Dorian Hunter Band 63
Schiff der verlorenen Seelen
von Neal
Davenport (Kurt Luif)
Nachdem
Hekate dem Dämonenkiller im letzten Heft berichtete, dass sie sich bereits in
seinem früheren Leben als Georg Rudolf Speyer auf einem Schiff begegnet sind,
welches noch immer als Geisterschiff unterwegs sein soll, beschließt Hunter,
dieses ausfindig zu machen.
Er hofft dort weitere Erkenntnisse und möglicherweise eine Waffe gegen Hekate zu finden. Als Sullivan ihm ein paar Logbuchseiten des Kapitäns zeigt, kann er sich mit magischer Unterstützung durch Coco wieder an diese Begegnung erinnern.
Im
Jahr 1519 befand er sich mit Arbues de Arrabell, einem befreundeten
Alchemisten, an Bord des Schiffes, der ihm nach einigen seltsamen Todesfällen
offenbart, dass es ihm gelungen ist, aus einer Alraunenwurzel einen
künstlichen, einer Frau nachgebildeten Menschen zu erschaffen, den er in seiner
Kajüte versteckt hält.
Das
Alraunenmädchen verfügt über magische Kräfte und tötete die Matrosen, um ihren
Herrn zu beschützen. Nebenbei versorgt sie sich mit der Lebensenergie ihrer
Opfer. Als der Kapitän vermutet, dass der Alchemist hinter den Todesfällen
steckt und seine Pflanzen von Bord werfen lässt, schwört dieser ihm Rache.
Nachdem
klar wird, dass die Besatzungsmitglieder keine Chance gegen Alraune haben, kann
Arbues zusammen mit ihr und Speyer das Schiff verlassen, lässt aber einen Teil
von ihr an Bord zurück. Als sie in eine Notlage geraten, tötet Alraune ihren
Erschaffer, um Speyer zu retten.
In
der Gegenwart gelingt es Hunter mit Cocos Hilfe das Schiff ausfindig zu machen
und den Ableger Hekates, welcher zu einem eigenständigen Dämon heranwuchs, zu vernichten.
- Erschienen am 26. Januar 2021
-
Erstveröffentlichung: Am 28. Oktober 1975 als „Dämonenkiller Band 62)
Nachdem das “Schiff der verlorenen Seelen” im letzten,
ebenfalls von Neal Davenport verfassten Band bereits erwähnt wurde, erfährt der
Leser in diesem Roman, was es damit auf sich hat und wie Hunter in seinem Leben
als Georg Speyer auf das Schiff gelangte.
Dass der Dämonenkiller in diesem früheren Leben bereits
die Bekanntschaft mit Hekate gemacht hat, wissen wir bereits, allerdings
erfahren wir hier nicht nur, wie es zu dieser Begegnung kam, sondern erleben
auch gleich den ersten Teil der Entstehungsgeschichte dieser hochinteressanten
Figur.
Was Davenport hier in den Vergangenheits - Episoden
abliefert, kann man nur als allerfeinste Dämonenkiller - Kost bezeichnen, man
hat beinahe den Eindruck, dass der Autor sich ebenso wie der Leser danach
gesehnt hat, endlich wieder das zu schreiben, was die Serie ausgemacht und von
allen anderen abgehoben hat.
Dass die Gegenwartshandlung da nicht ganz mithalten kann,
ist somit nicht weiter tragisch, zumal sie auch nicht allzu viele Seiten
beansprucht. Ebenfalls nicht tragisch, wenn auch seltsam erscheint Hunters
Verhalten an Bord des Geisterschiffes, welches er am liebsten gleich nach der
Ankunft wieder verlassen möchte, obwohl er Coco an seiner Seite hat, die ihn
aber erst überreden muss, zu kämpfen.
Das tut er dann zwar, wundert sich aber, dass er mit
seinem Gewehr, mit dem er auf die Skelette ballert, keinen Schaden anrichtet.
Angesichts seiner Erfahrung im Kampf
gegen das Böse wirkt das etwas unbeholfen, aber letztlich ist das natürlich nur
Meckern auf sehr hohem Niveau.
Interessant und bezeichnend ist auch, dass der Roman ganz
ohne eine Nebenhandlung auskommt. Ein anderer Autor hätte in einer anderen
Serie vermutlich geschildert, wie die untoten Matrosen irgendwelche Schiffe
entern um die Alraunenkreatur mit Lebensenergie zu versorgen, ein Davenport
konzentriert sich da lieber auf das Wesentliche und das sind hier vor allem die
Szenen, in denen Speyer hinter das Geheimnis des Alchemisten kommt, das
Alraunenmädchen entdeckt und ihr verfällt.
Diese erste Begegnung und die daraus resultierende, fast
schon romantische, wenn auch verhängnisvolle Verbindung, die Speyer mit der
späteren Hekate eingeht, liest sich spannender, als das Finale in der
Gegenwart.
Hinzu kommt noch sein Bestreben, diesem noch neutral
gesinnten Wesen dabei zu helfen, nicht den falschen Weg zu beschreiten. Ein -
wie wir wissen - hoffnungsloses Unterfangen, von dem Ernst Vlcek im nächsten
Band weiter berichten wird...
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