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Dienstag, 16. Juli 2024

Der Sohn des Zyklopen

Dorian Hunter 75

Der Sohn des Zyklopen

von Ernst Vlcek

Zusammen mit den baskischen Sektierern macht Dorian Hunter Jagd auf den Dämon Torto, der sich auf dem Weg zu seinem Sohn Tirso befindet, um ihm den hermetischen Kreisel als Geschenk zu übergeben. Man hofft, dass der Zyklop sie direkt zu seinem Ableger führt.

Der inzwischen vierjährige Tirso lebt bei seinen Zieheltern im verborgenen und verfügt bereits über magische Fähigkeiten, im Gegensatz zu seinem dämonischen Erzeuger, der diese längst verloren hat.

Es gelingt dem Zyklopen, seinem Sohn den Kreisel zukommen zu lassen, der damit zu spielen beginnt und den darin gefangenen Animus entfesselt.

Dieser soll ihn mittels der Zwergenfrau Dula zum Bösen erziehen, was sich jedoch als schwierig erweist, da Tirso von guter Gesinnung ist und sich nicht von dem Animus beeinflussen lässt.

Als Torto ins Haus eindringt und seine Mutter bedroht, tötet er ihn, womit er für die schwarze Familie ohnehin wertlos geworden ist. Hunter hat das bereits erkannt und versucht, den Jungen vor den blindwütigen Sektierern zu  beschützen, die das Haus belagern.

Erst als es ihm schließlich gelingt, den hermetischen Kreisel zu zerstören und Tirso durch die magisch manipulierte Leiche seines Erzeugers seinen Tod vortäuscht, wendet sich das Blatt. Hunter beschließt, sich um Tirso zu kümmern und ihm (und anderen magisch befähigten Wesen) eine sichere Zuflucht zu bieten, wofür sich ein leerstehendes Castillo in Andorra anbieten würde.

Don Chapman beschließt derweil, sich auf die Suche nach seiner - wie er hofft - vom Bösen befreiten Gefährtin Dula zu machen…

  • Erschienen am 13. Juli 2021
  • Erstveröffentlichung: Am 20. Januar 1976 als „Dämonenkiller Band 74“

In diesem letzten Band des “Zyklop” - Zyklus machen wir nun endlich die Bekanntschaft mit dem Dämon Torto, welcher in den Bänden zuvor immer nur erwähnt wurde, weshalb man dem ersten (und letzten) Auftritt dieser Figur mit Spannung entgegensah.

Leider entpuppt der Zyklop sich hier allerdings als ein ziemlich einfältiger Geselle und hat zudem noch seine magischen Fähigkeiten eingebüßt. Im Grunde machen Hunter und Co. also nur Jagd auf ein einäugiges Monster.

Angesichts dieser Tatsache gestaltet sich diese Jagd dann doch etwas sehr komplex und zeitraubend, zumal man sich ohnehin fragt, wie der Zyklop es überhaupt geschafft hat, so lange zu überleben.

Aber zum Glück gibt es da ja noch Tirso, der seinem Vater mit seinen vier Jahren schon um Lichtjahre voraus ist, was seine Intelligenz und sein magisches Geschick angeht, und sich vor allem wegen seiner unerschütterlich guten Gesinnung als die interessantere Figur erweist.

Zumal man sich sowieso fragt, warum seine Erziehung zum Bösen sich so extrem aufwändig und umständlich gestaltet. Da muss also zunächst einmal der hermetische Kreisel herbeigeschafft und ausgerechnet von dem debilen Erzeuger überbracht werden.

In diesem Kreisel befindet sich der Animus, welcher aber auch erst einmal entfesselt werden muss, indem der Junge damit spielt, und dann benötigt man noch ein Alraunengeschöpf, das über den entfesselten Animus selbst noch den Schritt zum Bösen vollziehen muss, um den Jungen in diesem Sinne erziehen bzw. in die entsprechende Bahn lenken zu können. Alles in allem ein maßlos übertrieben komplizierter und genau deshalb zum Scheitern verurteilter Plan…

Dass Tirso seinen Erzeuger am Ende töten muss, erscheint dann ebenso wie die Zerstörung des Kreisels als eine zwar logische aber auch vorhersehbare Entwicklung der Dinge. Immerhin gelingt es Vlcek, die Ablehnung des Ziehvaters und seine Abscheu gegenüber dem “Bastard” sehr gut darzustellen. Ebenso wie Hunters Versuche, ihn über das wahre Wesen seines Sohnes aufzuklären gelungen sind.

Unterm Strich endet der “Zyklop” - Zyklus also mit einem nicht gänzlich enttäuschenden aber in Bezug auf die ganze, etwas krude Kreisel - Story doch eher durchwachsenen Finale.

© by Stefan Robijn

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