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Dienstag, 22. Oktober 2024

Die Inquisitorin

Hexenhammer 

Malleus Maleficarum

Die Inquisitorin

von Uwe Voehl

Um die Unsterblichkeit zu erlangen, hatte Baron Nicolas de Conde einen Pakt mit Asmodis abgeschlossen. 

Doch sein Versuch, damit den Höllenfürsten zu betrügen scheiterte auf grausame Weise.

Denn in nur einer finsteren Nacht wurde dessen Ehefrau Isabelle und seine zwei Kinder im Wald lebendig von Wölfen zerissen. 

Dieser Schmerz, alles verloren zu haben was ihm im Leben wirklich wichtig gewesen war, verleitet Nicolas de Conde nun wohl dazu, einen weiteren schlimmen Fehler zu begehen.

Denn ein weiteres mal ruft er den Höllenfürsten Asmodis an, um ihn dazu zu bewegen einen weiteren Pakt zu schließen, welcher ihm nun Frau und Kinder zurückbringen soll.

Damit scheint Nicolas de Conde aber wohl wirklich nichts gelernt zu haben. Denn einerseits hat er nichts mehr, was er Asmodis noch anbieten könnte, zumal seine Seele bereits im Besitz des Teufels ist.

Und zum anderen sollte er wissen, das Asmodis mehr als nur verschlagen ist und man nie ein Geschäft mit dem Teufel machen kann, ohne selbst dabei einen empfindlichen wie schmerzhaften Verlust hinnehmen zu müssen.

So verweigert Asmodis de Conde denn auch die Rückkehr seiner Frau Isabelle. Doch was seine Kinder betrifft, scheint Asmodis sich eine Tür offen zu halten um Nicolas de Conde noch mehr zu erniedrigen. Und so ist das nächste Opfer auf der Rechnung des Teufels Charlotte de Conde.

  • Hexenhammer: Die Inquisitorin
  • Ein Roman von Uwe Voehl
  • Taschenbuch-Spin-off zur Serie "Dorian Hunter"
  • Seitenanzahl: 352
  • Erschinen am 07. Juni 2019/Zaubermond Verlag

„In ihrer Neugier hatte sie den Vater gefragt, warum sie denn nicht bei Tageslicht ihre Fracht vergraben konnten. "Weil der Teufel nicht sehen soll, wo sein Vieh und seine Weiber liegen", hatte er geantwortet. "Nachher scharrt er sie noch wieder aus!" (Hexenhammer/Band 1, "Die Inqisitorin/Seite 141)

„HEXENHAMMER: MALLEUS MALEFICARUM“ - mit diesem Titel hat der Zaubermond Verlag unlängst sowohl zwei Printausgaben wie auch entsprechende Hörspiele als Spin-off zur Taschenbuchreihe „DORIAN HUNTER“ herausgegeben, welche ja auch als Romanhefte im Bastei Verlag regelmäßig erhältlich sind.

Jedoch sind bisher diese Taschenbücher des ZAUBERMOND Verlags eher im recht größeren Abstand von ca. einem Jahr erfolgt, wobei Band 1 im Jahre 2019 und Band zwei im Jahre 2020 erschienen ist. Seit dem gibt es allerdings keine weiteren Ankündigungen mehr zu dieser Spin-off-Reihe des Zaubermond Verlags mehr.

Interessanter Weise hatte man hier ersichtlich, eher auch das Augenmerk verstärkt auf Vorkommnisse in der Vergangenheit gelegt. Denn der erste Roman beginnt bereits im Jahre 1485.

Doch selbst wenn man noch nie einen Roman dieses Serienkosmos (also „DORIAN HUNTER“ oder „DAS HAUS ZAMIS“ bzw. den früheren Romanheften unter dem damaligen Titel „DÄMONENKILLER“) gelesen hat, kann man bei dem Spin-off HEXENHAMMER trotzdem ohne Bedenken zugreifen.

Denn auch Neuleser werden hier zu Beginn und am Ende durchaus recht ansprechend etwas in eben diesen Kosmos eingeführt, ohne das man aber gleich mit jeder Menge Hintergrundwissen eben aus den Serien „DORIAN HUNTER“ oder „DAS HAUS ZAMIS“ an den vorliegenden Roman herangehen muss. Die Dosierung stimmt also und ist trotzdem sehr positiv für Einsteiger aufgebaut, da dieses Taschenbuch auch locker ganz für sich selbst stehen kann.

Die eigentliche Handlung des Roman DIE INQUISITORIN dreht sich fasst gänzlich um das kleine Mädchen Lotte (Charlotte de Conde), die allerdings keine Erinnerungen an ihre bisherige Vergangenheit zu besitzen scheint.

Als Leser folgen wir hier zuerst ihrer schweren Kindheit und später ihrer frühen Jugend, die in dem Kloster "Haus zur heiligen Dreieinigkeit" beginnt. Doch was sich hier als eine christliche Einrichtung der Kirche darstellt, ist längst zu einem Spielfeld des Teufels selbst verkommen.

Denn die Nonnen des Klosters samt der Schwester Oberin, die man nur Mater Martyria nennt, dienen längst dem Fürsten der Hölle. Und die dort lebenden Waisenkinder werden auf grausame Weise behandelt und nun für Asmodis als rechtlose Sklaven des Bösen erzogen.

Auch Lotte lehnt in ihrer frühen Jugend noch Gott ab und hofft inständig auf die Hilfe von Asmodis, da sie es nie anders gelernt hat. Und plötzlich erscheint ihr Asmodis sogar leibhaftig, als sie von den teuflischen Nonnen zur Strafe eingekerkert wird.

Doch je mehr sie Kontakt zu dem Fürsten der Finsternis erhält, umso mehr wird sie auch feststellen, das Hilfe von dieser Seite nicht zu erwarten ist, egal wie sehr sie ihm auch anfänglich zugetan sein mag.

Auch lernt man hier Heinrich Cornelius Mudt von Gilding kennen, der nicht nur sein völlig eigenes Spiel zu spielen scheint, sondern an Bösartigkeit und Verschlagenheit Asmodis kaum wirklich nachsteht. Als es durch Asmodis zur Katastrophe im Kloster kommt, ist es von Gilding, der die kleine Lotte vor der Tür des Metzgers Franz Knerz und seiner Familie in Lemgo absetzt.

Doch auch hier erlebt Lotte weder eine glückliche noch leichte Kindheit, denn auch unter dem Dach von Knerz, der dem Alkohol zuspricht und leicht zur Gewalt auch gegenüber seiner Familie neigt, geht es bald nicht mehr mit rechten Dingen zu.

Dies sei hier also zumindest einmal in kürze zum Einstieg in die Handlung zusammengefasst, welche sich eben ohne große Vorkenntnisse vorauszusetzen, trotzdem äußerst spannend lesen lässt. Dem Autor Uwe Voehl gelingt es hier zudem sehr interessant in der Handlung auch die düstere Atmosphäre dieses rauen Zeitalters einzufangen, was „DIE INQUISITORIN“ zusätzlich zu einem Lesegenuss macht.

Wer also gerne mal zu einem wirklich atmosphärisch dichten Gruselroman aus dem Bereich des religiös geprägten Horror greifen möchte, welcher auch den typischen Charme der klassischen Horrorfilme der 70er Jahre atmet, der kann hier jedenfalls ohne Bedenken bei diesem Spin-off im Taschenbuchformat mit rund 352 Seiten zugreifen.

© by Konrad Wolfram

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