Das Haus Zamis 14 und 15
Die Rache des Vampirs
Cocos unheimliche Verwandlung
von Neal Davenport
Im Castello della Malizia weiht Coco Adalmar und Ingvar teilweise in ihren Auftrag ein, um zu erklären, warum sie eine Woche verschwunden war.
Adalmar hat indes einige Psi - Begabte entführt und
experimentiert mit ihnen.
Coco wird von einer weiteren Schmerzwelle überfallen, bei der sich zuerst nur ihre Hand und schließlich der ganze Körper schwarz verfärbt.
Sie verfällt in einen scheintoten Zustand, und als Georg im
Castello ankommt, verwandelt sie sich vor seinen Augen in ein Schlangenwesen.
Man sperrt sie ein, aber Coco kann sich befreien und
trifft auf einen der Entführten, Ralf Winter, den sie für Manannan Mac Lir
hält. Georg und Adalmar gelingt es derweil, Pietro Salvatori zu fassen und man
findet heraus, dass ein Dämon namens Triton die Ringe austauschte und Pietro
den Sigelring übergab, mit dessen Hilfe er Cocos Ring beeinflussen und ihre
Verwandlung auslösen konnte.
Da dies einem Regelverstoß der Kampfansage
gleichkommt, wird Skarabäus Toth verständigt, welcher ein Tribunal vorbereitet.
Cocos Verwandlung kann mit dem Sigelring zunächst aufgehalten werden.
Sie begibt sie sich zum Haus ihres Onkels, wo sie
von Merlin erfährt, dass es sich bei Triton um einen Dämon aus dem centro
terrae handelt und dass sie das erbeutete Plättchen und das Bild braucht, um
ihn besiegen zu können.
Als Pietro Salvatori bei dem Tribunal verurteilt
wird, stürzt er sich auf Coco und da sie noch immer die Ringe trägt, verwandelt
sie sich wieder in ein Schlangenwesen. Nachdem es Georg gelungen ist, Triton
herbeizurufen, kommt es zu einem Kampf zwischen ihm und Coco, bei dem sie die
Schlangenhaut abstreifen und Triton besiegen kann.
Schließlich taucht Oirbsen auf und teilt ihr mit, dass sie nun über zwei weitere Siegel verfügt, den Ring und ein bei der Verwandlung entstandenes Vlies, mit dem sie sich im centro terrae geschützt bewegen kann.
- Erschienen am 27. April 2021 und am 11. Mai 2021
- Erstveröffentlichung: Im Jahr 1979 als „Dämonenkiller 58: Cocos unheimliche Verwandlung
-
Titelbild: Mark Freier
Und weiter geht es mit der
Suche nach den Siegeln, welche hier mit dem Fund der nächsten beiden Exemplare
einen etwas größeren Fortschritt macht, wobei die Heldin allerdings auch so
einiges zu durchleiden hat, bis sie schließlich die Früchte ihrer Arbeit ernten
kann.
Leiden muss der Leser hier zum
Glück nicht, denn im Gegensatz zum letzten, etwas zähen Venedig - Roman hat der
Autor hier doch eine ordentliche Schippe draufgelegt, nicht nur was Spannung
und Action angeht, sondern auch in Bezug auf den Background der Serie(n).
So wird hier sehr schön und
ausführlich geschildert, wie die Mitglieder der Schwarzen Familie zu ihrem
derzeitigen Oberhaupt stehen, es wird intrigiert, Hintergründe diverser Figuren
wie Skarabäus Toth werden näher beleuchtet, und auch Asmodi selbst darf hier
aktiv agieren und um seine Stellung kämpfen bzw. bangen.
Das gibt dem Autor die
Gelegenheit, einige aus der Urserie bekannte und vertraute Namen ins Spiel zu
bringen, was vor allem den damaligen Leser der Taschenbücher gefreut haben
dürfte.
Der heutige Leser wird hingegen nicht unbedingt begeistert sein, wenn
er auch die Hunter - Serie verfolgt und hier bereits etwas über die Figur
Baphomet erfährt, weil der entsprechende Zyklus dort ja erst viel später
erscheinen wird.
Doch auch die Auftritte der “neuen” Figuren, wie der aus dem centro terrae stammende Dämon Triton bleiben nicht ohne Wirkung, wobei hier endlich der Bogen zum Prolog des letzten Romans geschlagen wird.
Hier muss man sich jedoch
erneut fragen, in welch verschlungenen Dimensionen der im centro gefangene
Merlin zu planen imstande ist, wenn dieser extrem gefährliche Prozess der
Metamorphose letztlich das nächste Siegel darstellt.
Was wiederum bedeutet, dass
Tritons Plan am Ende nur ein Bestandteil von Merlins Plan war. Ein doch recht
seltsames, verworrenes Konstrukt, das Vlcek sich hier ausgedacht hat.
Auch der Schlusskampf, bei dem
Coco es nicht nur schafft, ihre Schlangenhaut abzustreifen, sondern diese sich
auch mit Luft füllt, sodass Triton praktisch gegen einen riesigen “Luftballon”
kämpft, kann nicht wirklich überzeugen, weil diese Wendung erstens unfreiwillig
komisch ist und man den Ausgang des Kampfes natürlich erahnt.
Zumal, wenn man sich an die
Aussage erinnert, dass die Dämonen aus dem centro viel “schlimmer” seien, als
das übliche Höllengekreuch, was spätestens in dem Moment, da man weiß, wie man
so ein Wesen vernichtet, dann auch keinen großen Unterschied mehr macht.
Da vermag das Ende des bereits
aus dem Zamis - Zyklus der Urserie bekannten Vampirs Pietro Salvatori - er wird
in einen Freak verwandelt - schon eher zu überzeugen, wenn man sich in dem
Zusammenhang auch darüber wundert, dass offenbar auch Vampire wie normal sterbliche
Wesen hypnotisiert werden können.
Immerhin gibt es so einige
Abschnitte aus Sicht der anderen Figuren, wie Georg Zamis, während in den
früheren Bänden ja überwiegend in der Ichform aus Cocos Sicht geschildert
wurde. Das sorgt für Abwechslung, da es mehrere Handlungsebenen gibt, und gibt
dem Autor die Gelegenheit, der Figur Georg Zamis ein wenig mehr Profil zu
verleihen.
So wird hier wieder deutlich,
dass er Coco im Gegensatz zu seinen Geschwistern eher neutral gegenübersteht.
Zwar verurteilt er natürlich ihre gute Gesinnung, aber er respektiert sie
aufgrund ihrer Leistung und Fähigkeiten.
Dass Coco hier von einem
gewissen Dorian Hunter träumt, mag damals eine nette Idee gewesen sein. In der
Zamis - Serie hätte man es auch weglassen können, da die beiden Welten ohnehin
bald auf verschiedenen Umlaufbahnen kreisen werden.
Trotzdem machen gerade die
vielen kleinen Anspielungen und Auftritte diverser Figuren, wie etwa Asmodis
Geliebte Valiora durchaus Spaß, und man merkt, dass Luif es damals genossen
haben muss, diese wieder ins Spiel zu bringen.
Zwischendurch merkt man dann
wieder, wer hier die Exposes geschrieben hat, denn die Sache mit den beiden
Ringen, von denen einer der Sender und der andere der Empfänger ist, wobei dann
noch der Hass des Vampirs als Auslöser benötigt wird, ist doch wieder eine
typische Vlcek - Idee. Ganz zu schweigen von dem Schlangen - Luftballon oder
den auf Band (!) gespeicherten Beweisen während des Tribunals…
Dennoch bleibt unterm Strich
ein spannender, unterhaltsamer Roman, welcher ohne Frage den bisher besten Teil
nach dem ersten Band des Zyklus darstellt, wenn auch der Titel etwas antiquiert
klingt. Das “unheimlich” hätte man gern weglassen dürfen, auch wenn diese Verwandlung
sogar einige gestandene Dämonen “unheimlich” fanden…
© by Stefan Robijn
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