Gespenster-Krimi 180
Die Bruderschaft der Schwarzen Flamme
von Kasper Ritter
In der kleinen Ortschaft Salmon Creek geschieht
seltsames. Und als die geisterhaften Bedrohungen für Adeline Mortimer zu heftig
werden, schaltet sie in der Stadt Boulder den Privatermittler Vincent Falkner
ein.
Der hält zwar eigentlich geisterhafte Bedrohungen für einen ausgemachten Blödsinn, nimmt den Fall aber trotzdem an, da Adeline auch von ihrer Freundin Mary-Anne Porter gewarnt wurde.
Doch die besagte Freundin ist seit Jahren spurlos
verschwunden und wurde späterhin dann für Tod erklärt.
Als Hilfe nimmt Vincent hierbei noch seinen Kollegen
Mike Dunbridge mit, der schon etwas eher an die Möglichkeit des Übersinnlichen
glaubt. Denn schon bei der Hinfahrt nach Salmon Creek geschieht plötzlich seltsames.
Nicht nur das der Wagen grundlos auf der Straße stehen bleibt, sondern Vincent
erscheint zudem der Geist seines ehemals im Krieg getöteten Kameraden Phil
Morrison.
Aber auch in dem kleinen Ort wirken wie der Sheriff
einige Bewohner recht seltsam. Bei Adeline kommt es indessen zu einem seltsamen
aber gefährlichen Angriff, indem ihre Möbel wie Geschosse umherfliegen. Jetzt
glaubt auch Karen, die Schwester von Adeline an das Übersinnliche, da sie
vorher für ihre Schwester lieber einen Psychologen als einen Detektiven gerufen
hätte.
Und tatsächlich gibt es in dem Ort eine sogenannte
Gruppierung, die sich die Bruderschaft der Schwarzen Flamme nennt. Dabei
handelt es sich um Anwohner, die von dämonischen Kreaturen besessen und
missbraucht werden. Und die hatten Adeline als nächstes Opfer auserkoren umso
ihren Einflussbereich nun auch über Salmon Creek hinaus auf andere Städte
auszuweiten.
Als Adeline dann von drei Besessenen entführt wird,
überschlagen sich die Ereignisse. Denn nun werden auch Vincent, Mike und Karen
gejagt, wobei Mike sogar von einem Dämon übernommen wird.
Doch Mike gelingt es kurz darauf, sich selbst von
dem höllischen Wesen wieder zu befreien. Und da sich ihre Wege dabei erst
einmal trennen, da Vincent Adeline im Wald bei der Ruine einer alten Kapelle
retten will, sind alle mehr oder weniger auf sich alleine gestellt.
Die einzige Hilfe die sie im Vorfeld dabei erlangen,
stammt von Reverend Tanner in Form eines magischen Amulett der Weißen Flamme
und von der Bibliothekarin des Ortes, durch ein uraltes magisches Buch, welches
den Bannspruch für das Böse der Schwarzen Flamme enthält.
Die Frage ist nur, ob Vincent mit dem Amulett wirklich auf der richtigen Spur im Wald ist um Adeline zu retten? Aber auch, wie er nun an den Bannspruch aus dem magischen Buch kommen soll, welches sich gerade im Besitz von Karen und Mike befindet, die sich indessen noch in Salmon Creek aufhalten?
- Erstveröffentlichung: 30. August 2025
- Autor: Kasper Ritter
-
Ein Einzelroman
„Sie bewegten sich nicht und sprachen auch nicht. Unter der Oberfläche ihrer menschlichen Körper hatte sich etwas eingenistet. Der Hass, die Gier, das uralte Böse, das sie beherrschte, ließ ihre Augen glühen.“ (Gespenster-Krimi/Band 180, "Die Bruderschaft der Schwarzen Flamme/Seite 13)
Irgendwie bin ich bei diesem
Roman von Kaspar Ritter innerlich zerissen. Denn eigentlich baut er hier bis
locker zur Hälfte der Handlung eine wirklich gruselige Handlung auf, nur um
dann in der zweiten Hälfte in das typisch-platte Muster früherer Gruselromane
seitens etwa Helmut Rellergerd oder W. K. Giesa zu verfallen. Ich will das mal
an zwei Beispielen erläutern.
Die Besessenen verhalten sich
zunehmend wie Gangster, als hätte die dämonische Präsenz in ihnen keine Macht,
außer halt die menschlichen Hüllen in ihrem Sinne zu lenken.
Und der Privatermittler und
vermeintliche Held Vincent Falkner greift zwar immer mal wieder zur Pistole,
wobei schon in etwas nerviger Weise kurz darauf so ein Satz fällt, das er sie
ja nicht benutzen bzw. damit überhaupt
schießen will. Denn damit würde er ja die Menschen eventuell töten, aber nicht
den Dämon in ihnen.
Klar. Nur wenn mir der Gegner
einfach keine Chance zum Überleben lassen will, dann hängt mir persönlich wohl
doch eher die Jacke näher als die Hose, oder der Held hängt eh nicht am eigenen
Leben. Hier haben wir ihn also wieder, den völlig veralteten und unrealistischen Moralkodex aus vielen
Romanheften der 70er und 80er Jahre.
Das zweite Beispiel ist dann
ebenso veraltet wie typisch, denn flott kramt der örtliche Priester für unseren
Helden plötzlich ein magisches Amulett aus der Hüfte, um das Böse zu bekämpfen.
Und dabei gibt es auch ein uraltes magisches Buch, in dem dafür die Formel
steht. Und das rückt mal eben eine Bibliothekarin zur rechten Zeit aus der
Schublade.
Und weil so mit zwei magischen
Gegenständen auch gleich die Hauptfiguren Vincent und auf der anderen Seite
dessen Kollege Mike sowie Karen, auf verschiedenen Pfaden wandeln, lässt sie
die Handlung dann auch - leider ziemlich spannungsfrei - in die gewünschte
Länge ziehen.
Wie gesagt, zwei Beispiele
bezogen auf die ca. zweite Hälfte des vorliegenden Roman. Kleinere logische
Ungereimtheiten auch zum Schluss lasse ich dabei noch außen vor.
Wie gesagt, Kasper Ritter baut
zu Beginn und bis zur Hälfte eine wirklich starke und spannende Geschichte auf.
Doch leider versackt das Ganze dann eher in Prügelleien und leicht kopflosen
Aktionen, die locker auch auf eine Gangsterbande aus geistig verwirrten
Mitbewohnern schließen lassen könnte.
Und genau damit sackt die
Spannung leider wieder in Richtung Keller. Aber auch der völlig überzogene
moralische Kompass des Helden strapazierte dabei eher meine Nerven.
Und das als Sidekick der
Detektiv Mike Dunbridge mal eben so einen in ihn eingefahrenen Dämon wegen
seiner angedichteten hohen Moral gleich
selbst wieder los wird, bzw. der Dämon zu schwach für ihn wäre, gehört hier
sicherlich auch eher zur platten Märchenstunde der eigentlich doch gewollt
gruseligen Handlung. Hier muss der Autor also sicherlich noch in Sachen
spannende Gruselromane an so einigen Stellen feilen, um mich wirklich in Gänze
zu überzeugen.
© by Konrad Wolfram
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