John Sinclair 176
Der Pestvogel
von Jason Dark
(Friedrich Tenkrat)
Der
Küster Manfred Mock wird von einem riesigen, schwarzen Vogel angegriffen, der
anscheinend in Wien sein Unwesen treibt.
Da er überzeugt ist, dass dabei finstere Mächte im Spiel sind, besucht er seinen Bekannten, den Brillenfabrikant Vladek Rodensky und erzählt ihm von dem Angriff.
Daraufhin ruft Rodensky bei seinem Freund Tony Ballard an, der ist aber laut Vickey Bonney nicht in London, sondern in New York.
Doch auch Rodenskys Anruf in New York bei Frank Esslin hat keinen Erfolg, denn Tony Ballard ist zusammen mit Mr. Silver mit einem Fall beschäftig, und kann nicht kommen.
Dafür
verständigt Tony Ballard seinen Kollegen John Sinclair, der sich auch prompt bereit
erklärt, nach Wien zu kommen, wo Manfred Mock von einem Pesttoten angegriffen
und mit der Pest infiziert wird.
Während
der Geisterjäger den Zombie mit seinem Silberdolch vernichten kann, kommt für
Mock alle Hilfe zu spät.
Als
weitere Pesttote zum Leben erwachen, müssen John Sinclair und Vladek Rodensky
den Kampf gegen die Untoten aufnehmen, um Schlimmeres zu verhindern.
Hinzu
kommt, dass sie auch noch den Pestvogel aufhalten machen, der sich hinter einer
menschlichen Identität verbirgt...
- Erschienen am 16. November 1981
- Titelbild: Bernal
-
Mit einem
Gastauftritt von Tony Ballard
Mit "DER PESTVOGEL" präsentiert der Autor FRIEDRICH TENKRAT einen mittelmäßigen „JOHN SINCLAIR“-Roman, dessen Szenario mit wenigen
Ausnahmen nach Schema F geschrieben ist.
Denn obwohl John Sinclair gerade erst in Wien angekommen
ist, weiß die Gegenseite auch schon von seiner
Anwesenheit in der Stadt. Und John Sinclairs Gegner hat auch nichts
besseres zu tun, als den Geisterjäger in seinem Hotelzimmer anzurufen, um ihm
mitzuteilen, dass er wieder verschwinden soll.
Schon allein diese eine unglaubwürdige und unrealistische
Szene, nimmt dem Roman jedwede Spannung und macht Handlung zudem ziemlich vorhersehbar.
"Ich stutzte. Die Gegenseite war bereits informiert. Das war schlecht, denn sie würde über jeden meiner Schritte Bescheid wissen, während ich im Augenblick noch völlig im dunklen tappte.
»Mit wem spreche ich?« fragte ich.
»Mein Name tut nichts zur Sache.«
Ich hatte etwas gegen Leute, die ihren Namen nicht nennen wollten. »Was wollen Sie?« fragte ich schroff.
»Ihnen einen guten Rat geben.«
»Stecken Sie sich Ihren guten Rat an den Hut.«
»Sie sollten nicht so schmissig sein, Sinclair. Es kann Ihr Leben davon abhängen, ob Sie meinen Rat beherzigen oder nicht.«
»Was Sie nicht sagen. Wenn Sie sich einbilden, mich einschüchtern zu können, sind Sie auf dem Holzweg.« »Sie sind zwar eben erst in Wien eingetroffen, aber Sie sollten sofort wieder abreisen, denn diese Stadt ist ein heißes Pflaster für Sie. Verschwinden Sie, solange Sie dazu noch Gelegenheit haben. Lassen Sie den Dingen ihren Lauf. Kümmern Sie sich nicht darum, sonst ergeht es Ihnen schlecht."
Danach kann man Roman "DER PESTVOGEL" getrost
beiseite legen, auch weil man sowieso weiß, wie dieser enden wird. Da hilft es
auch nicht viel, dass der Autor FRIEDRICH TENKRAT versucht, durch diverse
Kämpfe mit einer Vielzahl von Pesttoten Spannung in den Roman zu bringen.
Und so ist letztendlich auch die Entlarvung der
menschlichen Identität des Pestvogels im Verlauf der Handlung des Romans keine
Überraschung mehr.
© by Ingo Löchel
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