Dorian Hunter Band 59
Gänsehaut
von Roy Palmer
Als
es bei einem Filmprojekt in Cinecitta zu übersinnlichen Phänomenen kommt,
bittet Jeff Parker Dorian Hunter um Hilfe, der sich zusammen mit Coco Zamis von
Frankfurt aus auf den Weg macht.
Bei ihrer Ankunft zeigt Parker ihnen zunächst einen doppelbelichteten Film, auf dem eine “Geisterfrau” zu sehen ist.
Kurz darauf bekommen sie es mit spukhaften Erscheinungen, einem zum Leben erwachten Filmmonster und diversen angriffslustigen Requisiten zu tun.
Die
Ursache bzw. der Auslöser für den ganzen Zauber scheint eine auf magische Weise
wirkende Substanz zu sein, deren Geruch Coco an das ihr bekannte Theriak
erinnert und das von den japanischen Trickspezialisten geraucht wird. Offenbar
hat die Theriak - Droge den Japanern übernatürliche Fähigkeiten verliehen.
Alle
Versuche, sie aus ihrem Rausch zu befreien, scheitern ebenso wie Cocos Versuch,
sie zu hypnotisieren. Selbst Kugeln gehen durch sie hindurch. Erst als Hajima
Tanaka - der eigentliche Katalysator der magischen Kräfte - aufgrund der
Überdosierung kollabiert, hat der Spuk ein Ende.
Am
Ende bleibt die Frage, woher die Japaner das Theriak haben und was es mit der
Geisterfrau auf sich hat. Außerdem hat Hunter im Quartier der Japaner noch das
Bild einer im Schnee wachsenden Blume entdeckt…
- Erschienen am 1. Dezember 2020
-
Erstveröffentlichung: Im Jahr 1975 als „Dämonenkiller Band 58“
Bei diesem zweiten Band aus der Feder von Roy Palmer
handelt es sich um den ersten Beitrag zum Thema “Theriak”, welches Hunter in
den nächsten Bänden noch zu schaffen machen wird, wobei er sich hier zunächst
als noch nicht unmittelbar Betroffener bzw. Süchtiger mit der hochgefährlichen
Substanz befassen muss.
Zwar kann man auch diesen Roman nicht unbedingt als einen der Höhepunkte der Serie bezeichnen, aber es passiert immerhin etwas mehr, als im ersten Band des Autors, und obgleich einige Abschnitte doch etwas sehr trashig daherkommen, gibt es durchaus auch spannende Momente.
Etwa jenen, in
dem ein ziemlich echt und lebendig erscheinendes Filmmonster die
Hauptdarstellerin vertilgen soll, worauf dann im passenden Moment die
Crewmitglieder auftauchen, welche eigentlich in dem Vieh hocken und es bewegen
sollten.
Szenen wie diese verleihen dem ganzen Spektakel einen Hauch von Ironie, und überhaupt macht der Roman eigentlich nur dann Spaß, wenn man die Handlung nicht allzu ernst nimmt.
Dass auch Coco Zamis hier zum Einsatz kommt, ist zwar
einerseits löblich, andererseits scheint der Autor sich hier nicht ganz sicher
gewesen zu sein, wie oder wann er ihre Fähigkeiten einsetzen sollte. So
versucht sie z.B. vergeblich, ein paar fliegende Köpfe zu hypnotisieren, was
die erfahrene Hexe eigentlich gleich hätte lassen können.
Ebenfalls merkwürdig erscheint die Tatsache, dass nach
den ersten Vorfällen und Todesfällen überhaupt weitergedreht wird, anstatt
vielleicht erst einmal die bereits anwesenden Dämonenkiller ihre Arbeit machen
zu lassen, auch wenn der Grund natürlich auf der Hand liegt, denn bei einem Drehstopp
wäre natürlich auch der Roman zu Ende.
Auch scheint das Theriak auf die hier agierenden Japaner
eine gänzlich andere Wirkung zu haben, als auf die Süchtigen in den folgenden
Bänden, einschließlich Hunters, zumal die von ihnen entwickelten Fähigkeiten
zum Teil doch etwas übertrieben gewaltig erscheinen.
Alles in allem hat Palmer sich hier im Vergleich zu
seinem Erstling zwar nicht unbedingt gesteigert, dennoch macht der Roman trotz
einiger Merkwürdigkeiten, wie etwa fliegenden Filmstudios oder angreifenden
Requisiten unterm Strich mehr Spaß, als der etwas behäbigere “Gast aus dem
Totenreich”, was vor allem an dem höheren Tempo und dem etwas höheren
Spannungsgrad liegt…
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