Reverend Pain
Wo Satan herrscht
von Steve Salomo (Peter Thannisch)
Mitten im Wald findet Reverend Pain den von
übermächtigen schwarzen Wölfen gejagten und halbseitig behinderten Frank, der
auf der Suche nach seinem wenig gläubigen Bruder Martin ist.
Denn Martin ist der einzige, der trotzdem bisher zu ihm gestanden hat und der sich nun in einem Bordell, nahe des Dorfes Bitterhaim endlich wie ein Mann vergnügen will.
Doch die Prostituierte ist alles andere
als ein Mensch und schlägt Martin völlig in ihre geistige Versklavung.
Gemeinsam mit Reverend Pain findet Frank späterhin sogar seinen Bruder...
...der wie viele andere geistig versklavte Menschen mit Hilfe von Dampfmaschinen aus einem finsteren Stollen Gold schürfen muss.
Und manchmal
wird einer dieser Sklaven von den Dämonen dort aus reinem Vergnügen auf recht
grausame Weise getötet.
Das Gold wiederum, welches hier auch gleich zu
seltsamen Münzen verarbeitet wird, besitzt wiederum die Macht, Menschen, die
mit diesen Münzen des Teufels in Berührung kommen, zur Habgier und brutaler
Niedertracht zu verleiten.
Reverend Pain gelingt es aber, die Dämonen an diesem
gottlosen Ort zu vernichten und stellt sich danach auch den Schrecken, die
sogar innerhalb des Stollens hausen. Frank indessen erhält von ihm den Auftrag,
die geistig versklavten Menschen aneinander gebunden, wie Vieh zurück nach
Bitterhaim zu führen, bis das ein Weg gefunden wird, den Geist der armen Seelen
wieder zu befreien.
Unterdessen kommt es in der Paradise Bar zu einem
Kartenspiel bei dem bald wegen des Teufelsgold Habgier und Neid in ein Blutbad
mündet, bis das Reverend Pain auftaucht. Und der bringt die Sünder nicht nur
auf Knien zum beten, sondern vernichtet auch die dortigen Prostituierten, die
in Wahrheit reptiloide Dämonen sind.
Aber auch Frank hat so seine Probleme. Denn die
Einwohner, und darunter sogar seine eigenen, lieblosen Eltern, geben sogar ihm
die Schuld für den Zustand der ehemaligen Sklaven. Aber auch sie werden von
seltsamen Händlern verführt, die ebenfalls Neid und Missgunst bis zum dunklen
Siedepunkt schüren.
Auch hier kann Pain gerade noch eingreifen und Frank
davor retten, vom aufgeputschten Pöbel gelyncht zu werden. Dann aber zeigen
auch hier die Dämonen ihr wahres Gesicht und gehen zum offenen Angriff über,
bis das plötzlich der eigentliche Höllenfürst hinter dem Schrecken auf dem
Marktplatz auftaucht.
Und der ist weder durch Silberkugeln noch durch das
Lasergewehr zu stoppen. Deshalb greift Reverend Pain nun zur stärksten Waffe
des Glaubens und bekämpft den Höllenfürsten mit dem Rituale Romanum
(Exorzismus), bis dieser sich geschlagen in die Hölle zurückzieht.
Danach werden auch die geistigen Sklaven der Dämonen
wieder zu geistig freien Menschen und Reverend Pain weiht Frank späterhin zum
neuen Priester von Bitterhaim, bevor er weiter zieht um an anderen dunklen
Orten seine heilige Mission zu erfüllen.
- Wo Satan herrscht (Band 12 von 12)
- Deutsche Erstveröffentlichung: 13. Februar 2001
- Reihe: Grusel-Schocker des Bastei Verlag
- Titelbild: G. Crispino
- Vorliegende Veröffentlichung: 2009
- Hardcover/2 Romane, Zaubermond Verlag
-
Titelbild: Sandobal
„Am Morgen schlurfte der Priester in die Küche, nahm ein Messer und schnitt sich die Zunge heraus. Frank fand ihn, wie er tierisch schreiend neben dem Herd stand und ein Strom von Blut aus seinem aufgerissenen Mund floss.“ (Reverend Pain/Seite 142, "Wo Satan herrscht"/Zaubermond Verlag)
Im nun letzten Roman um
REVEREND PAIN hatte Peter Thannisch noch einmal das ganz große Kopfkino
aufgefahren, wobei man hier auch nur Stichpunktweise auf die einzelnen
Handlungsabläufe eingehen kann.
Und unter dem Strich zeigt er
hier auch auf, dass der größte Schrecken eigentlich von den Menschen selbst
ausgeht, wenn sie erst einmal der Missgunst, der Habgier und dem Neid freien
Lauf lassen. Die Dämonen jedenfalls fahren dann die grausame Ernte ein, die
ihnen hier so freimütig geradezu in den Schoß gelegt wird.
Genau genommen wäre es
vielleicht für die Buchausgaben des Zaubermond Verlags sogar besser gewesen,
wenn Peter Thannisch selbst die neu hinzugefügten Romane beigesteuert hätte.
Denn realistisch betrachtet wurde der Autor Peter Haberl mit der Materie um den
Soldaten Gottes wirklich nicht wirklich warm.
Bei seinen fünf Romanen
mangelte es jedenfalls konstant an einer wirklich packend umgesetzten Handlung
und einem sich spürbar steigerndem Spannungsaufbau. Und so wirkten die Romane
von Peter Haberl dann auch eher wie Auftragsarbeiten, die man eben mal ohne
größere Anstrengungen abgearbeitet hatte.
Allerdings, und dies muss man
hier auch einmal feststellen, wäre vom Aufbau her „REVEREND PAIN“ kaum ein
Projekt mit wirklich längerer Serienzukunft gewesen.
Dafür war der gesamte Handlungsaufbau
und die Charaktere dieser Welt nach einem Großangriff der Dämonen auf die
Menschheit einfach zu eng und klischeehaft gefasst worden. Daher fehlte leider
aber auch das wirkliche Potenzial, den Helden und sein Universum spannend
weiterentwickeln zu können.
Hätte man z.B. den Reverend
nicht gleich zu einem extremen Fanatiker des Herrn mutieren lassen und würde
das normale Fußvolk nicht gleich regelmäßig unter seinem strengen Blick auf den
Bauch fallen, hätte man sicherlich noch wesentlich mehr aus dieser Subserie
herausholen können.
Trotzdem war es aber durchaus
wieder interessant, nach so vielen Jahren diese kleine Reihe in sechs
Hardcovern nochmals zu lesen. Denn Spaß gemacht hat unser Vorschlagshammer
Gottes schon damals in der Reihe „GRUSEL-SCHOCKER“ und ist auch jetzt immer
noch ein eher untypischer bis bizarrer, aber gerade daher auch interessanter
Held.
© by Konrad Wolfram
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