Die Hölle vergibt nie
von A. F. Morland
(Friedrich Tenkrat)
Nachdem
seine Frau und sein Sohn durch den von dem Dämon Zeeneth geschaffenen Höllentrichter
gegangen sind, folgt ihnen Tony Ballard und findet sich in einem schwarzen
“Nichts” wieder, wo ein Wesen namens Ymudda kurz mit ihm Kontakt aufnimmt,
bevor er von Mr. Silver befreit und nach Hause gebracht wird.
Zeeneth
hat inzwischen einige Diener erschaffen, welche er auf Ballard ansetzt und von
denen einer behauptet, dass Vicky und Andrew noch am Leben sind, bevor Ballard
und Silver sie ausschalten.
Im zweiten Teil lüftet Roxane das Rätsel um Ymudda, bei der es sich um die Gefährtin des abtrünnigen Dämons Talomach handelt und bestätigt, dass Tonys Frau und Sohn noch leben.
Um
allerdings zu erfahren, wo genau sie sich befinden, werden fünf Runen der
Seherin Predara benötigt, welche man zunächst ihren dämonischen Besitzern
abnehmen muss.
Da
die Runen die jeweils anderen Namen preisgeben, ist es praktisch, dass man
bereits einen der Dämonen kennt. Dieser hält sich in New York auf, weshalb man
noch den dort lebenden Geisterjäger Xander Highsmith aufsucht, mit dessen Hilfe
es Ballard und Silver gelingt, Quamaal zu vernichten und die erste Rune zu
erbeuten.
- Erschienen im Jahr 2005
- Tony Ballard Hardcover 1
- Titelbild: Werner Öckl (Sandobal)
- Zaubermond Verlag
-
Enthält
die Romane „Die Hölle vergibt nie“ und „Ich
sollte 1000 Tode sterben“
Lange mussten die Fans der Heftserie auf diese
Fortsetzung warten, und der erste Teil schließt auch tatsächlich nahtlos an die
Geschehnisse des letzten Romans (siehe
„Dämonenland 75“) an und beginnt somit gleich sehr spannend und dramatisch.
Obwohl der Leser natürlich weiß, dass der Held hier nicht
seinen letzten Weg beschreitet, fiebert man mit und freut sich über das
Auftauchen des alten Kampfgefährten Mr. Silver, auch wenn dieser seinen Freund
ein bisschen sehr schnell und mühelos aus dem Höllentrichter befreit und nach Hause
bringt.
Bevor der “Dämonenhasser” dann wieder aktiv wird, vergehen
doch so einige Seiten, die der Autor hauptsächlich mit der Nebenhandlung um die
von Zeeneth rekrutierten Diener füllt.
Zwar sind diese Abschnitte durchaus unterhaltsam (vor
allem für jene Leser, die der Meinung waren, dass in der Heftserie zu wenig Blut
geflossen ist), dafür dass diesen Figuren so viel Platz eingeräumt wird, werden
sie dann am Ende jedoch viel zu schnell abserviert.
Zwar wird dieser Schlusskampf wie immer packend und
actionreich geschildert, allerdings wird schnell klar, dass weder die Diener
noch die von diesen erschaffenen Monster (wofür natürlich auch einige Seiten
draufgehen) auch nur den Hauch einer Chance gegen Ballard und Silver haben.
Immerhin erfährt Ballard am Ende, dass es vielleicht doch
noch Hoffnung für seine Frau und seinen Sohn gibt und so zerbricht er sich am
Anfang des zweiten Teils natürlich genau darüber den Kopf.
Das Gespräch mit der wie immer überaus hilfreichen, da
nahezu allwissenden Roxane erinnert dann wieder an alte Zeiten, und auch wenn
einem die bevorstehende Suche nach den fünf Runen doch ein wenig bekannt
vorkommt (ähnelt sie doch sehr der Suche nach den Ornamentteilen, welche in
Band 50 der Heftserie begann) kann man nicht umhin, sich über diesen ersten
“roten Faden” zu freuen.
Auf der anderen Seite fragt man sich natürlich, wie der
Held es überhaupt schaffen will, die Geduld für eine solche Odyssee
aufzubringen, denn anders als bei den erwähnten Ornamentteilen, für deren
Auffinden man sich damals ja Zeit lassen konnte, geht es hier um nichts geringeres,
als das Schicksal seiner verschollenen Familie.
Zwar weiß Ballard, dass seine Frau und sein Sohn noch am
Leben sind, aber angesichts ihrer Situation kann ihn dieses Wissen natürlich
nur geringfügig beruhigen. Und nun soll er um die halbe Welt reisen und Runen
sammeln, bevor er auch nur ihren Aufenthaltsort in Erfahrung bringen kann,
während die Zeit ihm unter den Nägeln brennt…
Da hätte der Autor sich vielleicht besser etwas anderes
einfallen lassen, um Ballard auf die Spur der Entführten zu bringen und die
Sache mit den Runen für einen anderen Plot verwendet.
Zumal eine solche Hatz natürlich auch mit einer gewissen
Vorhersehbarkeit einhergeht. So zweifelt man hier nicht eine Sekunde daran,
dass Ballard am Ende des mit einer Krimihandlung gestreckten zweiten Teils den
Dämon Quamaal zur Strecke und die erste Rune an sich bringt.
Doch auch wenn das Finale somit nicht allzu spannend
ausfällt, schafft Morland es, den Showdown wieder mit sehr viel Tempo und
Action zu schildern, und auch der neue Kollege Xander Highsmith kann durchaus
als Bereicherung des Figuren - Ensembles durchgehen.
Ein bärbeißiger, fast schon überzeichnet wirkend harter
Kerl, der ein beachtliches Waffenarsenal aber im Kontrast dazu auch
weißmagische Räucherstäbchen in den Einsatz bringt…
© by Stefan Robijn

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