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Donnerstag, 18. April 2024

Noir Burlesque Band 2

Noir Burlesque

(Band 2 von 2)

von Enrico Marini

Wer sich am Ende des ersten Bandes gefragt hatte, welche Person nun den Namen Zizzi trägt, der wird hier gleich im zweiten Band sofort bedient.

Denn Don Zizzi ist der Boss der italienischen Mafia und damit ein direkter Gegner von Rex McKinty und seiner Bande.

Nur so einfach legt man sich mit Don Zizzi eben nicht an, denn dessen Feuerkraft übersteigt etwas die Fähigkeiten der Gang von McKinty.

Dafür glaubt er allerdings, das Terry B. Cole mit Don Zizzi noch eine Rechnung offen hätte.

Schließlich hatte der damals dessen Vater ermorden lassen und die Mutter zur Prostituierten gemacht. Nur hier irrt McKinty wieder, denn an seine Eltern denkt selbst Terry nicht mit liebevollen Gedanken zurück, da sie kaum liebevoll und eben auch bei ihm als Sohn regelmäßig übergriffig wurden.

Doch McKinty braucht Terry und nur deshalb ist er überhaupt noch am Leben. Denn Debbie Hollow/Carprice hatte McKinty den Floh ins Ohr gesetzt, hierfür Terry gegen Don Zizzi einzusetzen. Denn so würde der Verdacht eben nicht auf ihn und seine Gang, sondern auf Terry fallen.

Denn ein offener Bandenkrieg mit Don Zizzi wäre selbst für McKinty reiner Selbstmord. Überhaupt will McKinty Don Zizzi nicht töten. Vielmehr will er ihn unter Druck setzen können mit den zwei liebsten Dingen, die Don Zizzi auf dieser Welt besitzt.

Und dies wäre das Porträt seiner Mutter, welches er von dem Maler Picasso in abstrakter Form verewigen gelassen hat und das nun Millionen wert ist. Und dann wäre da noch seine hübsche junge Tochter Pearl, die McKinty entführen lassen und ebenfalls als Druckmittel einsetzen will.

Das dies jedoch in keinem Fall für ihn gut ausgehen dürfte, weiß Terry, muss den Auftrag allerdings trotzdem annehmen. Doch nicht deshalb, um sein eigenes Leben zu retten, sondern weil McKinty auch noch als Druckmittel gegen Terry den verrückten Killer Crazy Horse auf seine Schwester Rose und dessen Sohn Matt angesetzt hat. 

Und Crazy Horse benimmt sich zwar wie ein durchgeknallter Apachen-Krieger auf dem Kriegspfad und skalpiert seine Opfer, ein echter Ureinwohner Amerikas ist er jedoch in der Realität nicht.

Terry bleibt also nichts anderes übrig, als zum Schein auf den Plan von McKinty einzugehen, der längst auch schon gemerkt hat, dass zwischen Terry und seinem "Eigentum" Debbie irgendetwas läuft, was ihm sicherlich nicht gefällt. Und ganz nebenbei sitzt auch Inspektor Connelly immer noch Terry im Genick, weil der McKinty endlich für immer hinter Schloss und Riegel bringen will.

Doch dann läuft nicht alles wie geplant, als Don Zizzi für einige Tage die Stadt verlassen hat. Denn der Überfall, bei dem Terry auch der Killer Butcher und McKintys etwas dümmlicher Neffe Sharky ihm im Nacken sitzen, verläuft verdammt blutig. 

Und zu allem Übel wird das gesuchte Gemälde von Picasso beschädigt und Pearl hatte genug Zeit, die rechte Hand von Don Zizzi, Sartano vom Überfall zu informieren, der ebenfalls mit einigen seiner Männer und seinen schwer bewaffneten Jungs aufkreuzt.

Allerdings findet ein Terry B. Cole auch hier wieder einen Ausweg, auch wenn den am Ende eventuell nur die wenigsten überleben werden…

  • NOIR BURLESQUE
  • (Band 2 von 2)
  • Von Enrico Marini
  • Erstveröffentlichung 2022/Carlson Comics
  • Vorliegende Ausgabe: 1. Auflage 2022
  • Grafische Konzeption: Erico Marini & Philippe Ravon
  • ISBN: 978-3-551-76356-3

Gegenüber Band 1 kommt hier nun Band 2 von NOIR BURLESQUE noch mit so einigen Seiten mehr daher, zumal wir hier auch weitere sehr interessante Charaktere geboten bekommen. Da wäre z.B. Terrys Schwester Rose, die nicht wirklich gut auf Terry zu sprechen ist und deren Sohn Matt, der wiederum seinen Onkel dafür abgöttisch verehrt.

Des Weiteren taucht nun auch der verrückte Killer Crazy Horse auf, den alle wegen seines Spleen für einen Abkömmling aus dem Stamm der Apachen oder eines anderen Indianerstamm halten, und dessen Sprache offenbar nur McKinty wirklich verstehen kann. Nur ein Indianer dürfte er laut Terry wohl eher nicht sein.

Und dann wäre da noch Don Zizzi, der allerdings erst am Ende mit seinen Leuten bei McKinty auftaucht, um wegen dem Bild seiner Mutter Rache zu nehmen. Und seine Tochter Pearl ist jung, hübsch, allerdings auch absolut durchtrieben, weshalb es wirklich keine gute Idee war, gerade McKintys halbstarken Neffen Sharky zu ihrer Bewachung abzustellen.

Die Spannung wird so im zweiten Band von Enrico Marini daher noch einmal weiter in die Höhe getrieben, zumal Terry nicht nur ständig auf der Abschussliste der Gangster steht, sondern nun auch seine Schwester und dessen kleiner Sohn in Gefahr schweben.

Und wer auf ein Happy End zwischen Terry und Debbie/Caprice im Vorfeld hoffen sollte, der sollte sich auch hierauf nicht wirklich darauf versteifen. Denn Debbie ist schon mehr als eine hinterlistige kleine Giftschlange, die einfach nichts macht, ohne dabei ihre ganz persönlichen Ziele zu erreichen. Dass muss dann auch McKinty am Ende noch lernen, auch wenn er zum Schluss einem anderen zum Opfer fallen wird.

Viel mehr werde ich allerdings nicht verraten. Und überhaupt, diese zwei Comic-Bände muss man einfach selber genießen, denn alleine schon die Bildgewalt des Comic rundet die gesamte Handlung erst wirklich perfekt ab und entführt uns in eine USA, eher kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, wo raue Männer der Unterwelt deftig austeilen konnten und hübsch junge Frauen in gewissen Kreisen gefährlicher und verschlagener sein konnten als eine Giftschlange. Oder anders gesagt, einfach ganz großes Kino im Albenformat.

 © by Konrad Wolfram

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