Dorian Hunter 74
Das Alraunenmädchen
von Roy Palmer (Holger Friedrichs)
Als
Dorian Hunter noch einmal in die Höhle der Ophiten zurückkehrt, findet er dort
ein seltsames Gefäß, einen hermetischen Kreisel, den er durch einen
hypnotisierten Touristen nach Frankfurt zur magischen Bruderschaft bringen
lässt. Im Flugzeug wird Hunter von zwei Besessenen überfallen, die den Kreisel
als Geschenk für einen Kinddämon, den Sohn des Blauen Torto benötigen.
Diese wollen den von Hekate entführten Chapman (der sich mit seiner Gefährtin Dula auf der Flucht befindet) im Austausch gegen den Kreisel freilassen.
Man
beschwört den Geist des Dr. Faustus und erhält im Zusammenhang mit dem Kreisel
und Chapman einen Hinweis auf Spanien, wohin Hunter sich umgehend begibt.
Peter
Plank soll den Kreisel dort vorab in einem Kloster verstecken, wird aber vom
Gegner abgefangen. Als Hunter beim Kloster eintrifft und Plank nicht vorfindet,
begibt er sich zu einer Ruine, wo sich Dämonendiener aufhalten sollen.
Der
hermetische Kreisel wurde dem Blauen Torto inzwischen übergeben, wobei sich
herausstellt, dass er auf das Puppenmädchen Dula Einfluss ausübt, welche das
von einer Sterblichen geborene Kind im Sinne des Bösen erziehen soll, während
man Don Chapman zu opfern gedenkt. Hunter gelingt es noch den Aufenthaltsort
des Blauen Torto von dem Dämon zu erfahren, bevor er von mit weißmagischen
Waffen ausgerüsteten Bauern vernichtet wird…
- Erschienen am 29. Juni 2021
-
Erstveröffentlichung: Am 13. Janaur 1976 als „Dämonenkiller Band 73“
Mit diesem Roman hat Roy Palmer zwar wieder kein
ausgesprochenes Highlight abgeliefert, aber im Vergleich mit seinen vorherigen
Beiträgen darf man sagen, dass es sich um seinen bisher besten Roman handelt.
Das liegt natürlich auch und vor allem an der Vorlage
bzw. der Tatsache, dass wir uns hier mitten im “Zyklop” - Zyklus befinden, auch
wenn die Handlung in diesem Band noch nicht übermäßig vorangebracht wird.
Streng genommen werden hier nur einige Dinge angedeutet und in die Wege
geleitet, der Autor darf sozusagen die Schatten der großen Ereignisse
vorauswerfen, welche erst im nächsten Heft stattfinden.
So widmet Palmer sich hier vor allem dem Zwergengespann
Don und Dula, deren Odyssee zwar durchaus spannende Momente bietet, sich aber
insgesamt doch etwas in die Länge zieht, während in der Handlungsebene um
Hunter und dessen Versuche, den Kreisel von A nach B transportieren zu lassen auch
nicht sehr viel mehr passiert, als dass er ihn letzten Endes dann doch
verliert.
Wobei man sich auch fragt, warum man ihn überhaupt dem
zwar unauffälligen aber im Kampf gegen die Schwarze Familie völlig unerfahrenen
Peter Plank anvertraut oder warum man Hunter den Kreisel zuerst einfach an sich
nehmen lässt, nur um ihm das Teil dann auf so umständliche Weise wieder
abzunehmen.
So richtig in Fahrt kommt der Roman erst am Ende, wo wir
einen Dämonenkiller erleben, der vergeblich versucht, die Vernichtung eines
Dämons zu verhindern, weil er ihn noch braucht. Eine unerwartete, spannend und
gut geschriebene Szene.
Überhaupt hat man hier den Eindruck, dass Palmer sich
langsam warm geschrieben hat und auch die Figuren besser darzustellen vermag.
Einige Formulierungen klingen noch etwas gestelzt, aber der Gesamteindruck ist
ein durchaus positiver.
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