Gespenster-Krimi 174
Die Blutdrachen
von Earl Warren (Walter Appel)
Den jungen Arzt Dr. Robert Danton zieht es wie
magisch von Paris nach Spanien in die Küstenregion La Coruna, wohin er auch
seine hübsche rothaarige Freundin Ginger Matthews mitnimmt. Ginger, gebürtig
aus Sealttle (USA) ist Kunststudentin in Paris und hat sich vor einiger Zeit
unsterblich in Robert verliebt.
Doch Robert fragt sich hierbei selbst ungläubig, was ihn eigentlich hier hingetrieben hat und weshalb er unbedingt die Schlossruine El Moro aufsuchen will, von deren Existenz er vor kurzem nicht einmal etwas wusste.
Und genau hier, nur wenige Tage zuvor sind in der
Nähe des Schloss schon ein blutjunges Paar von seltsamen blutgierigen
Flugechsen angegriffen worden. Das Mädchen, Pilar Arrabel verstarb dabei bei
einem Sturz von den Klippen, während ihr Freund Pablo Costa zwar entkommen ist,
aber dessen wirren Aussagen die Polizei kaum Glauben schenken will.
Als Robert alleine die Ruinen des Schlosses
aufsucht, scheint er sogar dort erwartet zu werden. Es ist der Parapsychologe
Dr. Donato Bajados, welcher sein Auftauchen bereits durch ein Medium erfahren
haben will. Doch warum empfindet Robert eine so seltsame Abneigung gegenüber
Bajados, der ihm doch offenbar helfen will.
Aber auch sonst werden Robert und Ginger schnell mit
übernatürlichen Sichtungen wie auch Drohungen konfrontiert. Als Robert hiervon
angelockt ins Tal El Gallo fährt, muss er dort den Angriff der schrecklichen
Drachenvögel auf eine Ziegenherde samt Hirten mit ansehen. Doch gerade Robert
scheinen diese Blutdrachen dabei weder als Opfer noch als Feind zu betrachten.
Um der Sache endlich auf die Spur zu kommen, lässt
sich Robert daher von Bajados in eine Tiefenhypnose versetzen. Und so erfährt
man nicht nur das im Jahre 1812 sein Vorfahre, Capitaine Aristide Danton,
Befehlshaber einer napoleonischen Einheit von Soldaten, bereits mit dem Conde
Diego de Cordo auf El Moro kämpfte, welcher ein Vampir war und über die
Blutdrachen herrschte.
Dabei gelang es ihm mit Hilfe von Isabella Navarre,
der Sklavin des Vampir und Isadore Munzo, einem Inquisitor, de Cordo offenbar
vernichten zu können.
Doch dem ist nicht wirklich so, denn der Vampir
scheint nun wieder aus dem Jenseits zurückkehren zu wollen. Und hierbei scheint
offenbar sogar Robert selbst zur Reinkarnation von Diego de Cordo zu werden und
sich langsam in einen Vampir zu verwandeln, welcher selbst Ginger zur Gefahr
wird.
In seiner Verzweiflung wendet sich Robert wieder an
Bajados, welcher bei ihm gleich einen Exorzismus vornehmen will. Für diesen
muss sich Robert jedoch in den Ruinen von El Moro in den Sarkophag von Diego de
Cordo legen.
Doch versucht der Vampir wirklich per Reinkarnation
den Körper von Robert zu übernehmen und so seine Schreckensherrschaft erneut zu
errichten? Und kann er dem Parapsychologen Bajados wirklich vertrauen?
- Erschienen am 07. Juni 2025
- Ein Roman von Earl Warren (Walter Appel)
- Grusel Klassiker/Neuauflage
-
Erstveröffentlichung als Vampir-Horror-Roman von 1977
„Der Unglückliche schrie auf, als der Hagere mit glühenden Augen den Mund aufriss und dem Soldaten lange, dolchartige Eckzähne in die Kehle schlug, dass das Blut in Fontänen hervorsprudelte.“ (Gespenster-Krimi/Band 174, "Die Blutdrachen"/Seite 35)
Die Erstveröffentlichung dieses
Roman erfolgte mit dem selben Titel bereits in der „VAMPIR-HORROR-ROMAN“ Reihe
des Pabel Verlags am 11. Januar 1977. Eine weitere Veröffentlichung ebenfalls
mit dem gleichen Titel erfolgte dann noch einmal in der Reihe „GRUSEL-SCHOCKER“
des Bastei Verlag am 19. September 2000. Und nun hat es der Roman erneut mit
Band 174 auch in die zweite Reihe des „GESPENSTER-KRIMI“ vom Bastei Verlag
geschafft.
Was die Spannung angeht, so
hatte der Autor Earl Warren, der mit bürgerlichem Namen Walter Appel heißt,
kaum wirkliche Probleme. Und so fackelt er auch hier ein Feuerwerk an diversen
bösen Kreaturen ab.
Sei es nun ein Rudel Wölfe samt einem Werwolf gleich
hinterher, einige terriergroße Ratten, blutgierige Flugechsen (den sogenannten
Blutdrachen) und eben einem Vampir der den ganzen Zoo befehligt.
Und dann wird die Leserschaft
auch noch in ca. der Hälfte des Romans auch gleich noch ins Jahr 1812 und den
erschreckenden Ereignissen eines Vorfahren von Robert Danton versetzt. Das
Ganze wirkt dann aber (leider) fasst schon ein wenig überladen, schadet aber
hinsichtlich der besagten Spannung (noch) nicht wirklich.
Earl Warren wusste eben, wie er
seine Leser und Fans in der Regel bei der Stange halten musste. Und so macht
auch dieser sogenannte Klassiker des Genre selbst Heute noch richtig Spaß. Nun
ja - solange man nicht als Leser dummer Weise anfängt, die gesamte Handlung
wirklich auf ihren logischen Gehalt hin zu hinterfragen.
Denn im finalen Bereich erweist
sich der Vampir durch seine nicht gerade mit Intelligenz gepaarten
Überheblichkeit als völliger Dummkopf. Denn er liefert Robert Danton in seiner
uferlosen Geschwätzigkeit (samt den Geistern/Opfern der Vergangenheit) gleich
selbst den Schlüssel für seine endgültige Vernichtung.
Und eigentlich fragt man sich
dann auch, warum dieser Vampir es sich überhaupt selbst so extrem schwer macht.
Denn genau genommen hätte er unseren "widerwilligen Helden" Robert
Danton bereits locker vom Hocker und ohne Probleme auf Seite 9 des Romans
gnadenlos abservieren können.
Danach hätte er sich ganz
gechillt zurücklehnen können, um dann genüsslich dessen süße Partnerin als
Snack für zwischendurch an Land zu ziehen und in aller Ruhe sein Reich des
blutigen Bösen aufzubauen. Zeit ist für so einen Vampir ja eher relaitv zu
betrachten.
Aber wie gesagt, man sollte bei manchen Romanen die innere Logik einer sinnvollen Handlungsweise bei so manchen Bösewichten lieber gleich hinter der verschlossenen Tür halten, dann macht auch so eine Romanhandlung eben trotzdem richtig Spaß.
Was das Cover des GK, Band
174 angeht, so ist dieses nicht unbedingt als Katastrophe zu bewerten.
Allerdings ist mir persönlich bei dem Anblick auf Anhieb wirklich nicht mehr
als eine Märchenstunde bei den Gebrüdern Grimm eingefallen.
© by Konrad Wolfram
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