Das Haus Zamis 7
Der Maya - Gott
von Neal Davenport
Auf Cocos Weltreise steht nach Trinidad nun Guatemala auf dem Programm, wo sie die Najera-Sippe besucht.
Genau zur
rechten Zeit, wie es scheint, da kurz zuvor deren Tochter Isabel verschwand und
es noch weitere Vermisstenfälle gibt.
Zudem kursiert das Gerücht, dass ein Maya - Gott das Reich der Maya wiedererstehen lassen will.
Als kurz nach ihrer Ankunft ein Mord an einem Familienmitglied verübt wird, beschließt Coco, den Najeras zu helfen.
Sie lässt sich von Ubaldo Najera zu einem
verlassenen Indiodorf führen und hypnotisiert dann einen alten Indio, der ihr
von einem jungen Paar berichtet, Abgesandte des Quetzal-Maya, welche die
Bewohner einiger Dörfer in eine Stadt im Dschungel geführt haben sollen, wo der
Maya - Gott herrsche.
Dieser nimmt mit ihr Kontakt auf, und Coco erfährt,
dass es sich um einen Hohepriester der Mayas handelt.
Dieser wollte vor tausend Jahren im Kampf gegen
einen Dämon, der ganze Dörfer entvölkerte, ein junges Paar opfern, wurde dann
aber mit ihm in die Zukunft versetzt. Coco organisiert einen Hubschrauber und
fliegt mit Ubaldo in den Dschungel, wo sie der magischen Ausstrahlung folgen
und schließlich die neu errichtete Maya-Stadt Itzal entdecken.
In einem Tempel trifft Coco auf den Hohepriester
Tepal, der ihr offenbart, dass er das Volk der Maya neu erstehen lassen und mit
ihm die Welt beherrschen will.
Da er die Macht der Schwarzen Familie ergründen
will, informiert er sich bei Coco darüber, um sie anschließend rituell zu
opfern, doch Coco erschafft einen Pseudokörper mit dem sie Tepal täuschen kann.
Da der Maya - Experte der Najeras ihr vor ihrem
Aufbruch einige Sprüche verriet, kann sie diese anwenden, um Tepal zu bannen
und ihn anschließend in den noch bestehenden Zeitschacht stoßen, worauf der
magische Schutz der Maya - Stadt erlischt und die Stadt untergeht.
- Erschienen am 19. Januar 2021
- Erstveröffentlichung: Im Jahr 1979 als „Dämonenkiller Taschenbuch 53: Coco und der Maya“
-
Titelbild: Mark Freier
Nach dem letzten, recht
gelungenen Band von Kurt Luif hat der Autor hier einen wieder eher
durchwachsenen Beitrag abgeliefert, was vor allem an der Maya - Thematik liegt,
deren Potential nicht wirklich ausgeschöpft wird.
Zwar liefert Luif hier einige
durchaus interessante Infos und flechtet einige Aspekte, wie etwa das
plötzliche Verschwinden des Volkes in die Handlung ein, allerdings kann hier
weder die verwendete Theorie der Menschen verschlingenden Dämonenwolke
überzeugen, noch die Figur des Hohepriesters, der gleich mal eben die
Weltherrschaft an sich reißen will, kaum dass er in der Zukunft gelandet ist…
Dass so etwas meistens nach
hinten losgeht, weiß man zwar, aber dass Coco dieses kleine Problem dann mal
wieder beinahe im Alleingang behebt und den am Ende doch nicht so übermächtigen
Maya - Gott mit ihren üblichen Tricks auszuschalten vermag, ist dann wieder
ärgerlich.
Zumal man sich fragt, warum sie
ihren neuesten Bettgefährten Ubaldo überhaupt mitnimmt, wenn sie dann nach ein
paar Nummern in tropischem Ambiente doch wieder allein loszieht, einfach in den
Tempel marschiert und den machtgeilen Maya - Priester dann nur ein paar Seiten
später mit seinen eigenen Waffen (ein paar schnell noch auswendig gelernte Maya-Sprüche)
in die Schranken weist.
Da man sich praktischerweise in
der unmittelbaren Nähe des Zeitfeldes befindet, muss sie sich nur noch in den
schnelleren Zeitablauf versetzen und ihm einen kleinen Schubs verpassen, worauf
unser Maya - Gott dann direkt vor den zuschnappenden Kiefern eines hungrigen
T-Rex landet…
Einigermaßen überzeugend ist
hier nur der Anfang, wenn man mal die Tatsache außer acht lässt, dass natürlich
bei der Begegnung mit Ubaldo sofort klar ist, wo und wie das endet. Bei der
Vampirin fragt man sich dann aber schon, warum man hier so ein ungewöhnliches
Exemplar präsentiert, das wie ein Werwolf bei Vollmond eingesperrt werden muss,
wenn man es dann sofort wieder abserviert.
Da hätte es auch ein “normaler”
Vampir getan, zumal es zwischendurch ohnehin so scheint, als hätte die Sippe
völlig vergessen, dass dieser verschwunden ist. Wobei die Angriffe auf die
Najeras ohnehin nicht wirklich viel Sinn machen, da sich Tepals Hass ja
generell gegen alle Weißen und Mischlinge richtet und nicht speziell gegen die
Schwarze Familie, zumal am Ende dann wieder ausgesagt wird, dass er sich
zunächst “nur” über deren Macht informieren will.
Unterm Strich bleibt ein Roman
der vor allem durch sein misslungenes Ende und die verschenkte Maya - Thematik
nicht überzeugen kann, auch wenn Luif sich bemüht hat, einige Fakten
einzubauen. Leider reicht das nicht, den Roman aufzuwerten.
© by Stefan Robijn
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen