Dorian Hunter 75
Der Sohn des Zyklopen
von Ernst Vlcek
Zusammen mit den baskischen Sektierern macht Dorian
Hunter Jagd auf den Dämon Torto, der sich auf dem Weg zu seinem Sohn Tirso
befindet, um ihm den hermetischen Kreisel als Geschenk zu übergeben. Man hofft,
dass der Zyklop sie direkt zu seinem Ableger führt.
Der inzwischen vierjährige Tirso lebt bei seinen Zieheltern im verborgenen und verfügt bereits über magische Fähigkeiten, im Gegensatz zu seinem dämonischen Erzeuger, der diese längst verloren hat.
Es
gelingt dem Zyklopen, seinem Sohn den Kreisel zukommen zu lassen, der damit zu
spielen beginnt und den darin gefangenen Animus entfesselt.
Dieser soll ihn mittels der Zwergenfrau Dula zum Bösen
erziehen, was sich jedoch als schwierig erweist, da Tirso von guter Gesinnung
ist und sich nicht von dem Animus beeinflussen lässt.
Als Torto ins Haus eindringt und seine Mutter bedroht,
tötet er ihn, womit er für die schwarze Familie ohnehin wertlos geworden ist.
Hunter hat das bereits erkannt und versucht, den Jungen vor den blindwütigen
Sektierern zu beschützen, die das Haus
belagern.
Erst als es ihm schließlich gelingt, den hermetischen
Kreisel zu zerstören und Tirso durch die magisch manipulierte Leiche seines
Erzeugers seinen Tod vortäuscht, wendet sich das Blatt. Hunter beschließt, sich
um Tirso zu kümmern und ihm (und anderen magisch befähigten Wesen) eine sichere
Zuflucht zu bieten, wofür sich ein leerstehendes Castillo in Andorra anbieten
würde.
Don Chapman beschließt derweil, sich auf die Suche nach
seiner - wie er hofft - vom Bösen befreiten Gefährtin Dula zu machen…
- Erschienen am 13. Juli 2021
-
Erstveröffentlichung: Am 20. Januar 1976 als „Dämonenkiller Band 74“
In diesem letzten Band des “Zyklop” - Zyklus machen wir
nun endlich die Bekanntschaft mit dem Dämon Torto, welcher in den Bänden zuvor
immer nur erwähnt wurde, weshalb man dem ersten (und letzten) Auftritt dieser
Figur mit Spannung entgegensah.
Leider entpuppt der Zyklop sich hier allerdings als ein
ziemlich einfältiger Geselle und hat zudem noch seine magischen Fähigkeiten
eingebüßt. Im Grunde machen Hunter und Co. also nur Jagd auf ein einäugiges
Monster.
Angesichts dieser Tatsache gestaltet sich diese Jagd dann
doch etwas sehr komplex und zeitraubend, zumal man sich ohnehin fragt, wie der
Zyklop es überhaupt geschafft hat, so lange zu überleben.
Aber zum Glück gibt es da ja noch Tirso, der seinem Vater
mit seinen vier Jahren schon um Lichtjahre voraus ist, was seine Intelligenz
und sein magisches Geschick angeht, und sich vor allem wegen seiner
unerschütterlich guten Gesinnung als die interessantere Figur erweist.
Zumal man sich sowieso fragt, warum seine Erziehung zum
Bösen sich so extrem aufwändig und umständlich gestaltet. Da muss also zunächst
einmal der hermetische Kreisel herbeigeschafft und ausgerechnet von dem debilen
Erzeuger überbracht werden.
In diesem Kreisel befindet sich der Animus, welcher aber
auch erst einmal entfesselt werden muss, indem der Junge damit spielt, und dann
benötigt man noch ein Alraunengeschöpf, das über den entfesselten Animus selbst
noch den Schritt zum Bösen vollziehen muss, um den Jungen in diesem Sinne
erziehen bzw. in die entsprechende Bahn lenken zu können. Alles in allem ein
maßlos übertrieben komplizierter und genau deshalb zum Scheitern verurteilter
Plan…
Dass Tirso seinen Erzeuger am Ende töten muss, erscheint
dann ebenso wie die Zerstörung des Kreisels als eine zwar logische aber auch
vorhersehbare Entwicklung der Dinge. Immerhin gelingt es Vlcek, die Ablehnung
des Ziehvaters und seine Abscheu gegenüber dem “Bastard” sehr gut darzustellen.
Ebenso wie Hunters Versuche, ihn über das wahre Wesen seines Sohnes aufzuklären
gelungen sind.
Unterm Strich endet der “Zyklop” - Zyklus also mit einem
nicht gänzlich enttäuschenden aber in Bezug auf die ganze, etwas krude Kreisel
- Story doch eher durchwachsenen Finale.
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