Dorian Hunter 107
Die Braut der Bestie
von Roy Palmer
(Holger Friedrichs)
Nachdem
Unga den Sarg mit dem Schwarzen Samurai bis zum Flughafen verfolgt hat, bucht
er einen Platz in der Maschine, in die er verfrachtet werden soll.
Als
das Flugzeug gestartet ist, bringt Tomotada die Maschine in seine Gewalt und
trennt zunächst Männer und Frauen voneinander, während Unga versucht, ein paar
Aufrührer zur Vernunft zu bringen.
Nachdem Tomotada seine Macht demonstriert hat, entledigt er sich des Piloten...
...worauf die Maschine, nur von Magie
geleitet dem Nordpolargebiet entgegen fliegt und schließlich dort landet.
Tomotada zwingt die Männer, das Flugzeug zu verlassen, während die Frauen an
Bord bleiben müssen.
Unga
versucht einen Angriff, kommt aber gegen die Übermacht der Besessenen, die der
Samurai erschaffen hat, nicht an und muss sich zunächst zurückziehen.
Als
sie sich dem Flugzeug wieder nähern, werden sie Zeuge, wie der Samurai ein
urzeitliches Monster aus dem Eis befreit, welches sich an Bord begibt. Unga
folgt dem Wesen und greift es mit seinem Schwert an, während die übrigen Männer
gegen ein paar Untote kämpfen, die mit dem Monster erweckt wurden.
Als
unter den Flüchtenden Panik ausbricht, muss Unga ebenfalls fliehen, während die
ersten Frauen die Brut des Monsters eingepflanzt bekommen. Unga kämpft sich in
die Maschine zurück und vernichtet dort die bereits geschlüpfte Brut, worauf
das nun unkontrollierbare Monster sich gegen seinen Herrn Tomotada wendet, der
es schließlich tötet.
Als
das Flugzeug wieder startet und einem ungewissen Ziel entgegenfliegt, meldet
sich Olivaro und bietet Unga an, sich mit ihm zu verbünden, da er angeblich
gegen einen Feind kämpft, der auch ein Feind des Hermes Trismegistos ist. Unga
lehnt jedoch ab.
- Erschienen am 4. Oktober 2022
- Erstveröffentlichung am 17. August 1976 als „Dämonenkiller Band 104)
-
Titelbild:
Mark Freier
Mit diesem fünften Band des “Samurai - Zyklus” haben
gleich zwei Autoren eine Arbeit abgeliefert, die man in mehrfacher Hinsicht als
absolut ungenügend bezeichnen muss. Zum einen Ernst Vlcek, der das Expose
verfasste, zum anderen Roy Palmer, der nach dieser undankbaren Vorlage einen
der wohl schlechtesten Romane der Serie geschrieben hat.
Was die Vorlage betrifft, so serviert Vlcek dem Leser
hier im Grunde nur einen weiteren “grandiosen” Plan eines Gegners, der diesmal
jedoch nicht nur wie üblich übertrieben kompliziert, sondern letztlich auch
völlig hirnrissig ist, so dass er alle vorherigen dieser großen (und natürlich
gescheiterten) Pläne locker in den Schatten stellt.
Um gegen seinen noch unbekannten Feind bestehen zu
können, lässt Olivaro den Schwarzen Samurai ein Flugzeug entführen, um dieses
als Brutstätte für die Ableger eines urzeitlichen Monsters zu nutzen.
Zu diesem Zweck muss das Flugzeug dann erst noch einen
Zwischenstopp einlegen, um das Vieh aufzunehmen und die Brut in die Hirne der
Frauen zu pflanzen, während der Samurai im Grunde nur als “Herr” der Kreatur
dient. Streng genommen wird er gar nicht wirklich gebraucht, da die meisten
Abläufe des genialen Plans ohnehin von Olivaro ferngesteuert werden.
Da die Entführung allein aber noch nicht reicht, um auf
die erforderliche Romanlänge zu kommen, präsentiert der Autor dem Leser noch
die Geschichte des Monsters, bis zu dem Punkt seiner Befreiung aus dem Eis in
einer Nebenhandlung, wobei hier reichlich Blut und Gedärme verspritzt werden,
was diese im Grunde sinnfreien Abschnitte allerdings nicht spannender, sondern
einfach nur widerwärtiger macht.
Dann hätten wir da noch die typischen Palmerschen
Figuren, die wie immer nichts weiter als klischeehafte Abziehbilder sind, wobei
man hier unweigerlich an die sehr ähnlich angelegten Figuren aus den
Katastrophenfilmen der 70er Jahre denken muss, was zwar in diesem Fall wiederum
zur Handlung passt, letztlich aber der Handschrift des Autors entspricht.
Immerhin gelingt es ihm, die Hauptfigur Unga so darzustellen, dass man sie
stellenweise sogar wiedererkennt, auch wenn der Cro Magnon hier in den
entscheidenden Momenten einfach viel zu hilflos und unbeholfen agiert.
Hinzu kommt, dass auch die Dialoge in diesem Roman so
grottenschlecht sind, wie in kaum einem zuvor erschienen Band der Serie. Das
klingt alles einfach nur gestelzt und in keinster Weise authentisch, vor allem
die hohlen, dümmlichen Sprüche der männlichen Passagiere scheinen einem
primitiven Action-Film entsprungen zu sein.
Einige Szenen in diesem Roman sind einfach nicht
nachvollziehbar, so versucht etwa ein Opfer, seinen gerade gespaltenen Schädel
wieder zusammenzupressen. Wobei man sich in dem Zusammenhang besser nicht
fragt, ob es in der damaligen Zeit möglich war, sein Schwert im Handgepäck mit
an Bord zu nehmen…
Dabei benötigt Unga dieses hier gar nicht wirklich, denn
er verfügt ja über den Kommandostab, dessen universaler Einsatz hier einfach
beispiellos ist. Mit diesem magischen “Knochen” kann man nämlich nicht nur
Besessene in Schach halten, er öffnet auch magische Barrieren und das sind
längst noch nicht alle Funktionen dieser Superwaffe…
Dieser Roman gehörte damals zu jenen, die indiziert wurden. Im Nachhinein doppelt ärgerlich, denn abgesehen davon, dass einige der entsprechenden Szenen für die Handlung ohnehin wertlos sind, hätte man dieses Machwerk im Grunde besser schon gleich nach seiner Entstehung in Form des Exposes verwerfen sollen, da es sich hier letzten Endes nur um einen weiteren “genialen” Plan Olivaros handelt, der sich am Ende dann doch als undurchführbar erweist.
© by Stefan Robijn
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