Rosemaries Baby
von Ira Levin
Guy und Rosemarie Woodhouse gelingt es, eine der begehrten großen Apartments im berühmt-berüchtigten Bramford House zu ergattern.
Und über das weiß sogar
Rosemaries väterlicher Freund Edward "Hutch" Hutchins zu berichten.
Denn hier sollen ganz früher so manche bösartigen Menschen gelebt haben. Seien es nun die Trench Schwestern die als Kannibalen kleine Kinder verspeisten oder der Hexenmeister Adrian Marcato, der behauptete, er könne den leibhaftigen Teufel beschwören und der später auf offener Straße vor dem Bramford sogar von einem wütenden Mob angegriffen wurde.
Eine
Freundschaft von Rosemarie zu der ebenso jungen Terry Gionoffrio, die bei dem
älteren Ehepaar Castevet aufgenommen wurde, hält jedoch nicht wirklich lange. Denn
eines Abends stürzt sich Terry scheinbar depressiv aus dem Fenster und stirbt.
Und
dies ist auch der Moment, wo Guy und Rosemarie auf das Ehepaar Roman und Minnie
Castevet treffen, die sie vorher noch nie persönlich angetroffen hatten, auch
wenn sie in der gleichen siebten Etage wohnen.
Ab
da gelingt es der so aufdringlich, wie charmanten, aber auch sehr manipulativen
Minnie immer mehr in Rosemaries Welt einzudringen, während Guy offenbar von den
Theatergeschichten seitens Roman fasziniert scheint. Ja, Rosemarie merkt zu Beginn
nicht einmal, wie Guy langsam beginnt sie zu belügen und selbst im Sinne der
Castevets zu manipulieren.
Und
dann eröffnet sich eine Chance als Schauspieler für Guy, da sein Konkurrent
Steve Baumgart auf höchst seltsame Weise erblindet. Als Guy plötzlich dann auch
noch ein eigenes Baby will, macht dies Rosemarie sogar glücklich.
Doch
irgendetwas stimmte bei der Schokoladencreme von Minnie etwas nicht an dem
Abend, an dem eine Empfängnis am sichersten wäre. Denn bald verliert Rosemarie
das Bewusstsein und taucht in einen Albtraum ein, in dem sie nicht nur Hutch
oder den ermordeten US-Präsidenten Kennedy sowie den Papst selbst sieht,
sondern auch bei einem seltsamen Ritual Sex mit dem Teufel hat, der zuerst noch
Guy ähnlich sah.
Doch
dann überschlagen sich die Ereignisse als die Castevets die nun schwangere
Rosemarie zu dem berühmten Gynäkologen Dr. Sapirstein drängen und während der
Schwangerschaft die schmerzen für Rosemarie immer extremer werden, trotz der so
gelobten Kräutermischung seitens Minnie, in der sich ebenfalls Taniskraut
befindet, welches sich auch in dem Talisman steckt, welches Rosemarie von den
Castevets bereits erhalten hatte.
Auch
Hutch, der offenbar Rosemarie warnen will, erkrankt plötzlich und stirbt einge
Zeit später. Erst ein Buch von Hutch über Okkultismus lässt Rosemarie in Panik
verfallen. Denn Roman könnte der Sohn des Hexers Adrian Marcato sein, welcher
ihr Baby für dunkle Rituale benutzen könnte.
Doch
plötzlich, nach ihrer misslungenen Flucht heißt es, ihr Baby wäre nach der
Geburt verstorben. Doch warum hört Rosemarie dann ein Baby aus der Wohnung der
Castevets schreien, in der auch Guy immer häufiger seine Zeit verbringt?
- Rosemaries Baby
- Autor: Ira Levin
- ISBN: 978-3-8999-6021-1
- Hardcover mit drei Romanen, ca. 800 Seiten
- Inhalt: Der Exorzist / Das Omen / Rosemaries Baby
- Verlag: AREA
-
Veröffentlichung:
2003
„Roman war ein betriebsamer Gastgeber; er füllte die Gläser und bracht immer neue Gesprächsthemen auf. Am Silvesterabend brachte er den Toast aus - "Auf 1966, das Jahr Ein" - was Rosemarie rätselhaft blieb, obgleich alle anderen ihn zu verstehen und zu billigen schienen.“ (Rosemaries Baby/ Seite 707)
Die Erstauflage des Roman von Ira Levin in Deutschland
dürfte ca. 1967/68 im Heyne Verlag erfolgt sein, wo das Taschenbuch auch gleich
mehrere Auflagen erhielt.
Die Verfilmung seitens Roman Polanski geriet indessen in
den US-Kirchenkreisen ins Visier und erntete scharfe Kritiken. Genutzt hatte es
ihnen aber nichts, denn „ROSEMARIES BABY“ mit Mia Farrow wurde ein Erfolg an
den Kinokassen und zog weitere Filme ähnlicher Thematik wie „DER EXORZIST“
(1973), „DAS OMEN“ (1976) oder auch „CARRIE“ (1976) nach sich.
Mir persönlich gefällt sowohl im Film als auch im Roman
die Figur der Minnie Castevet (im Film gespielt von der US-Schauspielerin Ruth
Gordon), welche in beiden Medienformen eine perfekte Vereinigung von prolliger
Aufdringlichkeit, Witz und Manipulation an den Tag legt, ohne dabei wirklich
unangenehm zu wirken.
Der Roman fängt eigentlich ganz gewöhnlich und normal an
mit einem jungen Paar, welches nach Erfolg und Glück strebt. Hierbei ist der
bisher eher erfolglose Schauspieler Guy Woodhouse besonders auffällig, während
seine junge wie naive Gattin Rosemarie eher für Guy wie auswendig gelernt, bei
jedem die Schauspieler-Werbetrommel rührt.
Der gruselige Aspekt offenbart sich nicht einmal da, wo
es mit der jungen Terry Gionoffrio einen offenbar blutigen Selbstmord im
Bramford-Apartmenthaus gibt.
Denn Selbstmorde, Okkultismus, ja sogar Kannibalismus an
Kindern wie auch eine in Zeitungspapier eingewickelte Baby-Leiche im Keller,
scheinen im düsteren Bramford House schon vor Jahrzehnten keine Seltenheit
gewesen zu sein.
Der Horror beginnt sich eher schleichend in der Handlung
auszubreiten, als Guy (scheinbar) seine bewusstlose Frau sexuell missbraucht um
sie zu schwängern. Trotzdem kann Rosemarie auch hierbei nie wirklich ihre
mädchenhaft-naive Art völlig abstreifen.
Dabei lässt sich der Roman durchaus flüssig lesen, jedoch
verbleibt er eher auf dem Level eines leichteren Mystery-Roman stecken, statt
wirklich übernatürliche Schrecken zu beschreiben.
Auch inhaltlich liefert der Roman dabei so einige, wenn
auch kleinere Mehrwerte ab. Denn hier setzt sich als Beispiel Rosemarie für
fünf Tage in einer Holzhütte von Hutch ab, oder setzt sich im Roman (entgegen
der Filmhandlung) erfolgreich für den Namen Andrew statt Adrian bei dem Baby
durch.
© by Konrad Wolfram

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