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Dienstag, 10. Juni 2025

Die Blutdrachen

Gespenster-Krimi 174

Die Blutdrachen

von Earl Warren (Walter Appel)

Den jungen Arzt Dr. Robert Danton zieht es wie magisch von Paris nach Spanien in die Küstenregion La Coruna, wohin er auch seine hübsche rothaarige Freundin Ginger Matthews mitnimmt. Ginger, gebürtig aus Sealttle (USA) ist Kunststudentin in Paris und hat sich vor einiger Zeit unsterblich in Robert verliebt.

Doch Robert fragt sich hierbei selbst ungläubig, was ihn eigentlich hier hingetrieben hat und weshalb er unbedingt die Schlossruine El Moro aufsuchen will, von deren Existenz er vor kurzem nicht einmal etwas wusste.

Und genau hier, nur wenige Tage zuvor sind in der Nähe des Schloss schon ein blutjunges Paar von seltsamen blutgierigen Flugechsen angegriffen worden. Das Mädchen, Pilar Arrabel verstarb dabei bei einem Sturz von den Klippen, während ihr Freund Pablo Costa zwar entkommen ist, aber dessen wirren Aussagen die Polizei kaum Glauben schenken will.

Als Robert alleine die Ruinen des Schlosses aufsucht, scheint er sogar dort erwartet zu werden. Es ist der Parapsychologe Dr. Donato Bajados, welcher sein Auftauchen bereits durch ein Medium erfahren haben will. Doch warum empfindet Robert eine so seltsame Abneigung gegenüber Bajados, der ihm doch offenbar helfen will.

Aber auch sonst werden Robert und Ginger schnell mit übernatürlichen Sichtungen wie auch Drohungen konfrontiert. Als Robert hiervon angelockt ins Tal El Gallo fährt, muss er dort den Angriff der schrecklichen Drachenvögel auf eine Ziegenherde samt Hirten mit ansehen. Doch gerade Robert scheinen diese Blutdrachen dabei weder als Opfer noch als Feind zu betrachten.

Um der Sache endlich auf die Spur zu kommen, lässt sich Robert daher von Bajados in eine Tiefenhypnose versetzen. Und so erfährt man nicht nur das im Jahre 1812 sein Vorfahre, Capitaine Aristide Danton, Befehlshaber einer napoleonischen Einheit von Soldaten, bereits mit dem Conde Diego de Cordo auf El Moro kämpfte, welcher ein Vampir war und über die Blutdrachen herrschte.

Dabei gelang es ihm mit Hilfe von Isabella Navarre, der Sklavin des Vampir und Isadore Munzo, einem Inquisitor, de Cordo offenbar vernichten zu können.

Doch dem ist nicht wirklich so, denn der Vampir scheint nun wieder aus dem Jenseits zurückkehren zu wollen. Und hierbei scheint offenbar sogar Robert selbst zur Reinkarnation von Diego de Cordo zu werden und sich langsam in einen Vampir zu verwandeln, welcher selbst Ginger zur Gefahr wird.

In seiner Verzweiflung wendet sich Robert wieder an Bajados, welcher bei ihm gleich einen Exorzismus vornehmen will. Für diesen muss sich Robert jedoch in den Ruinen von El Moro in den Sarkophag von Diego de Cordo legen.

Doch versucht der Vampir wirklich per Reinkarnation den Körper von Robert zu übernehmen und so seine Schreckensherrschaft erneut zu errichten? Und kann er dem Parapsychologen Bajados wirklich vertrauen?

  • Erschienen am 07. Juni 2025
  • Ein Roman von Earl Warren (Walter Appel)
  • Grusel Klassiker/Neuauflage
  • Erstveröffentlichung als Vampir-Horror-Roman von 1977

„Der Unglückliche schrie auf, als der Hagere mit glühenden Augen den Mund aufriss und dem Soldaten lange, dolchartige Eckzähne in die Kehle schlug, dass das Blut in Fontänen hervorsprudelte.“ (Gespenster-Krimi/Band 174, "Die Blutdrachen"/Seite 35)

Die Erstveröffentlichung dieses Roman erfolgte mit dem selben Titel bereits in der „VAMPIR-HORROR-ROMAN“ Reihe des Pabel Verlags am 11. Januar 1977. Eine weitere Veröffentlichung ebenfalls mit dem gleichen Titel erfolgte dann noch einmal in der Reihe „GRUSEL-SCHOCKER“ des Bastei Verlag am 19. September 2000. Und nun hat es der Roman erneut mit Band 174 auch in die zweite Reihe des „GESPENSTER-KRIMI“ vom Bastei Verlag geschafft.

Was die Spannung angeht, so hatte der Autor Earl Warren, der mit bürgerlichem Namen Walter Appel heißt, kaum wirkliche Probleme. Und so fackelt er auch hier ein Feuerwerk an diversen bösen Kreaturen ab. 

Sei es nun ein Rudel Wölfe samt einem Werwolf gleich hinterher, einige terriergroße Ratten, blutgierige Flugechsen (den sogenannten Blutdrachen) und eben einem Vampir der den ganzen Zoo befehligt.

Und dann wird die Leserschaft auch noch in ca. der Hälfte des Romans auch gleich noch ins Jahr 1812 und den erschreckenden Ereignissen eines Vorfahren von Robert Danton versetzt. Das Ganze wirkt dann aber (leider) fasst schon ein wenig überladen, schadet aber hinsichtlich der besagten Spannung (noch) nicht wirklich.

Earl Warren wusste eben, wie er seine Leser und Fans in der Regel bei der Stange halten musste. Und so macht auch dieser sogenannte Klassiker des Genre selbst Heute noch richtig Spaß. Nun ja - solange man nicht als Leser dummer Weise anfängt, die gesamte Handlung wirklich auf ihren logischen Gehalt hin zu hinterfragen.

Denn im finalen Bereich erweist sich der Vampir durch seine nicht gerade mit Intelligenz gepaarten Überheblichkeit als völliger Dummkopf. Denn er liefert Robert Danton in seiner uferlosen Geschwätzigkeit (samt den Geistern/Opfern der Vergangenheit) gleich selbst den Schlüssel für seine endgültige Vernichtung.

Und eigentlich fragt man sich dann auch, warum dieser Vampir es sich überhaupt selbst so extrem schwer macht. Denn genau genommen hätte er unseren "widerwilligen Helden" Robert Danton bereits locker vom Hocker und ohne Probleme auf Seite 9 des Romans gnadenlos abservieren können.

Danach hätte er sich ganz gechillt zurücklehnen können, um dann genüsslich dessen süße Partnerin als Snack für zwischendurch an Land zu ziehen und in aller Ruhe sein Reich des blutigen Bösen aufzubauen. Zeit ist für so einen Vampir ja eher relaitv zu betrachten.

Aber wie gesagt, man sollte bei manchen Romanen die innere Logik einer sinnvollen Handlungsweise bei so manchen Bösewichten lieber gleich hinter der verschlossenen Tür halten, dann macht auch so eine Romanhandlung eben trotzdem richtig Spaß. 

Was das Cover des GK, Band 174 angeht, so ist dieses nicht unbedingt als Katastrophe zu bewerten. Allerdings ist mir persönlich bei dem Anblick auf Anhieb wirklich nicht mehr als eine Märchenstunde bei den Gebrüdern Grimm eingefallen.

© by Konrad Wolfram

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