Superman gegen Spider-Man

Superman gegen Spider-Man

von Garry Conway und Ross Andru

Während in Metropolis der Held Superman seinen Erzfeind Lex Luthor besiegen muss, der den Stählernen mittels eines Riesenroboter angreift, kurz darauf aber die Flucht in sein voll bewegliches Unterwasserlabor antreten muss, hat in Manhattan der freundliche Wandkrabbler Spider-Man es gerade mit der Bande des Schurken Doctor Octopus zu tun.

Und der verfügt ebenfalls mit seinem "fliegenden Octopus" über ein mobiles Waffensystem, welches es Spider-Man nicht gerade einfach macht. 

Doch es hilft beiden Schurken nichts, denn beide verlieren ihren Kampf erneut und landen nun in  Nex Mexico sogar gemeinsam im gleichen Knast.

Aber das kann nicht gut gehen, zumal Lex Luthor immer noch über eine kleine elektronische Waffe versteckt unter einer künstlichen Hautschicht verfügt, was beiden Schurken einen schnellen Ausbruch ermöglicht.

Und ihr Plan ist recht teuflisch, denn während der Weltpressekonferenz in New York City treffen Peter Parker und seine Freundin Mary Jane Watson im Schlepptau von J.J. Simpson auch auf Clark Kent und Lois Lane. Und dabei ist es dann nicht Clark/Superman, der Lois Lane vor einem schweren Unfall bewahrt, sondern Peter Parker als Spider-Man.

Doch das wäre kein Problem, käme da nicht plötzlich Lex Luthor als Superman-Doppelgänger angerauscht, der mit einer Art Strahlenblick dann sowohl Lois Lane als auch Mary Jane Watson verschwinden lässt. Natürlich streifen sich unsere Helden unabhängig voneinander gleich ihre Kostüme über, wobei Spider-Man aber nun den echten Superman für schuldig hält.

Das wäre für den Stählernen kein Problem, würden nicht gerade Lex Luthor und Doc. Octopus eben Spider-Man mit roten Sonnenstrahlen beschießen, welche ihm enorme Kräfte gegen Superman verleihen. Und genau diese beiden Helden prallen mit aller Gewalt nun aufeinander weil jeder den anderen für Schuldig hält.

Doch die Kräfte der roten Sonnenstrahlung halten nur eine begrenzte Zeit, so das Spider-Man bald Superman plötzlich nicht mehr ebenbürtig ist. Doch Superman wehrt die Angriffe von Spider-Man eigentlich auch nur noch ab, denn längst hat er eine Ahnung, das hinter dieser ganzen Sache im geheimen mindestens ein ganz anderer Schurke steckt. 

Und so raufen sich unsere zwei Helden zusammen und gehen auf die Jagd nach den eigentlichen Verbrechern. Und die lassen in Form von Hologrammen auch nicht lange auf sich warten und verkünden siegessicher, dass sie Lois Lane und Mary Jane in ihrer Gewalt haben. 

Die Suche nach ihnen verschlägt Superman und Spider-Man allerdings bald nach Afrika zu den Massai, wo sie erneut aufgehalten werden durch den Krieger Nu'Chaka, welcher mit Hilfe der roten Sonnenstrahlen ebenfalls nun zeitweise enorme Superkräfte besitzt.

Lex Luthor und Doc Octopus befinden sich indessen im Satelliten der "Injustice Liga", wo Lex Luthor mittels eines Steuerelement vom Weltraum aus über das Weltraumlabor Comlab einen gewaltigen Tsunami auf der Erde auslösen will, um die US-Regierung zu erpressen. 

Doch auch Superman und Spider-Man kommen langsam hinter diesen Plan und greifen daher Lex Luthor und Doc. Octopus direkt in ihrem Sateliten an.

Doch als Doc. Octopus merkt, von welchem Wahnsinn Lex Luthor getrieben wird, stellt auch er sich im Kampf nun gegen ihn, während Superman auf der Erde einen gewaltigen Tsunami zu verhindern versucht, welcher die Metropolen Boston, New York und sogar Washington DC bedrohen.

Und natürlich müssen auch Mary Jane Watson und Lois Lane aus dem Satelliten befreit werden, woran wiederum Spider-Man tatkräftig arbeitet.

• Supermann gegen Spider-Man
• DC-Marvel-Crossover
• Autor: Garry Conway
• Zeichnung: Ross Andru
• Erstveröffentlichung 1976/Ehapa Verlag
  

Man kann hier durchaus von einem Meilenstein in Sachen Superhelden-Comics ausgehen, denn vorher blieben die entsprechenden Comic-Universen seitens der großen Comic-Verlage DC und MARVEL in Deutschland klar getrennt.

Erst dieses Comic im Albenformat brachte hier zwei der bekanntesten Superhelden beider US-Verlage samt zwei ihrer größten Schurken in einem epischen Kampf zusammen. 1978 schob man seitens des Ehapa Verlags dann auch noch das Album „SUPERMAN VS. MUHAMMAD ALI“ nach, wo die fiktive Figur Superman mit der damaligen US-Boxer-Legende Muhammad Ali (auch als Cassius Clay bekannt) einen interstellaren Kampf gegen Aliens um das Überleben der Menschheit austragen mussten.

Wie auch SUPERMAN GEGEN SPIDER-MAN (welcher ansonsten in seinen eigenen Comics in Deutschland beim Williams Verlag noch DIE SPINNE genannt wurde) war auch dieses Comic-Special „SUPERMAN VS. MUHAMMAD ALI“ von 1978 seitens des Ehapa Verlag nach einer Story von Denny O'Neil und Text sowie Zeichnungen von Neal Adams für Fans ein Album der wohl ganz besonderen Art.

Man kann auch durchaus sagen, dass dieses Crossover-Special „SUPERMAN GEGEN SPIDER-MAN“ von 1976 recht bald in den USA weitere Crossover mit anderen Helden und Schurken der beiden großen US-Verlage nach sich zogen.

Sei es hierbei nun z.B. „BATMAN GEGEN HULK“ (1981), welcher erst 1999 im Dino Verlag seinen Weg nach Deutschland fand, oder auch 1995, als „SPIDER-MAN/BATMAN“ zusammen auf die Schurken Carnage (Marvel) und dem Joker (DC) trafen, wobei mir hierzu allerdings gerade keine Information zu einer möglichen deutschen Veröffentlichung vorliegt.

Es gab allerdings 1981 nochmals ein weiteres Crossover, wo Superman und Spider-Man erneut aufeinander trafen und sich nun gegen die Schurken Parasit (DC) und Doctor Doom (Marvel) zusammenschließen mussten. Allerdings werde ich hierzu noch einen eigenen Artikel verfassen.

Das hier vorliegende Crossover „SUPERMAN GEGEN SPIDER-MAN“ war indessen in meiner Jugend nicht nur zeichnerisch eine kleine Offenbarung. Denn zum ersten mal konnte ich hier auch mal was mit der DC Figur des SUPERMAN anfangen.

Denn in Sachen DC zog ich damals eher die Abenteuer von BATMAN vor. Das großformatige Album von Ehapa wurde späterhin in der eher üblichen Heftgröße dann nochmals als kleiners Album (1999) im Dino Verlag seitens der „DC/MARVEL-CLASSIC“-Reihe nochmals aufgelegt.

Und danach nahm sich Panini-Comics diesem wegweisenden Crossover-Album im Jahre 2005 ebenfalls noch einmal an. Für Fans der Superman- oder Spider-Man-Comics kann ich aber auch noch nach so vielen Jahrzehnten immer noch genau dieses inhaltlich wegweisende Comic-Crossover jedem wärmstens empfehlen, weil es einfach in keiner guten Comic-Sammlung fehlen sollte.

© by Konrad Wolfram