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Freitag, 2. Mai 2025

Der Maya-Gott

Das Haus Zamis 7

Der Maya - Gott

von Neal Davenport

Auf Cocos Weltreise steht nach Trinidad nun Guatemala auf dem Programm, wo sie die Najera-Sippe besucht. 

Genau zur rechten Zeit, wie es scheint, da kurz zuvor deren Tochter Isabel verschwand und es noch weitere Vermisstenfälle gibt.

Zudem kursiert das Gerücht, dass ein Maya - Gott das Reich der Maya wiedererstehen lassen will. 

Als kurz nach ihrer Ankunft ein Mord an einem Familienmitglied verübt wird, beschließt Coco, den Najeras zu helfen.

Sie lässt sich von Ubaldo Najera zu einem verlassenen Indiodorf führen und hypnotisiert dann einen alten Indio, der ihr von einem jungen Paar berichtet, Abgesandte des Quetzal-Maya, welche die Bewohner einiger Dörfer in eine Stadt im Dschungel geführt haben sollen, wo der Maya - Gott herrsche.

Dieser nimmt mit ihr Kontakt auf, und Coco erfährt, dass es sich um einen Hohepriester der Mayas handelt.

Dieser wollte vor tausend Jahren im Kampf gegen einen Dämon, der ganze Dörfer entvölkerte, ein junges Paar opfern, wurde dann aber mit ihm in die Zukunft versetzt. Coco organisiert einen Hubschrauber und fliegt mit Ubaldo in den Dschungel, wo sie der magischen Ausstrahlung folgen und schließlich die neu errichtete Maya-Stadt Itzal entdecken.

In einem Tempel trifft Coco auf den Hohepriester Tepal, der ihr offenbart, dass er das Volk der Maya neu erstehen lassen und mit ihm die Welt beherrschen will.

Da er die Macht der Schwarzen Familie ergründen will, informiert er sich bei Coco darüber, um sie anschließend rituell zu opfern, doch Coco erschafft einen Pseudokörper mit dem sie Tepal täuschen kann.

Da der Maya - Experte der Najeras ihr vor ihrem Aufbruch einige Sprüche verriet, kann sie diese anwenden, um Tepal zu bannen und ihn anschließend in den noch bestehenden Zeitschacht stoßen, worauf der magische Schutz der Maya - Stadt erlischt und die Stadt untergeht.

  • Erschienen am  19. Januar 2021
  • Erstveröffentlichung: Im Jahr 1979 als „Dämonenkiller Taschenbuch 53: Coco und der Maya“
  • Titelbild: Mark Freier

Nach dem letzten, recht gelungenen Band von Kurt Luif hat der Autor hier einen wieder eher durchwachsenen Beitrag abgeliefert, was vor allem an der Maya - Thematik liegt, deren Potential nicht wirklich ausgeschöpft wird. 

Zwar liefert Luif hier einige durchaus interessante Infos und flechtet einige Aspekte, wie etwa das plötzliche Verschwinden des Volkes in die Handlung ein, allerdings kann hier weder die verwendete Theorie der Menschen verschlingenden Dämonenwolke überzeugen, noch die Figur des Hohepriesters, der gleich mal eben die Weltherrschaft an sich reißen will, kaum dass er in der Zukunft gelandet ist…

Dass so etwas meistens nach hinten losgeht, weiß man zwar, aber dass Coco dieses kleine Problem dann mal wieder beinahe im Alleingang behebt und den am Ende doch nicht so übermächtigen Maya - Gott mit ihren üblichen Tricks auszuschalten vermag, ist dann wieder ärgerlich. 

Zumal man sich fragt, warum sie ihren neuesten Bettgefährten Ubaldo überhaupt mitnimmt, wenn sie dann nach ein paar Nummern in tropischem Ambiente doch wieder allein loszieht, einfach in den Tempel marschiert und den machtgeilen Maya - Priester dann nur ein paar Seiten später mit seinen eigenen Waffen (ein paar schnell noch auswendig gelernte Maya-Sprüche) in die Schranken weist.

Da man sich praktischerweise in der unmittelbaren Nähe des Zeitfeldes befindet, muss sie sich nur noch in den schnelleren Zeitablauf versetzen und ihm einen kleinen Schubs verpassen, worauf unser Maya - Gott dann direkt vor den zuschnappenden Kiefern eines hungrigen T-Rex landet… 

Einigermaßen überzeugend ist hier nur der Anfang, wenn man mal die Tatsache außer acht lässt, dass natürlich bei der Begegnung mit Ubaldo sofort klar ist, wo und wie das endet. Bei der Vampirin fragt man sich dann aber schon, warum man hier so ein ungewöhnliches Exemplar präsentiert, das wie ein Werwolf bei Vollmond eingesperrt werden muss, wenn man es dann sofort wieder abserviert.

Da hätte es auch ein “normaler” Vampir getan, zumal es zwischendurch ohnehin so scheint, als hätte die Sippe völlig vergessen, dass dieser verschwunden ist. Wobei die Angriffe auf die Najeras ohnehin nicht wirklich viel Sinn machen, da sich Tepals Hass ja generell gegen alle Weißen und Mischlinge richtet und nicht speziell gegen die Schwarze Familie, zumal am Ende dann wieder ausgesagt wird, dass er sich zunächst “nur” über deren Macht informieren will. 

Unterm Strich bleibt ein Roman der vor allem durch sein misslungenes Ende und die verschenkte Maya - Thematik nicht überzeugen kann, auch wenn Luif sich bemüht hat, einige Fakten einzubauen. Leider reicht das nicht, den Roman aufzuwerten.

 © by Stefan Robijn

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