Dorian Hunter 120
Der Zauberspiegel
von Neal Davenport (Kurt Luif)
Nachdem Hunter das
Dimensionstor passiert hat, findet er sich in einer bizarren, organisch
anmutenden Umgebung wieder. Schnell wird klar, dass er sich in Malkuth, der
Welt der Janusköpfe befindet, wo er gleich nach seiner Ankunft auf andere
Menschen trifft, unter anderem auf den Inder Singh, der ihm von Ungas
Erlebnissen berichtet.
Nachdem einige seiner Begleiter durch die Wände und Böden gezogen und getötet werden, gelingt es Hunter, mithilfe des Ys - Spiegels Macht über den Januskopf Goro zu erlangen, der ihn zu Coco Zamis führt.
Man erfährt, dass die
Janusköpfe auf der Erde gerade Versuche mithilfe von Spiegeln durchführen, mit
dem Ziel, dass die Menschen in Malkuth keine Psychos mehr erzeugen können,
sondern sich selbst in Monster verwandeln.
Der Leser darf die
diesbezüglichen Ergebnisse in einer Nebenhandlung nachlesen, in der auch Tim
Morton in New York in das Geschehen eingreift.
Als Goro ein Tor erwähnt, das
dorthin führt, ergreifen Hunter und Coco die Gelegenheit, Malkuth zu verlassen,
worauf Hunter den für die Versuche verantwortlichen Januskopf tötet, die
magischen Spiegel mithilfe einer durch den Ys-Spiegel lesbaren Formel zerstören
und somit die davon Beeinflussten retten kann. Da sie Olivaro nicht seinem
Schicksal überlassen wollen, kehren Hunter und Coco anschließend nach Malkuth
zurück.
- Erschienen am 4. April 2023
- Erstveröffentlichung: Am 16. November 1976 als „Dämonenkiller Band 117“
-
Titelbild: Mark Freier
Nach dem nicht wirklich
berauschenden Roman von Earl Warren liefert auch Neal Davenport hier wieder
eher Durchschnittskost ab, die vor allem deshalb nicht wirklich überzeugen
kann, weil der Autor sich wieder mal viel zu sehr bzw. oft mit der
umfangreichen Nebenhandlung befasst.
Diese beginnt zwar recht
interessant, allerdings kommt hier keine rechte Spannung auf, weil dem Leser
schnell klar ist, dass es sich wieder nur um Versuche der Janusköpfe handelt,
die erneut mit den Psychos zusammenhängen, deren Erscheinen auf Malkuth
verhindert werden soll.
So erfüllt die Nebenhandlung
wieder einmal nur den einen Zweck, den Roman auf die passende Länge zu
strecken, zumal der Fortschritt der Haupthandlung hier nicht der Rede wert ist.
Hunter kommt halt in Malkuth an, kann sofort den auch hier wieder übermächtigen
Ys-Spiegel einsetzen, ohne den er ebenso verloren wäre, wie seine Mitgefangenen,
welche einer nach dem anderen ins Gras beißen. Und natürlich bleibt auch eine
Coco Zamis bis zu Hunters Eintreffen völlig unversehrt.
Die Übermacht des Ys - Spiegels
ist vor allem deshalb ärgerlich, weil man hier mal die Gelegenheit gehabt hätte,
ihn gegen den Helden zu wenden, da er ja schließlich von Malkuth stammt (wobei
der Grund für diese Macht erst später nachvollziehbar ist). Stattdessen ist
Hunter sogar in der Lage, die Janusköpfe damit zu manipulieren, so dass sie ihm
jeden Wunsch erfüllen, ihm regelrecht aus der Hand fressen. Zwar wird hier
vorausgesetzt, dass sie ihm dabei nicht das falsche Gesicht zuwenden, aber wenn
es darauf ankommt, tun sie das natürlich auch nicht…
Auch Cocos magische Fähigkeiten
werden hier wieder viel zu mächtig dargestellt. Immerhin kann sie diese in
Malkuth nicht anwenden, aber kaum ist man zurück in New York, gelingt es ihr,
sofort sämtliche anwesenden Monster mit ihrem Blick zu lähmen…
Dass man dann gleich wieder
nach Malkuth zurück will, nur um den einstigen Höllenfürsten und Todfeind
Olivaro zu retten, anstatt sich darüber zu freuen, nicht nur einen Weg aus
dieser unwirklichen, lebensfeindlichen Welt heraus gefunden, sondern Olivaro
auch gleich dort gelassen zu haben, wo er nun mal hingehört, darüber könnte man
sich ebenfalls ärgern oder wundern. Zwar erschließt sich der Sinn dieser Aktion
später noch, aber das können die Helden ja nicht wissen…
© by Stefan Robijn
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen