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Donnerstag, 26. Dezember 2024

Der dämonische Raid

Dorian Hunter 165

Der dämonische Raid

von Earl Warren (Walter Appel)

Als Luguri mit seiner neu entwickelten Blutorgel das Castillo angreift, gelingt es Hunter in einem klaren Moment, diese mit dem magischen Bumerang zu zerstören und Luguri zu vertreiben.

Von Unga erfährt er, dass Coco sich in der Vergangenheit befindet, was dieser wiederum von Phillip weiß. 

Schließlich gelingt es dem Cro Magnon, Zakums magische Sperren zu umgehen und mit Phillip ins Castillo zu gelangen, worauf dieser sofort die restlichen Freskendämonen vertreibt oder vernichtet.

In der Vergangenheit brechen Coco und Matthias nach Magdeburg auf, da auch die apokalyptischen Reiter anlässlich ihres dämonischen Raids dorthin unterwegs sind. Schließlich treffen sie auf Olivaro und es kommt zu einem erbitterten Kampf mit Matthias (alias dem Dämonenkiller), dem es mit Cocos Hilfe gelingt, ihn zu besiegen und zu vertreiben.

Als sie Magdeburg erreichen, sind auch die sieben Reiter bereits auf dem Vormarsch. Olivaro gelingt es, Coco und Genevieve als Hexen zu entlarven und festnehmen zu lassen.

Nach ihrer Befreiung gibt Coco sich Olivaro zu erkennen, und erklärt ihm, dass er in der Zukunft der Fürst der Finsternis sein wird. Dafür jedoch muss er verhindern, dass Asmodi seinen Plan vom finsteren Zeitalter vollendet.

Auch wenn Warren hier den Abschnitt um das von Dämonen besetzte Castillo vorerst zum Abschluss bringt, was nach den vielen zum Teil schon ermüdend harten Kämpfen auch langsam Zeit wurde, scheint es nach Phillips “Aufräumarbeiten” aber doch noch nicht ganz sauber zu sein, da er einen orakelhaften Hinweis auf Zakum äußert.

Man darf sich also darauf einstellen, dass es in den nächsten von Martin Kay verfassten Bänden zu weiteren Problemen im Castillo kommt. Was die Kämpfe in und um das Castillo betrifft, so haben sich die Bewohner zwar wacker geschlagen, allen voran Dorian, der wohl noch nie im Verlauf der Serie so hart kämpfen musste, allerdings wäre man ohne die Unterstützung von Olivaro und Phillip letztlich chancenlos gewesen.

Nicht zu vergessen der magische Bumerang, welcher hoffentlich in der nächsten Zeit nicht allzu oft zum Einsatz kommt, da diese Waffe einfach zu mächtig ist, ähnlich wie damals der YS - Spiegel, der ja nicht ohne Grund auf Malkuth zurückblieb. Zumal er ursprünglich auch nach einem Einsatz für längere Zeit verschwand, was nun nicht mehr der Fall ist.

Positiv fällt auf, dass Olivaro hier sowohl als Gegner (Vergangenheit), als auch als Verbündeter eine viel bessere Figur macht, als in den letzten beiden Zyklen, da er in der Gegenwart wieder zwielichtig daher kommt und in der Vergangenheit ein starker, kampfstarker Gegner ist. 

Zwar könnte man nun sagen, dass dieses Auftreten seinem Verhalten im Malkuth - Zyklus widerspricht, wo er sich immer aus Kämpfen raushielt, aber immerhin hat Warren dieser Figur wieder Leben eingehaucht, zumal es nach seiner Beichte, Coco in der Vergangenheit getötet zu haben (zumindest behauptet er das) nun wieder vorbei ist mit der Freundschaft.

Die in der Vergangenheit angesiedelten Abschnitte können auch hier wieder überzeugen, obschon der Autor es mit seinem eingestreuten Wissen über den Verlauf des Krieges stellenweise etwas übertreibt. Der Kampf gegen den damaligen, bösen Olivaro wird jedoch sehr packend geschildert.

Hier kann man sehr schön sehen, wie ein Kampf gegen einen Dämon abzulaufen hat. Anstatt mal eben den Kommandostab zu zücken und den Gegner damit schnell umzuhacken, wird hier wird ein harter, schonungsloser Zweikampf geschildert. So muss das sein!

In der Vergangenheit wird es dann nochmal richtig spannend und dramatisch, als Coco und Matthias Frau dem Feind in die Falle gehen. Dass Coco sich nach ihrer Befreiung Olivaro zu erkennen gibt, macht in ihrer Lage zwar Sinn, allerdings riskiert sie dann ein Zeitparadoxon, indem sie versucht, Asmodi und Olivaro gegeneinander auszuspielen.

Insgesamt kann man diesen Fünfteiler (oder das Dorian Hunter - Buch 35) als durchweg gelungen bezeichnen. Warren schafft es scheinbar mühelos, die Spannung über die ganzen 450 Buchseiten zu halten und dabei ein Feuerwerk an actionreichen Kämpfen abzubrennen, dass es so in der Serie noch nicht gegeben hat.

Allerdings wirkt die Handlung genau aus diesem Grund stellenweise etwas überladen, zumal die Dämonen trotz ihrer Übermacht immer wieder mit List und vor allem mit Cocos Zeitmagie besiegt werden können, sich dann erholen und erneut zuschlagen.

Das gleiche gilt für die Gegenwartshandlung, wo auch permanent gekämpft wird, bis am Ende Phillip erscheint und mit seiner bloßen Präsenz dafür sorgt, dass das Castillo von den noch verbliebenen Dämonen gesäubert wird. Immerhin lässt er Dorian kurz mit der in der Vergangenheit gestrandeten Coco Kontakt aufnehmen. Ob und wie sie es schafft, wieder in ihre Zeit zurückzukehren, wird man sehen…

Jene Leser, die bereits die Bücher gelesen haben und insofern wissen, dass Earl Warren nach diesem Band keine weiteren Romane mehr für die Serie verfasst hat, können dies nun einerseits bedauern, andererseits hat er hier nochmal ziemlich eindrucksvoll bewiesen, dass er zu den besten Autoren der klassischen Phase gehörte.

 © by Stefan Robijn

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