Hexenhammer
Malleus Maleficarum 1
Die Inquisitorin
von Uwe Voehl
Um die Unsterblichkeit zu erlangen, hatte Baron Nicolas de Conde einen Pakt mit Asmodis abgeschlossen.
Doch sein Versuch, damit den Höllenfürsten zu betrügen
scheiterte auf grausame Weise.
Denn in nur einer finsteren Nacht wurde dessen Ehefrau Isabelle und seine zwei Kinder im Wald lebendig von Wölfen zerissen.
Dieser Schmerz, alles verloren zu
haben was ihm im Leben wirklich wichtig gewesen war, verleitet Nicolas de Conde
nun wohl dazu, einen weiteren schlimmen Fehler zu begehen.
Denn
ein weiteres mal ruft er den Höllenfürsten Asmodis an, um ihn dazu zu bewegen
einen weiteren Pakt zu schließen, welcher ihm nun Frau und Kinder zurückbringen
soll.
Damit
scheint Nicolas de Conde aber wohl wirklich nichts gelernt zu haben. Denn
einerseits hat er nichts mehr, was er Asmodis noch anbieten könnte, zumal seine
Seele bereits im Besitz des Teufels ist.
Und
zum anderen sollte er wissen, das Asmodis mehr als nur verschlagen ist und man
nie ein Geschäft mit dem Teufel machen kann, ohne selbst dabei einen
empfindlichen wie schmerzhaften Verlust hinnehmen zu müssen.
So
verweigert Asmodis de Conde denn auch die Rückkehr seiner Frau Isabelle. Doch
was seine Kinder betrifft, scheint Asmodis sich eine Tür offen zu halten um
Nicolas de Conde noch mehr zu erniedrigen. Und so ist das nächste Opfer auf der
Rechnung des Teufels Charlotte de Conde.
- Hexenhammer: Die Inquisitorin
- Ein Roman von Uwe Voehl
- Taschenbuch-Spin-off zur Serie "Dorian Hunter"
- Seitenanzahl: 352
-
Erschinen
am 07. Juni 2019/Zaubermond Verlag
„In
ihrer Neugier hatte sie den Vater gefragt, warum sie denn nicht bei Tageslicht
ihre Fracht vergraben konnten. "Weil
der Teufel nicht sehen soll, wo sein Vieh und seine Weiber liegen", hatte
er geantwortet. "Nachher scharrt er sie noch wieder aus!"
(Hexenhammer/Band 1, "Die Inqisitorin/Seite 141)
„HEXENHAMMER: MALLEUS MALEFICARUM“ - mit diesem Titel hat
der Zaubermond Verlag unlängst sowohl zwei Printausgaben wie auch entsprechende
Hörspiele als Spin-off zur Taschenbuchreihe „DORIAN HUNTER“ herausgegeben,
welche ja auch als Romanhefte im Bastei Verlag regelmäßig erhältlich sind.
Jedoch sind bisher diese Taschenbücher des ZAUBERMOND
Verlags eher im recht größeren Abstand von ca. einem Jahr erfolgt, wobei Band 1
im Jahre 2019 und Band zwei im Jahre 2020 erschienen ist. Seit dem gibt es
allerdings keine weiteren Ankündigungen mehr zu dieser Spin-off-Reihe des
Zaubermond Verlags mehr.
Interessanter Weise hatte man hier ersichtlich, eher auch
das Augenmerk verstärkt auf Vorkommnisse in der Vergangenheit gelegt. Denn der
erste Roman beginnt bereits im Jahre 1485.
Doch selbst wenn man noch nie einen Roman dieses
Serienkosmos (also „DORIAN HUNTER“ oder „DAS HAUS ZAMIS“ bzw. den früheren
Romanheften unter dem damaligen Titel „DÄMONENKILLER“) gelesen hat, kann man
bei dem Spin-off HEXENHAMMER trotzdem ohne Bedenken zugreifen.
Denn auch Neuleser werden hier zu Beginn und am Ende durchaus
recht ansprechend etwas in eben diesen Kosmos eingeführt, ohne das man aber
gleich mit jeder Menge Hintergrundwissen eben aus den Serien „DORIAN HUNTER“
oder „DAS HAUS ZAMIS“ an den vorliegenden Roman herangehen muss. Die Dosierung
stimmt also und ist trotzdem sehr positiv für Einsteiger aufgebaut, da dieses
Taschenbuch auch locker ganz für sich selbst stehen kann.
Die eigentliche Handlung des Roman DIE INQUISITORIN dreht
sich fasst gänzlich um das kleine Mädchen Lotte (Charlotte de Conde), die
allerdings keine Erinnerungen an ihre bisherige Vergangenheit zu besitzen
scheint.
Als Leser folgen wir hier zuerst ihrer schweren Kindheit
und später ihrer frühen Jugend, die in dem Kloster "Haus zur heiligen
Dreieinigkeit" beginnt. Doch was sich hier als eine christliche
Einrichtung der Kirche darstellt, ist längst zu einem Spielfeld des Teufels
selbst verkommen.
Denn die Nonnen des Klosters samt der Schwester Oberin,
die man nur Mater Martyria nennt, dienen längst dem Fürsten der Hölle. Und die
dort lebenden Waisenkinder werden auf grausame Weise behandelt und nun für
Asmodis als rechtlose Sklaven des Bösen erzogen.
Auch Lotte lehnt in ihrer frühen Jugend noch Gott ab und
hofft inständig auf die Hilfe von Asmodis, da sie es nie anders gelernt hat.
Und plötzlich erscheint ihr Asmodis sogar leibhaftig, als sie von den
teuflischen Nonnen zur Strafe eingekerkert wird.
Doch je mehr sie Kontakt zu dem Fürsten der Finsternis
erhält, umso mehr wird sie auch feststellen, das Hilfe von dieser Seite nicht
zu erwarten ist, egal wie sehr sie ihm auch anfänglich zugetan sein mag.
Auch lernt man hier Heinrich Cornelius Mudt von Gilding
kennen, der nicht nur sein völlig eigenes Spiel zu spielen scheint, sondern an
Bösartigkeit und Verschlagenheit Asmodis kaum wirklich nachsteht. Als es durch
Asmodis zur Katastrophe im Kloster kommt, ist es von Gilding, der die kleine
Lotte vor der Tür des Metzgers Franz Knerz und seiner Familie in Lemgo absetzt.
Doch auch hier erlebt Lotte weder eine glückliche noch
leichte Kindheit, denn auch unter dem Dach von Knerz, der dem Alkohol zuspricht
und leicht zur Gewalt auch gegenüber seiner Familie neigt, geht es bald nicht
mehr mit rechten Dingen zu.
Dies sei hier also zumindest einmal in kürze zum Einstieg
in die Handlung zusammengefasst, welche sich eben ohne große Vorkenntnisse
vorauszusetzen, trotzdem äußerst spannend lesen lässt. Dem Autor Uwe Voehl
gelingt es hier zudem sehr interessant in der Handlung auch die düstere
Atmosphäre dieses rauen Zeitalters einzufangen, was „DIE INQUISITORIN“
zusätzlich zu einem Lesegenuss macht.
Wer also gerne mal zu einem wirklich atmosphärisch
dichten Gruselroman aus dem Bereich des religiös geprägten Horror greifen
möchte, welcher auch den typischen Charme der klassischen Horrorfilme der 70er
Jahre atmet, der kann hier jedenfalls ohne Bedenken bei diesem Spin-off im
Taschenbuchformat mit rund 352 Seiten zugreifen.
© by Konrad Wolfram
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