Dorian Hunter 117
Der Bucklige von Doolin Castle
von Ernst Vlcek
Nach den Hinweisen auf einen gewissen Coogan, der in
Verbindung zu einem Psycho steht, begeben Hunter, Coco und Olivaro sich zu
einer Herberge, in der Coogan sich anlässlich eines auf Doolin Castle
stattfindenden Symposiums von Horror Autoren befindet.
Diese mussten bereits feststellen, dass die von ihnen erschaffenen Kreaturen real wurden, was sonst nur in der Januswelt geschieht, und nun durch Anwendung des Ys - Spiegels ausgelöst wurde. Hunter tritt in der Maske eines Buckligen, einer Figur Coogans auf.
Er gelangt auf die Burg, auf der sich der Leiter des
Symposiums als der Januskopf Goro herausstellt, der als Vagos Nachfolger
Olivaro zurück in die Januswelt bringen soll.
Nach einigem Hin und Her gelingt es Goro, Coco und
Olivaro zu entführen und durch das Tor nach Malkuth zu schicken. Bei einer
Konfrontation zeigt Hunter Goro, der ihn nach wie vor für einen Psycho hält,
den Ys - Spiegel, von dem dieser weiß, dass er aus seiner Welt stammt.
Er gibt vor, Hunter im Austausch gegen den Spiegel
zu Coco zu führen, geleitet ihn aber stattdessen zu dem Dimensionstor, wo er
ihm offenbart, dass Coco und Olivaro es bereits passiert haben. Hunter geht
daraufhin ebenfalls hindurch…
- Erschienen am 21. Februar 2023
- Erstveröffentlichung: Am 26. Oktober 1976 als „Dämonenkiller Band 114“
-
Titelbild: Mark Freier
Obwohl Ernst Vlcek sich in
diesem zweiten Band des Malkuth - Zyklus vor allem im ersten Drittel sehr viel
Zeit für die Nebenhandlung um die von den Autoren erschaffenen Psychos nimmt,
passiert hier am Ende bereits das, was der Leser schon vermutet hat: Hunter und
seine Begleiter verschlägt es in die Januswelt.
Dass der Held diesen Gang nicht
freiwillig antreten würde, war natürlich vorauszusehen, allerdings hätte man
doch erwartet, dass dieser Übergang ganz bewusst geschieht, stattdessen geht er
nur deshalb durch das Tor, weil er annehmen muss, dass auch Coco es bereits
passiert hat und sich nun in der Januswelt befindet. Wobei man sich hier spätestens
fragt, warum Goro nicht erkennt, dass er es nicht mit einem Psycho zu tun haben
kann, so auffällig, wie Hunter sich verhält.
Auch wenn der Autor so
natürlich einen netten Cliffhanger platzieren kann und man auf den nächsten
Roman gespannt ist, hätte man sich an der Stelle doch gewünscht, dass die
Handlung um die erschaffenen Monster ein paar Seiten weniger beansprucht, und
man dafür bereits die ersten Eindrücke von der Januswelt vermittelt bekommen
hätte.
Immerhin erfährt der Leser hier
bereits etwas mehr über Olivaro, dessen Geheimnis um seine Herkunft zwar
bereits gelüftet wurde, von dem man aber nicht genau wusste, warum ausgerechnet
er auf die Erde entsandt wurde.
Die Lösung ist ebenso einfach wie originell: In
der Januswelt war Olivaro ein Gesetzesbrecher, und da man die Erde für eine
unwirtliche “Hölle” hielt, schickte man ihn dorthin.
Als Olivaro dann feststellte,
dass er stattdessen in einem Paradies gelandet war, beschloss er, seine
Artgenossen in dem Glauben zu lassen, man hätte ihn in die “Hölle” geschickt
und machte sich in der Schwarzen Familie einen Namen.
Alles in allem liefert Vlcek hier einen ganz ordentlicher Roman ab, der einige für den Autor typische Merkmale aufweist. Vor allem bei einigen Kreaturen ist deutlich die Handschrift eines Ernst Vlcek spürbar, so erleben wir etwa einen Torso, der mit einer Vielzahl an Händen und Füßen ausgestattet ist und Hunter wild herumwirbelnd angreift. Witzigerweise lässt der Autor seinen Helden konstatieren, dass so etwas nur dem “kranken Hirn eines Schriftstellers entspringen kann”…
© by Stefan Robijn
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