstsein und taucht in einen Albtraum ein, in dem sie nicht nur Hutch oder den ermordeten US-Präsidenten Kennedy sowie den Papst selbst sieht, sondern auch bei einem seltsamen Ritual Sex mit dem Teufel hat, der zuerst noch Guy ähnlich sah.

Doch dann überschlagen sich die Ereignisse als die Castevets die nun schwangere Rosemarie zu dem berühmten Gynäkologen Dr. Sapirstein drängen und während der Schwangerschaft die schmerzen für Rosemarie immer extremer werden, trotz der so gelobten Kräutermischung seitens Minnie, in der sich ebenfalls Taniskraut befindet, welches sich auch in dem Talisman steckt, welches Rosemarie von den Castevets bereits erhalten hatte.

Auch Hutch, der offenbar Rosemarie warnen will, erkrankt plötzlich und stirbt einge Zeit später. Erst ein Buch von Hutch über Okkultismus lässt Rosemarie in Panik verfallen. Denn Roman könnte der Sohn des Hexers Adrian Marcato sein, welcher ihr Baby für dunkle Rituale benutzen könnte.

Doch plötzlich, nach ihrer misslungenen Flucht heißt es, ihr Baby wäre nach der Geburt verstorben. Doch warum hört Rosemarie dann ein Baby aus der Wohnung der Castevets schreien, in der auch Guy immer häufiger seine Zeit verbringt?   

  • Rosemaries Baby
  • Autor: Ira Levin
  • ISBN: 978-3-8999-6021-1
  • Hardcover mit drei Romanen, ca. 800 Seiten
  • Inhalt: Der Exorzist / Das Omen / Rosemaries Baby
  • Verlag: AREA
  • Veröffentlichung: 2003

„Roman war ein betriebsamer Gastgeber; er füllte die Gläser und bracht immer neue Gesprächsthemen auf. Am Silvesterabend  brachte er den Toast aus - "Auf 1966, das Jahr Ein" - was Rosemarie rätselhaft blieb, obgleich alle anderen ihn zu verstehen und zu billigen schienen.“ (Rosemaries Baby/ Seite 707)

Die Erstauflage des Roman von Ira Levin in Deutschland dürfte ca. 1967/68 im Heyne Verlag erfolgt sein, wo das Taschenbuch auch gleich mehrere Auflagen erhielt.

Die Verfilmung seitens Roman Polanski geriet indessen in den US-Kirchenkreisen ins Visier und erntete scharfe Kritiken. Genutzt hatte es ihnen aber nichts, denn „ROSEMARIES BABY“ mit Mia Farrow wurde ein Erfolg an den Kinokassen und zog weitere Filme ähnlicher Thematik wie „DER EXORZIST“ (1973), „DAS OMEN“ (1976) oder auch „CARRIE“ (1976) nach sich.

Mir persönlich gefällt sowohl im Film als auch im Roman die Figur der Minnie Castevet (im Film gespielt von der US-Schauspielerin Ruth Gordon), welche in beiden Medienformen eine perfekte Vereinigung von prolliger Aufdringlichkeit, Witz und Manipulation an den Tag legt, ohne dabei wirklich unangenehm zu wirken.

Der Roman fängt eigentlich ganz gewöhnlich und normal an mit einem jungen Paar, welches nach Erfolg und Glück strebt. Hierbei ist der bisher eher erfolglose Schauspieler Guy Woodhouse besonders auffällig, während seine junge wie naive Gattin Rosemarie eher für Guy wie auswendig gelernt, bei jedem die Schauspieler-Werbetrommel rührt.

Der gruselige Aspekt offenbart sich nicht einmal da, wo es mit der jungen Terry Gionoffrio einen offenbar blutigen Selbstmord im Bramford-Apartmenthaus gibt.

Denn Selbstmorde, Okkultismus, ja sogar Kannibalismus an Kindern wie auch eine in Zeitungspapier eingewickelte Baby-Leiche im Keller, scheinen im düsteren Bramford House schon vor Jahrzehnten keine Seltenheit gewesen zu sein.

Der Horror beginnt sich eher schleichend in der Handlung auszubreiten, als Guy (scheinbar) seine bewusstlose Frau sexuell missbraucht um sie zu schwängern. Trotzdem kann Rosemarie auch hierbei nie wirklich ihre mädchenhaft-naive Art völlig abstreifen.

Dabei lässt sich der Roman durchaus flüssig lesen, jedoch verbleibt er eher auf dem Level eines leichteren Mystery-Roman stecken, statt wirklich übernatürliche Schrecken zu beschreiben.

Auch inhaltlich liefert der Roman dabei so einige, wenn auch kleinere Mehrwerte ab. Denn hier setzt sich als Beispiel Rosemarie für fünf Tage in einer Holzhütte von Hutch ab, oder setzt sich im Roman (entgegen der Filmhandlung) erfolgreich für den Namen Andrew statt Adrian bei dem Baby durch.

 © by Konrad Wolfram

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