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Dienstag, 23. Dezember 2025

Wenn Weihnachten die Köpfe rollen

Gespenster-Krimi 188

Wenn Weihnachten die Köpfe rollen

von Henry Cardell

Gloria Denvers hat in der kleinen Gemeinde Coleshill, südlich von Buckinghamshire, eigentlich alles und jeden im Griff. Gut, ihren Mann Raymond vielleicht nicht so ganz und den guten Harnold Dudgeon sicherlich nicht.

Als sie aber am 22. Dezember wegen Problemen hinsichtlich einer Theateraufführung zu Heiligabend durch die leicht verschneite Nacht ging, machte sie eine finstere Begegnung.

Denn eine düstere Gestalt mit einem Ledermantel, dem alten Zylinder auf dem Kopf, einem Spaten in der Hand und diesem kalten, stechenden Blick, welcher in ihrer Nähe auftauchte, hatte sie noch nie gesehen.

Und hätte sie gewusst, das sie noch in dieser Nacht durch diese dunkle Gestalt ihren Kopf verlieren wird, hätte sie stattdessen den Abend sicherlich lieber mit ihrem Raymond verbracht

Aber auch Issac Finley trifft auf Einladung von Bridget Bellwood, dem hübschen Dienstmädchen von Lady Enderby in Coleshill ein. Schließlich mag er sie sehr gerne und will ihr nicht schon wieder absagen müssen.

Doch zuerst läuft er quasi gleich in die Arme von Chief Inspector Doris Niggling, die ihn als Fremden gleich in die engere Wahl der Verdächtigen am Mord von Gloria Denvers einreiht.

Und dummer weise für Finley, hat sie dann auch noch Sergeant Brandon Cooper mit im Schlepptau. Einen jungen Mann, der Bridget noch aus Jugendzeiten kennt und gleich auch wieder ein Auge auf sie geworfen hat.

Um aber etwas Licht in den seltsamen Fall zu bringen, muss sich Finley erst einmal mehr Informationen um die örtliche Legende vom Geist des Sargmachers beschaffen. Das dieser Geist dafür aber wohl nicht verantwortlich sein kann, davon ist zumindest Bridget und nicht wenige andere Mitglieder der Theatergruppe überzeugt.

Denn diesen Geist mit Namen Charles Coffin, der die Köpfe seiner Opfer dem Teufel selbst geopfert haben soll, wurde bereits vor mehr als hundertfünfzig Jahren hingerichtet. Oder besser gesagt, laut der Legende hatte man versucht ihn hinzurichten. Denn egal was man auch mit ihm machte - so berichtet die Legende - Charles Coffin selbst konnte nicht sterben.

Und während Bridget unseren Finley auch noch dazu bringt, einen Auftritt bei der Theateraufführung hinzulegen, gerät dieser ungewollt selbst ins Visier vom Geist des Sargmachers. Doch auch der merkt, dass Finley nicht so ein einfaches Opfer sein wird, wie die anderen armen Seelen, denen er lebendig den Kopf nahm.

Die für ihn wichtigen Informationen hofft Finnley indessen von einem George Barnaby zu erhalten, der etwas abseits wohnt. Er jedenfalls soll über alles Informationen dieser schaurigen Legende verfügen. Doch auch hier stolpert Finnley erneut über eine kopflose Leiche, aber auch einem seltsamen offenen Kerker im Keller.

Sollte hier etwa über die vielen Jahrzehnte hinweg der nicht sterben wollende Körper von Carles Coffin gefangen gehalten worden sein?

  • Erstveröffentlichung: 20. Dezember 2025
  • Autor: Henry Cardell
  • Ein neuer Roman um den Butler Isaac Finley

„Das dicke, abgenutzte Leder seines Mantels knirschte, als er sich nach unten bückte, den groben Sack vom Boden aufhob und ihn öffnete. Mit der behandschuhten Linken griff er hinein, packte Gloria Danvers' abgetrennten Kopf am blutverschmierten Haarschopf und zog ihn hervor.“ (Gespenster-Krimi/Band 188, "Wenn Weihnachten die Köpfe rollen"/Seite 16)

Vorab sei hier schon einmal erwähnt, dass Henry Cardell eigentlich für unser „BLACK STONE MAGAZINE“ auf unsere Anfrage hin auch ein Interview geben wollte. Nur leider kam er offenbar mit meinen insgesamt vier durchaus kritischen Fragen nicht klar und verweigerte so dann doch das gesamte Interview.

Eigentlich sollte man als Autor nicht vor kritischen Fragen weglaufen, denn Kritik und der Umgang damit gehört nun mal auch zum täglichen Geschäft eines Autors. Nun gut, es ist seine Entscheidung und die gilt es unsererseits zu akzeptieren.

Dafür liefert er hier nun aber einen wie ich finde, sehr stimmigen, spannenden und zum Teil auch perfekt aufgelockerten Roman mit dem Geist des Serienkillers Charles Coffin ab. Und dies muss man ja auch in einer Rezension durchaus loben.

Vielleicht lag es daran, dass unser Butler Isaac Finley sich hier dem Schrecken ganz alleine stellen musste und Lady Mildred Enderby nur am Ende einen kleinen Auftritt hatte. Allerdings war auch die Figur des Geist des Sargmachers hier recht gut als dunkle Bedrohung aufgebaut worden, auch wenn ich ihn vielleicht in der Handlung gerne noch etwas mehr in Aktion erlebt hätte.

Aber gut, Romanhefte haben nun einmal eine feste Seitenanzahl und etwas anderes hierfür herauskürzen, wäre sicherlich auch nicht der Königsweg gewesen. Denn genau betrachtet ließ sich der Roman ja in einem Rutsch gespannt lesen.

Und wenn Henry Cardell, der ja vom Bastei Verlag als "Horror-Shootingstar" gehandelt wird, dieses Niveau in zukünftigen Romanen um den BUTLER ISAAC FINLEY aufrecht erhalten kann, dann muss ich auch nicht die Keule der Kritik schwingen.

Was ich sogar richtig gut fand, war, das hier auch der Humor nicht zu kurz kam, ohne damit eine gewisse düstere Atmodphäre abzusenken, die ein Gruselroman eben einfach braucht.

Insgesamt würde ich den Roman „WENN WEIHNACHTEN DIE KÖPFE ROLLEN“ als den bisher für mich persönlich besten Roman von Henry Cardell werten wollen. Und inhaltlich ist es auch eine wirklich gelungene schaurige Geschichte für die stillen Festtage.

 © by Konrad Wolfram

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