Dorian Hunter 119
Der Mitternachtsteufel
von Earl Warren (Walter Appel)
Als Abi Flindt den verschwundenen Jeff Parker auf
einem von einer Säule im Castillo aufgenommenen Polaroidfoto erkennt, zieht er
Tirso und Phillip hinzu.
Man macht eine Tonbandaufnahme, auf der Parker (mit Glatze und Lendenschurz) von einer furchtbaren Heimsuchung der Erde spricht. Auf einem weiteren Foto ist eine junge Frau und ein dämonisches Wesen zu erkennen.
Dann taucht Kiwibin auf und berichtet von einer Gruppe parabegabter Menschen, die in einem russischen Dorf in Amnesie verfielen und über eine Art Alter Ego verfügen.
Dass es sich dabei um Dämonen, wie jenen
auf dem Bild handelt, verschweigt er zwar, bittet aber darum, dass Abi ihn
zusammen mit Tirso und Phillip begleitet, der nach einigem Hin und Her
zustimmt.
Nach der Ankunft im parapsychischen Institut werden
Tirso und Phillip an einem Experiment mit einem der Probanden beteiligt, bei
dem der Dämon in Phillips Kabine auftaucht. Zwar kann Tirso ihn töten, aber
Flindt ist stinksauer und stellt Kiwibin zur Rede, der ihn jedoch überredet,
weiterzumachen.
Es stellt sich heraus, dass sich hinter einem der
Wissenschaftler der Januskopf Vozu verbirgt, der herausfinden soll, wie das
böse Alter Ego der Menschen zur Januswelt abgeleitet wird, wo es sich
manifestiert.
Darum hat er die parabegabten Dorfbewohner magisch
manipuliert, so dass ihr Alter Ego nicht mehr gesendet wird. Nach dem
Auftauchen von Tirso und Phillip, plant er diese zu töten, damit die Dämonen
körperlich entstehen können. Nachdem Phillip eine Frau von ihrem Alter Ego -
Dämon befreit hat, zeigt er sein wahres Gesicht.
Es kommt zum Kampf, bei dem vor allem Tirso und
Phillip am Ende dazu beitragen, dass die von Dämonen besessenen getötet werden.
Vozu entkommt jedoch.
- Erschienen am 21. März 2023
- Erstveröffentlichung: Am 9. November 1976 als „Dämonenkiller Band 116“
-
Titelbild: Mark Freier
In diesem zweiten Roman in
Folge aus der Feder Warrens erlebt der Leser erstmals einen Abi Flindt als
zentralen Helden, wobei hier noch in der Ichform geschildert wird. Das
irritiert zunächst etwas, da Flindt dem Dämonenkiller charakterlich doch sehr
ähnelt, aber hat man sich erst einmal daran gewöhnt, macht der “Dämonenhasser”
hier eine gute Figur.
Das liegt auch oder vor allem
an der Konstellation mit dem Genossen Kiwibin, der wegen seiner zahlreichen
schlechten Angewohnheiten und seines rücksichtslosen, eigenmächtigen Verhaltens
immer wieder mit dem Dänen aneinandergerät, was recht amüsant geschildert wird.
Überhaupt gelingt es Warren
hier wieder, diese interessante, schrullige Figur in ihrer Kauzigkeit und mit
ihren diversen Lastern hervorragend darzustellen und ihre völlige Unfähigkeit
in Bezug auf eine vernünftige Zusammenarbeit perfekt und glaubwürdig in die
Handlung einzubauen.
Tatsächlich ist es genau das,
was diesen Roman lesenswert macht, denn die Story um die Alter Ego - Dämonen
beginnt zwar recht spannend, zieht sich dann aber bis zum Ende ohne große
Fortschritte in die Länge. Zumal die Erkenntnis, dass die Menschen ihr Böses
Ich in die Januswelt projizieren, wo es sich manifestiert, dem Leser auch nicht
neu ist und diese Idee auch nicht gerade zu den besten Vlceks zählt.
Darüber, dass man nach dem
großen Angriff der Dämonen auf das Castillo bereits zustimmt, sowohl Phillip
als auch Tirso gehen zu lassen, ohne die es praktisch schutzlos ist, wundert
man sich zwar, dass diese dann aber auch diesmal wieder für die entscheidende
Wendung sorgen, ist dann schnell vorhersehbar, wobei Tirso natürlich wieder im
richtigen Moment die Kontrolle verliert und seinen Feuerblick loslässt.
Immerhin erweist sich Vozu hier
als ein durchaus ernstzunehmender Gegner, der sich nicht gleich vom Anblick
eines mächtigen Gegenstands verscheuchen lässt und diesen Roman überlebt.
Allerdings ist das Ende dann doch etwas sehr abrupt, was den Leser mit einem
leichten Stirnrunzeln zurücklässt, zumal mit dem nächsten Band auch erst mal
die Handlungsebene gewechselt wird…
© by Stefan Robijn
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