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Sonntag, 9. März 2025

Das Fossil

Das Fossil

von Greig Beck

48.000 Jahre vor Chr.: Drun, der alte Führer des Clan der im Neandertal ansässigen Ureinwohner hat seine Macht an Orlak dem Zornigen verloren, welcher die fremden kleinen Menschen angreifen will. 

Der erhoffte Erfolg jedoch endete für den Clan der Neandertaler in einer grausamen Katastrophe, denn die kleinen Menschen sind nicht aus dieser Zeit und ihre Reaktion ist auf einen Schlag tödlich für den Clan.

Nur Drun gelingt es sich noch schwer verletzt wieder in die Höhle zurückzuziehen und in der Hand hat er eines dieser seltsam glänzenden Dinger, welche den Tod mit einem goldenen Strahl bringen. 

Und da Drun dieses Gerät sogar aktiviert, kommt der Eingang der Höhle zum Einsturz, bevor er selber an seiner Verletzung stirbt. 

Neandertal, Deutschland: Klaus Hoffmann und seine Freundin Doris Sömmer finden in einer neu entdeckten Höhle das vollständige Skelett eines Neandertalers. Klaus glaubt dabei sogar, er könne durch das Fossil des Urmenschen berühmt werden.

Und dann entdeckt er etwas bei dem Skelett, was hier eigentlich wirklich nicht existieren dürfte. Und dieses Gerät sendet unbemerkt ein Signal aus. Jedoch ist das Signal nicht etwa in den Weltraum gerichtet, sondern in eine äußerst weit entfernten Zukunft. Und dies löst den Einsatz sogenannter Time-Cleaner unter dem Kommando von Jax aus, für die die Humanoiden der Vergangenheit eher wie große Monster erscheinen.

Auch Kommissar Ed Heisen von der Kripo Berlin kommt indessen mit grausamen Mordfällen in Kontakt, die es so eigentlich nicht geben dürfte. Denn eines der Opfer scheint Doris Sömmer zu sein, die sich hier in einer üblen Absteige zu verstecken schien. Doch statt einer Leiche finden Heisen und seine Ermittler und Forensiker nur noch die Asche-Umrisse der getöteten Doris Sömmer vor.

Zumindest lenkt dieser seltsame Fall Heisen von der Trennung seiner bisherigen Freundin Johanna ab, die offenbar bereits seit einiger Zeit einen Geliebten hat. Doch wie kann man einen Menschen mit bis ca. 2000 Grad in Sekunden zu Asche verbrennen, ohne im direkten Umfeld weitere massive Schäden zu verursachen?

Und als wäre dies nicht schon genug, taucht am Tatort auch noch eine seltsame Spezialeinheit unter einem Typen mit Namen Monroe auf. Die wiederum scheinen direkt zu Beginn schon nicht von einem normalen Verbrechen auszugehen.

Denn es gibt noch weitere sehr rätselhafte Morde, bei denen Wissenschaftler in Sekunden bis zur Asche verbrannt wurden. Die einzige Gemeinsamkeit bei ihnen liegt indessen nur darin, mit Teilen des Fossil eines Neandertalers in Kontakt gekommen zu sein.

Und dann macht Heisen Klaus Hoffmann ausfindig, der sich ebenfalls versteckt und immer noch im Besitz eines unbekannten, glänzenden Geräts ist, welches es eigentlich nicht geben dürfte. Von ihm erfährt er auch, dass er wie auch seine Freundin Doris von einer Art "Kobolde" oder kleiner Menschen von gerade mal 60 cm Körpergröße gejagt werden, die offenbar sogar durch Wände gehen können. Weit in der Zukunft erhält Jax und seine Cleaner indessen ein neues Signal ihres Gerät in der Vergangenheit. Und um dieses aus der Vergangenheit zurückzuholen, wagt man einen erneuten Zeitsprung mit dem Vorsatz, in der Vergangenheit nun keine Zeugen mehr leben zu lassen. 

  • Das Fossil
  • Autor: Greig Beck
  • ISBN: 978-3-95835-852-2
  • Taschenbuch ca. 112 Seiten
  • Luzifer Verlag
  • Deutsche Erstveröffentlichung: 23. Februar 2024

„Nach seiner Frage herrschte einige Sekunden lang Stille, und Heisen dachte, er würde auflegen. Aber da kam ein Einatmen, ein Räuspern, und dann meldete sich Klaus wieder. "Nicht gut."

"Wir können dir helfen", antwortete Heisen automatisch.

"Blödsinn. Keiner kann das. Da sind verdammte kleine Leute hinter mir her ... und sie können durch Wände gehen." (Das Fossil/Seite 87 - 88)

Man könnte meinen, Kommissar Heisen befinde sich in Berlin der Gegenwart. Nur würde das bedeuten, dass der Autor dann einige Fehler in die Handlung gepackt hat. Denn es würde mich doch schwer wundern, wenn es bei der Kripo Berlin Dienstbezeichnungen wie "Sergeant" oder "Officer" geben würde.

Und auch ein Straßenname wie "Wilson Street" dürfte man in Berlin wohl eher vergeblich suchen. Eventuell schmeißt man hier aber auch seitens Burkhard Röder in der Übersetzung so einiges völlig durcheinander.

Aber dann tauchen auch noch andere Ungereimtheit auf wie "Nachrichten-Roboter" im Fernsehen, sogenannte "Holo-Rahmen" und sogar einmal ein "Ionentriebwerk für Raumfahrzeuge". Wenn man als Leser jetzt von einer etwas näheren Zukunft der Handlung ausgeht, kann man mit solchen erwähnten Dingen innerhalb der Handlung eventuell noch leben.

Ein kleiner Satz zur zeitlichen Einortnung hätte dem Ganzen dann allerdings wohl auch nicht geschadet. Denn so wirken diese kleinen aber eher inhaltlich seltsamen  Elemente in der Handlung doch wie hingeschluderte Fehler.

Als Beispiel greifen wir hier auch mal die Aussage zur Stadt "Wolfsburg" auf, die - wie ebenfalls zu lesen - auch nicht die fünftgrößte Stadt Deutschlands ist. Das ist nämlich Frankfurt am Mein (schon alleine laut amtlicher Einwohnerzahl)

Genau genommen handelt es sich bei der Handlung eigentlich wohl sogar um eine Kurzgeschichte des Autors Greig Beck, die dann vom Autor aufgrund einiger positiver Reaktionen dann nachträglich noch auf dieses Niveau der vorliegenden Novelle aufgeblasen wurde.

Offenbar aber nicht zum Vorteil der Handlung, würde ich hier schlicht einmal behaupten. Ein "echter Pageturner", wie man auf dem Buchrücken lesen kann, ist „DAS FOSSIL“ jedenfalls nicht. Ich würde es eher als netten Versuch eines recht kruden Zeitreise-Thrillers bezeichnen, der zwar interessante Ideen aufweist, diese aber leider nur in minimalem Maße auch brauchbar auszuspielen weiß.

Vom Autor der "Zum Mittelpunkt der Erde Trilogie" hätte ich jedenfalls auch auf nur ca. 100 Seiten Inhalt doch einiges mehr erwartet. Eine Kaufempfehlung für dieses Büchlein werde ich mir an dieser Stelle daher lieber verkneifen.

 © by Konrad Wolfram

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