“Rabe Raphael” ist ein aus zehn Episoden bestehendes
Serienprojekt, das ich vor etwa drei Jahren im Zauberspiegel veröffentlicht
habe und in dem sich alles um den Titelhelden Raphael dreht.
Bei diesem handelt es sich tatsächlich um einen
Raben, der aber als sogenannter “Paraspürer” über besondere Fähigkeiten verfügt
und seinem Herrn, dem Privatdetektiv Frederik Berger dabei hilft, Fälle zu
lösen, in denen übersinnliche Phänomene eine Rolle spielen.
Das Projekt entspricht in seiner Gänze etwa der
Länge eines Heftromans und wurde von mir auch bereits vor einiger Zeit
überarbeitet und mit einer Nebenhandlung versehen, da ich plane, ihn als ersten
Band einer Trilogie zu veröffentlichen.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal die
Urfassung in Form der zehn Episoden präsentieren, die zwar (bis auf die beiden
finalen Episoden) jeweils einen abgeschlossenen Fall beinhalten, allerdings
durch einen roten Faden miteinander verknüpft sind.
Stefan Robijn (11. August 2025)
Rabe Raphael Folge 2
Im Labyrinth des Täuschers
von Stefan Robijn
“Guter Junge!”, sagte Berger
und bot Raphael ein Stück Käse an. Dieser beäugte es kurz und drehte dann den
Kopf zur Seite.
Berger seufzte. “Okay,
anscheinend hast du nach dem letzten Fall immer noch genug davon. Aber ich
könnte dir den Rest meines Abendessens anbieten. Das Steak war zäh und etwas
fad, also genau richtig für dich.”
Raphael krächzte und Berger
trabte los, um ihm die wohlverdiente Belohnung zu besorgen.
Gerade erst hatte sein Freund
und Partner nach zwei Tagen intensiven Trainings einen neuen Befehl erlernt,
welcher sich in naher Zukunft als durchaus nützlich erweisen könnte.
Kurz gesagt war Raphael nun in
der Lage, bestimme Gegenstände gezielt anzuvisieren und zu apportieren, was für
einen Raben beachtlich war, allerdings handelte es sich bei seinem Gefährten
auch nicht um ein normales Exemplar.
Raphael hatte besondere, ungewöhnliche
Fähigkeiten, von denen sein früherer Halter Berger längst nicht alle verraten
hatte. Er hatte ihn einen Paraspürer genannt und auch was es mit dieser
Bezeichnung auf sich hatte, konnte Berger anhand der bisherigen Erfahrungen nur
erahnen.
Er nahm den Rest seines Steaks
aus dem Kühlschrank, zerteilte es schnabelgerecht und war gerade dabei, die
Stücke auf einen Teller zu legen, als das Telefon klingelte. Raphael stieß ein
kurzes Krächzen aus.
“Danke, aber ich bin nicht
taub, mein Freund”, sagte Berger und nahm den Anruf entgegen.
“Herr Berger?” Die Stimme klang
heiser und gehetzt, aber er erkannte sie sofort wieder.
“Am Apparat. Was kann ich für
Sie tun, Herr Federer?”
Wenn der Anrufer überrascht
war, ließ er es sich nicht anmerken.
“Sie sagten doch, dass ich Sie
anrufen soll, wenn dieser… Kerl sich bei mir meldet, um seinen Gefallen
einzufordern…”
Berger hatte mit einer solchen
Eröffnung bereits gerechnet. “Richtig, das sagte ich. Also was verlangt er von
Ihnen?”
“Nichts, jedenfalls noch nicht,
aber ich… glaube, er ist hier…”
Berger erhob sich. “Er ist bei
Ihnen? Von wo genau rufen Sie an?”
Federer senkte seine Stimme zu
einem heiseren Flüstern. “Ich bin zu hause. Habe mich im Keller eingeschlossen,
als ich ihn gesehen habe. Er… hat jemanden bei sich. So einen komischen Kerl
der aussieht, wie… verdammt, ich glaube sie haben mich gefunden, sie…”
“Verlassen Sie sofort das
Haus!”, sagte Berger. “Können Sie durch den Kellerausgang nach draußen?”
In diesem Moment war ein
infernalisches Krachen zu hören, so laut, dass Berger beinahe das Telefon hätte
fallen lassen.
“Zu spät!” keuchte Federer.
“Sie sind… mein Gott, sie wollen mich…”
“Bleiben Sie ruhig”, sagte
Berger. “Tun Sie einfach, was er sagt, leisten Sie keinen Widerstand. Ich bin
sofort bei Ihnen.”
Federer antwortete nur mit
einem gehetzten Keuchen, dann wurde die Verbindung unterbrochen.
***
Berger parkte seinen alten
Citroen, der einzige Wagen, dessen Federung Raphaels Ansprüchen genügte, wieder
neben dem Zaun der Grubers und lief dann zügig, aber ohne auffällige Hast um
Federers Haus herum in Richtung der Hintertür.
Im Gegensatz zu seinem letzten
Besuch, bei dem er durchs Fenster hatte klettern müssen, konnte er nun einfach
hineingehen, denn die Hintertür stand sperrangelweit offen.
Es dauerte nur zwei Minuten bis
er die ebenfalls offenstehende, besser gesagt regelrecht aus den Angeln
gesprengte Kellertür fand. Das Licht dort unten war noch eingeschaltet aber da
im Haus eine beunruhigende Stille herrschte, glaubte Berger nicht, dass die
Eindringlinge noch da waren.
Dennoch ließ er Vorsicht walten
und beschloss, zunächst Raphael vorzuschicken. Falls da unten jemand war, der
ihm gefährlich werden könnte, würde er ohne Umschweife zurückkehren und im
Gegensatz zu Berger, der ein leichtes Ziel bot, war es relativ schwierig, den
Raben im Flug zu erwischen, wie Berger aus Erfahrung wusste.
“Raphael: Sichtflug!”, sagte er
leise. Der Rabe flog augenblicklich los und kehrte nach etwa einer halben
Minuten schon wieder zurück.
Da er keinen Warnlaut
ausgestoßen hatte, stand für Berger fest, dass dort unten keine Gefahr mehr
drohte, also eilte er die Treppen hinunter.
“Herr Federer?”, rief er. “Ich
bin es, Berger. Falls Sie sich noch irgendwo versteckt haben, können Sie jetzt
rauskommen.”
Federer antwortete nicht, also
suchte Berger den Keller nach ihm ab, aber der Hausherr schien wie vom Erdboden
verschluckt.
“Okay, sehen wir uns noch in
der Wohnung um”, sagte Berger seufzend.
“Raphael, wo steckst du?“ In
diesem Moment kehrte der Rabe zu ihm zurück, anscheinend hatte er etwas
entdeckt, das er nun im Schnabel hielt. Berger wusste bereits, was es war, noch
bevor er es dem Raben abnahm: Seine Visitenkarte, die er Federer vor ein paar
Tagen überreicht hatte.
“Wo hast du die denn gefunden?”
fragte er, aber Raphael schien zu wissen, dass es eine rhetorische Frage war
und antwortete nicht.
Berger drehte die Karte um und
sah mit Erstaunen, dass jemand etwas auf die Rückseite gezeichnet hatte: Ein
aus vielen geraden, ineinander verschlungenen Linien bestehendes Viereck.
“Was soll denn das sein?”,
murmelte er. “Sieht beinahe aus, wie ein Labyrinth.” Der unbekannte Künstler
schien sein Werk sogar signiert zu haben, denn in der unteren rechten Ecke
befand sich ein blitzförmiges Symbol. “Ob das eine Art Nachricht für uns ist?”,
fragte sich Berger.
Er steckte die Karte ein und
begab sich nach oben, wo er jeden Raum nach dem Hausherrn absuchte und nach ihm
rief. Allerdings tat er das nur, um wirklich ausschließen zu können, dass er
noch hier war.
Denn eigentlich stand für
Berger längst fest, dass die beiden Eindringlinge, von denen einer offenbar
jener seltsame Kerl war, dem Federer angeblich einen Gefallen schuldete, ihn
entführt hatten. Oder schlimmeres.
***
Berger wollte gerade in den
Wagen einsteigen - der Rabe hockte bereits auf seiner Stangenvorrichtung auf
dem Beifahrersitz - als die Grubers nach Hause kamen. Sie grüßten freundlich
und wollten schon ins Haus gehen, aber Berger wollte die Gelegenheit nicht
ungenutzt lassen und schloss die Wagentür wieder.
“Herr Gruber, hätten Sie kurz
einen Moment?”
Gruber drehte sich zu seiner
Frau um, die ein paar Taschen in den Hauseingang stellte, dann kamen sie zu
Berger an den Wagen.
Der Mann warf einen kurzen
Blick auf den Raben, dann grinste er ihn an. “Herr Berger. Wollten Sie zu uns
oder zu unserem Nachbarn?”
Berger beschloss, die mögliche
Entführung zunächst unerwähnt zu lassen. “Zu Herrn Federer. Haben Sie ihn heute
schon gesehen? Oder vielmehr in den letzten zwei Stunden?”
Gruber schüttelte den Kopf.
“Wir waren den ganzen Tag unterwegs. Aber es hat sich eigentlich nicht viel
geändert. Er geht zwar nicht mehr rückwärts, aber er verlässt das Haus noch
immer nicht.”
Berger nickte nachdenklich.
Dann kramte er die Visitenkarte aus seiner Jackentasche und zeigte sie den
Grubers. Zwar versprach er sich nichts davon, aber da er selbst nicht den Hauch
einer Ahnung hatte, was es mit der Zeichnung auf sich haben mochte, konnte es
auch nicht schaden.
“Sagt Ihnen das vielleicht
etwas?” fragte er.
Die Grubers warfen einen Blick
auf die Karte, drehten sie ein paar mal hin und her und schüttelten dann
synchron den Kopf. “Nein, was soll das darstellen?” fragte Gruber. “Ist das
eine Art Rätsel?”
“Da könnten Sie sogar Recht
haben”, sagte Berger. “Aber ich meinte eigentlich das Motiv selbst. Für mich
sieht das aus, wie ein Labyrinth, was denken Sie?”
Wieder synchrones
Kopfschütteln. Gruber gab ihm die Karte zurück, aber dann schien seiner Frau
etwas einzufallen. “Also, wenn das wirklich ein Labyrinth sein soll… es gibt
hier eins, ganz in der Nähe.”
Berger musste sie ziemlich
entgeistert angestarrt haben, denn sie lachte verlegen und drehte sich dann zu
ihrem Mann um, der sie ebenfalls ratlos anschaute. “Du weißt doch, dieses
Heckenlabyrinth im Balthasar - Park.
Das wurde glaube ich vor zwei
Jahren angelegt. Aber dann haben sie es vor kurzem geschlossen, nachdem sich da
ein Junge verirrt hatte. Den haben sie erst am nächsten Morgen da rausgeholt…”
Jetzt nickte ihr Mann. “Ach ja
richtig. Das hat sogar in der Zeitung gestanden. Ich war noch nicht da, aber
das muss riesig sein.”
“Können Sie mir bitte sagen,
wie ich am schnellsten dorthin komme?”, fragte Berger. Gruber erklärte es ihm.
***
Berger stieg aus dem Wagen,
wartete, bis Raphael auf seiner Schulter gelandet war und lief dann durch den
um diese Uhrzeit fast leeren Balthasar - Park in Richtung des Hecken -
Labyrinths.
Dieses befand sich im Zentrum
des Parks und war schon von weitem deutlich auszumachen. Der Eingang war
provisorisch mit einem Absperrgitter versperrt worden, an dem ein Schild
angebracht war, welches allzu abenteuerlustige Kinder auf die Haftbarkeit ihrer
Eltern hinwies.
Berger schaute sich kurz um,
stellte fest dass niemand in der Nähe war und wandte sich dann seinem
gefiederten Partner zu.
“Raphael: Sichtung!”, rief er,
worauf der Rabe sofort los flog.
Da die Wände des Labyrinths
recht hoch waren, musste Berger den Kopf recken, um seinen Flug zu verfolgen.
Nach etwa zwei Minuten kehrte er zurück und krächzte dreimal kurz
hintereinander - er schien etwas entdeckt zu haben, was ihn in den Alarmmodus
versetzt hatte.
“Also gut mein Freund, das
klingt, als hätten wir keine Zeit zu verlieren.” Berger rückte das Gitter so
weit zur Seite, dass er durch den entstandenen Spalt hindurchgehen konnte, dann
stellte er es wieder in die ursprüngliche Position zurück und marschierte los. ´
An der ersten Abzweigung blieb
er stehen und wandte sich dem Raben zu, der inzwischen wieder auf seiner
Schulter hockte. “Raphael: Ortung!”
Raphael krächzte bestätigend
und erhob sich wieder in die Lüfte.
Diesmal blieb er auf Sichthöhe,
flog vor jeder Kreuzung kurz zu Berger zurück, wartete bis dieser die richtige
Abzweigung genommen hatte und flog dann weiter. Auf diese Weise hatten sie nach
etwa zehn Minuten das Zentrum des Labyrinths erreicht, eine etwa acht
Quadratmeter große Lichtung, in deren Mitte eine mannsgroße Formschnitt-Figur
stand. Raphael steuerte diese an, setzte sich auf den Arm der Statue und
krächzte wieder dreimal.
Berger eilte sofort herbei und
begann, die Figur zu inspizieren. Dass diese einen Menschen darstellen sollte,
hatte er bereits von weitem erkannt, aber erst jetzt, als er unmittelbar davor
stand, erkannte er, dass er sich bei der Annahme, es nur mit einem Formschnitt
zu tun zu haben geirrt hatte.
Stattdessen musste er mit
Entsetzen feststellen, dass er hier einen Menschen vor sich hatte, der von dem
Heckengebilde umgeben oder vielmehr regelrecht damit verwachsen war.
Als Berger die Äste und das
Blattwerk um die Gesichtspartie herum zur Seite riss, war er nicht überrascht,
darunter ein ihm bekanntes Gesicht vorzufinden: Das Gesicht des entführten
Herrn Federer.
Hastig versuchte er, weitere
Äste zu entfernen, aber es gelang ihm nicht, den Gefangenen zu befreien. Und
so, als wäre sein Versuch bemerkt worden, begann das Gewächs, plötzlich ein
Eigenleben zu entwickeln und die freigelegte Stelle wuchs mit einer solchen
Kraft und Geschwindigkeit wieder zu, dass Berger gerade noch die Hände
wegziehen konnte, bevor seine Finger zerquetscht worden wären.
“Raphael: Zu mir!”, rief er.
Der Rabe gehorchte umgehend und
landete auf seiner Schulter.
Berger trat ein paar Schritte
zurück und musste tatenlos mitansehen, wie Federers Körper immer weiter in den
Formschnitt eingewoben wurde, bis schließlich auch die Arme und Beine in dem
Gewächs verschwanden.
Als Berger sich dem Gebilde
wieder näherte, wuchs eine Verästelung daraus hervor und schlug wie eine
Peitsche in seine Richtung.
Raphael stieß ein warnendes
Krächzen aus.
“Du hast Recht, wir sollten
vorsichtiger sein”, sagte Berger. “Okay, lass mich kurz nachdenken. Dein alter
Herr und Meister hat doch in seinem Garten immer diesen “Wachse und Gedeihe” -
Spruch angewandt, weil er zu faul zum Gießen war. Und es gibt auch einen
Umkehrspruch, wenn man dem Wachstum nicht mehr Herr wird…”
Zum Glück hatte der Meister ihn
ein paar mal losgeschickt, um diese unleidliche Arbeit zu erledigen, deshalb
erinnerte Berger sich noch recht gut daran. Da er keine andere Möglichkeit sah,
Federer zu befreien, ohne ihn zu gefährden, trat er ein paar mutige Schritte
vor und schrie dem Ding den Umkehrspruch entgegen. “PLANTAE MAGUS MORI!”
Dann lief er wieder ein paar
Schritte zurück und beobachtete das seltsame Gebilde aus sicherer Entfernung.
Fast befürchtete er, das offenbar von dunkler Magie belebte Ding würde ihm
folgen, ungeachtet des darin gefangenen Mannes, stattdessen schien es nun im
Begriff, das zu tun, was Berger ihm befohlen hatte.
Es bildete sich zurück. Mit
zunehmender Erleichterung, aber auch einer Spur von Besorgnis schaute er zu,
wie Äste und Blätter wie im Zeitraffer schrumpften und verdorrten, bis nur noch der darin gefangene
Körper Federers zu sehen war, der schließlich in sich zusammensackte und zu
Boden fiel.
Da im Moment offenbar keine
Gefahr im Verzug war, eilte Berger sofort zu ihm, beugte sich über ihn und
stellte erleichtert fest, dass er gleichmäßig atmete. Berger überlegte, wie er
es anstellen sollte, ihn von hier fortzuschaffen, als Federer die Augen
aufschlug.
“Verdammt, was… Herr Berger?”
hauchte er. Berger nickte nur.
Federer schaute sich verwirrt
um. “Wo… sind wir hier?”
“Im Balthasar - Park”, sagte
Berger wahrheitsgemäß. “Wie fühlen Sie sich, Herr Federer? Haben Sie Schmerzen?”
Berger fürchtete, das Pflanzending könnte dem armen Kerl ein paar Rippen
gebrochen haben, aber Federer schüttelte den Kopf und setzte sich sogar auf.
“Nein, mir… ist nur etwas
schwindelig. Was ist denn passiert?”
Berger erklärte ihm, was in
etwa vorgefallen war, allerdings verschwieg er den Teil mit dem Formschnitt und
schilderte es so, als ob Federer nur hierher verschleppt worden wäre. “Können
Sie sich an irgendetwas erinnern? Zum Beispiel was nach unserem Telefongespräch
in Ihrem Keller geschehen ist?”
Federer überlegte, dann
schüttelte er den Kopf. “Ich weiß nur noch, dass dieser Kerl mich irgendwie…
betäubt hat. Aber vorher…”
Berger versuchte, seine
Ungeduld zu zügeln und schaute ihn nur an.
“Vorher habe ihn noch gefragt,
was das ganze Theater soll. Ich meine, warum er mit so einem Getöse in mein
Haus einbricht, anstatt mir einfach zu sagen, was ich ihm wegen seiner… Dienste
schuldig bin.”
“Und was hat er gesagt?” fragte
Berger interessiert.
“Also das war total seltsam.
Er… sagte, dass ich ihm gar nichts schulde, weil ich die Prüfung nicht
bestanden, weil ich versagt hätte…”
Berger nickte nachdenklich.
“Ich verstehe. Dann hätte das Experiment, diese… Zeitschau also doch
funktionieren sollen…”
Federer zuckte nur die Schultern und schüttelte den Kopf.
“Ich nehme an, er hat Ihnen
nicht gesagt, was es mit dieser Prüfung auf sich hatte, oder wofür Sie geprüft
werden sollten?”
Wieder ein Kopfschütteln.
Berger schaute nachdenklich zur
Seite und schüttelte den Kopf. “Verdammt, was hat dieser Kerl vor, und wer zum
Teufel ist er überhaupt?” Zumindest konnte er nun ausschließen, dass es sich um
einen Scharlatan handelte, da er gerade vor seinen Augen dunkle Magie gewirkt
hatte.
“Ich weiß praktisch gar nichts
über ihn, alles was ich habe, ist Ihre Beschreibung und diese seltsame Signatur
auf der Karte, dieser… Blitz.”
Federer schaute ihn fragend an
und Berger zeigte ihm die Visitenkarte.
“Die hat er bei Ihnen
hinterlassen”, erklärte er. “Anscheinend wollte er, dass ich Sie hier finde.
Auch das ist mir noch ein Rätsel.”
Federer schaute sich die
Rückseite der Karte an, dann drehte er sie um 90 Grad nach links. “Könnte aber
auch ein Z sein”, sagte er.
Berger starrte mit Erstaunen
auf die Signatur. “Ein Z! Natürlich, es ist gar kein Blitz, es ist ein Buchstabe!”
“Lassen Sie mich kurz
überlegen, wen kenne ich, der mit einem… nein, das kann nicht sein! Mein Gott,
Raphael, könnte es etwa Zacharias sein, mit dem wir es hier zu tun haben?
Könnte es der Täuscher sein?”
Der Rabe schien zu überlegen,
dann krächzte er dreimal.
Berger nickte. “Wenn das
stimmt, macht es die Lage nicht einfacher”, sagte er leise. “Dann steht uns
noch einiges bevor…”
- Ende der zweiten Folge -
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