Noir Burlesque
(Band 2 von 2)
von Enrico Marini
Wer sich am Ende des ersten Bandes gefragt hatte, welche Person nun den Namen Zizzi trägt, der wird hier gleich im zweiten Band sofort bedient.
Denn Don Zizzi ist
der Boss der italienischen Mafia und damit ein direkter Gegner von Rex McKinty
und seiner Bande.
Nur so einfach legt man sich mit Don Zizzi eben nicht an, denn dessen Feuerkraft übersteigt etwas die Fähigkeiten der Gang von McKinty.
Dafür glaubt er allerdings, das Terry B. Cole mit Don Zizzi noch eine Rechnung offen hätte.
Schließlich
hatte der damals dessen Vater ermorden lassen und die Mutter zur Prostituierten
gemacht. Nur hier irrt McKinty wieder, denn an seine Eltern denkt selbst Terry
nicht mit liebevollen Gedanken zurück, da sie kaum liebevoll und eben auch bei
ihm als Sohn regelmäßig übergriffig wurden.
Doch
McKinty braucht Terry und nur deshalb ist er überhaupt noch am Leben. Denn
Debbie Hollow/Carprice hatte McKinty den Floh ins Ohr gesetzt, hierfür Terry
gegen Don Zizzi einzusetzen. Denn so würde der Verdacht eben nicht auf ihn und
seine Gang, sondern auf Terry fallen.
Denn
ein offener Bandenkrieg mit Don Zizzi wäre selbst für McKinty reiner
Selbstmord. Überhaupt will McKinty Don Zizzi nicht töten. Vielmehr will er ihn
unter Druck setzen können mit den zwei liebsten Dingen, die Don Zizzi auf
dieser Welt besitzt.
Und
dies wäre das Porträt seiner Mutter, welches er von dem Maler Picasso in
abstrakter Form verewigen gelassen hat und das nun Millionen wert ist. Und dann
wäre da noch seine hübsche junge Tochter Pearl, die McKinty entführen lassen
und ebenfalls als Druckmittel einsetzen will.
Das dies jedoch in keinem Fall für ihn gut ausgehen dürfte, weiß Terry, muss den Auftrag allerdings trotzdem annehmen. Doch nicht deshalb, um sein eigenes Leben zu retten, sondern weil McKinty auch noch als Druckmittel gegen Terry den verrückten Killer Crazy Horse auf seine Schwester Rose und dessen Sohn Matt angesetzt hat.
Und
Crazy Horse benimmt sich zwar wie ein durchgeknallter Apachen-Krieger auf dem
Kriegspfad und skalpiert seine Opfer, ein echter Ureinwohner Amerikas ist er
jedoch in der Realität nicht.
Terry
bleibt also nichts anderes übrig, als zum Schein auf den Plan von McKinty
einzugehen, der längst auch schon gemerkt hat, dass zwischen Terry und seinem
"Eigentum" Debbie irgendetwas läuft, was ihm sicherlich nicht
gefällt. Und ganz nebenbei sitzt auch Inspektor Connelly immer noch Terry im
Genick, weil der McKinty endlich für immer hinter Schloss und Riegel bringen
will.
Doch dann läuft nicht alles wie geplant, als Don Zizzi für einige Tage die Stadt verlassen hat. Denn der Überfall, bei dem Terry auch der Killer Butcher und McKintys etwas dümmlicher Neffe Sharky ihm im Nacken sitzen, verläuft verdammt blutig.
Und zu allem Übel wird das gesuchte Gemälde von Picasso beschädigt und
Pearl hatte genug Zeit, die rechte Hand von Don Zizzi, Sartano vom Überfall zu
informieren, der ebenfalls mit einigen seiner Männer und seinen schwer
bewaffneten Jungs aufkreuzt.
Allerdings
findet ein Terry B. Cole auch hier wieder einen Ausweg, auch wenn den am Ende
eventuell nur die wenigsten überleben werden…
- NOIR BURLESQUE
- (Band 2 von 2)
- Von Enrico Marini
- Erstveröffentlichung 2022/Carlson Comics
- Vorliegende Ausgabe: 1. Auflage 2022
- Grafische Konzeption: Erico Marini & Philippe Ravon
-
ISBN:
978-3-551-76356-3
Gegenüber Band 1 kommt hier nun Band 2 von NOIR BURLESQUE
noch mit so einigen Seiten mehr daher, zumal wir hier auch weitere sehr
interessante Charaktere geboten bekommen. Da wäre z.B. Terrys Schwester Rose,
die nicht wirklich gut auf Terry zu sprechen ist und deren Sohn Matt, der
wiederum seinen Onkel dafür abgöttisch verehrt.
Des Weiteren taucht nun auch der verrückte Killer Crazy
Horse auf, den alle wegen seines Spleen für einen Abkömmling aus dem Stamm der
Apachen oder eines anderen Indianerstamm halten, und dessen Sprache offenbar
nur McKinty wirklich verstehen kann. Nur ein Indianer dürfte er laut Terry wohl
eher nicht sein.
Und dann wäre da noch Don Zizzi, der allerdings erst am
Ende mit seinen Leuten bei McKinty auftaucht, um wegen dem Bild seiner Mutter
Rache zu nehmen. Und seine Tochter Pearl ist jung, hübsch, allerdings auch
absolut durchtrieben, weshalb es wirklich keine gute Idee war, gerade McKintys
halbstarken Neffen Sharky zu ihrer Bewachung abzustellen.
Die Spannung wird so im zweiten Band von Enrico Marini
daher noch einmal weiter in die Höhe getrieben, zumal Terry nicht nur ständig
auf der Abschussliste der Gangster steht, sondern nun auch seine Schwester und
dessen kleiner Sohn in Gefahr schweben.
Und wer auf ein Happy End zwischen Terry und
Debbie/Caprice im Vorfeld hoffen sollte, der sollte sich auch hierauf nicht
wirklich darauf versteifen. Denn Debbie ist schon mehr als eine hinterlistige
kleine Giftschlange, die einfach nichts macht, ohne dabei ihre ganz
persönlichen Ziele zu erreichen. Dass muss dann auch McKinty am Ende noch
lernen, auch wenn er zum Schluss einem anderen zum Opfer fallen wird.
Viel mehr werde ich allerdings nicht verraten. Und überhaupt, diese zwei Comic-Bände muss man einfach selber genießen, denn alleine schon die Bildgewalt des Comic rundet die gesamte Handlung erst wirklich perfekt ab und entführt uns in eine USA, eher kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, wo raue Männer der Unterwelt deftig austeilen konnten und hübsch junge Frauen in gewissen Kreisen gefährlicher und verschlagener sein konnten als eine Giftschlange. Oder anders gesagt, einfach ganz großes Kino im Albenformat.
© by Konrad Wolfram
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