Das Haus Zamis 28
Der schwarze Jahrmarkt
von Logan Dee (Uwe Voehl)
Nach den Ereignissen auf der Teufelsinsel, der
Befeiung ihres Bruders Georg und der Vernichtung des künstlichen Geschöpfs
Aximus durch den Archivar Zakum wird Coco nach Uruguay geschickt, wo sie eine
zeitlang bei ihrem Großonkel Enrico bleiben soll, um Asmodi nicht in die Quere
zu kommen.
Unterwegs gerät sie in eine Falle der Sippe von Rio und bekommt es dort mit dämonischen Aktivitäten auf einem schwarzen Jahrmarkt zu tun, mit dem die Sippe wieder an Bedeutung in der Familie gewinnen will.
Auch Skarabäus Toth hat seine Finger im Spiel, er
setzt einen Kinddämon auf Coco an und lässt ein magisches Abbild von ihr
anfertigen, welches die Gegend unsicher macht, damit es so aussieht, als würde
Coco gegen die Gesetze der Familie verstoßen.
Diese
kontaktiert ihren Vater, der Onkel Enrico schickt, welcher sie im Kampf
gegen die feindlichen Dämonen unterstützt, und es gelingt ihr, das Abbild von
ihr zu vernichten.
Als Coco schließlich dem Kinddämon begegnet,
eröffnet dieser ihr, dass Toth auf dem Jahrmarkt Mitglieder für seine Armee der
Toten rekrutiert und erwähnt in dem Zusammenhang das TABULA TENEBRARUM, das
Buch der Toten. Dann wird er von Onkel Enrico vernichtet….
- Erschienen am 9 November 2021
-
Titelbild: Mark Freier
Bei diesem Roman aus der Feder
von Uwe Voehl handelt es sich um den ersten Teil einer Trilogie, in der es um
das TABULA TENEBRARUM geht, das sich seit Jahrhunderten im Besitz von Skarabäus
Toth befindet. Dieser will damit eine Armee von Untoten befehligen, die aus den
Opfern hervorgehen, mit deren Geschichte er die Seiten des Buches füllt. Sein
Plan ist es, am Ende über genug Macht zu verfügen, um Asmodi stürzen zu können.
Ein durchaus vielversprechender
Plot, allerdings wird Coco erst am Ende dieses ersten Teils auf das Buch
aufmerksam. Zuvor muss sie sich noch mit der Dämonensippe in Rio
auseinandersetzen, wobei sie schnell merkt, dass sie allein nicht sehr weit
kommt, weshalb sie ihren Vater kontaktiert, der ihr Hilfe in Gestalt ihres
Großonkels schickt.
Dieser erinnert in seinem
Verhalten sehr an die diversen Mitglieder der Zamis - Sippe, mit denen Coco
schon zu tun hatte. So verhält er sich seiner schwarzblütigen Natur gemäß und
belässt es etwa nicht dabei, seine Gegner nur zu töten, sondern verspeist auch
einige Teile von ihnen.
Dass Coco sich überhaupt auf
einen Kurztrip nach Rio einlässt und so in die Falle des Gegners tappt, ist
zwar wieder mal dumm und leichtsinnig, allerdings steht dieses Verhalten so
immerhin nicht im Widerspruch zu ihren bisherigen Eskapaden, die auch oft in
einer Falle endeten, aus der sie nur mit Hilfe eines Retters befreit werden
konnte.
Aber auch wenn sie dann schnell
wieder ihre Fähigkeiten einsetzen und so auch ihr magisches Abbild besiegen
kann, wäre sie ohne die Hilfe ihres Großonkels ziemlich aufgeschmissen, der
hier etwas zu mächtig dargestellt wird, vor allem als es am Ende gegen den
Kinddämon geht.
Allerdings bereichert er den
Roman auch mit seiner schrulligen Art, wobei man nach diesem kurzen Ausflug
nach Brasilien aber froh ist, dass Coco am Ende wieder nach Wien fliegt, wo sie
es im zweiten Teil dann direkt mit Skarabäus Toth zu tun bekommt.
Voehl hat hier wieder sichtlich
Spaß, sowohl mit der Story, als auch mit der Heldin, die er mit all ihren
Stärken und Schwächen sehr überzeugend darstellt. Auch die Idee eines schwarzen
Jahrmarkts mit all seinen grausamen “Attraktionen” ist durchaus originell, wenn
es letztlich auch nur einen Zwischenstopp darstellt, da die Handlung um das
Buch der Toten erst im nächsten von Ernst Vlcek verfassten Band beginnt.
Somit darf dieser Band als eine
gelungene und spannende Einleitung betrachtet werden, wobei hier auch schon
deutlich härtere Schilderungen vorkommen, als in den Bänden zuvor, was den
Roman zwar nicht aufwertet, das Verhalten der Gegner aber an manchen Stellen
glaubwürdiger erscheinen lässt.
© by Stefan Robijn
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