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Dienstag, 13. Februar 2024

Die geheime Macht der Toten

Gespenster-Krimi 139

Die geheime Macht der Toten

von Frank deLorca

Jason Belmont und Liz Gaskell sind ein noch recht junges Paar, welches sich auf einer Urlaubsreise mit dem eigenen Wagen in Schottland befinden.

Doch irgendwie kommen sie dort bald von der eigentlichen Hauptstraße ab, die sie direkt nach Dunnet hätte führen sollen.

Dafür finden sie sich nun jedoch auf einem engen und recht holprigen Nebenweg wieder, welcher sie auch durch die tückischen Moore führt.

Und genau dort taucht in der Dunkelheit und dem dichten Nebel plötzlich ein riesiger Kerl auf, der jedoch offensichtlich bereits eine stark blutende Wunde am Kopf aufweist. Hilfsbedürftig scheint er trotzdem nicht, denn er wirkt böse und auch gewalttätig, so das Jason mit seinem Wagen schnell in Panik die Flucht ergreift.

Weit kommen er und Liz jedoch nicht, denn der Wagen bleibt bald liegen, als hätte die Batterie nun entgültig den Geist aufgegeben. Und Liz ist sich in der gruseligen Nacht nicht einmal sicher, ob der riesige Kerl sie nicht sogar verfolgt, um sie erneut anzugreifen.

Und tatsächlich taucht recht schnell jemand bei ihnen auf. Doch hierbei handelt es sich allerdings nicht um den gewalttätigen Verletzten, sondern um einen alten und recht hageren Butler mit Namen James (nun ja, sehr einfallsreich klingt der Name für einen Butler nun wirklich nicht), der sie direkt zum Herrensitz Kilroy Manor führt, wo sie bereits von der 95-jährigen Lady Paula Porchester erwartet werden.

Und genau die will Jason und Liz von Kilroy Manor aus gesehen haben, als sie mit ihrem Wagen liegenblieben, weshalb sie James nach ihnen schickte. Doch recht schnell finden Jason und Liz heraus, dass die besagte seltsame alte Lady sie von Kilroy Manor aus nie hätte sehen können.

Und auch sonst wirkt alles irgendwie recht seltsam, denn die Bäume scheinen verbrannt und auch die Mauern von Kilroy Manor selbst scheinen durch ein Feuer schwer beschädigt zu sein.

Neben Lady Porchester und ihrem Butler James leben hier allerdings auch noch der Gärtner Marc und die Haushälterin Betty, die ebenfalls bereits ihre besten Jahre hinter sich haben. Doch richtig gruselig für Jason und Liz wird es, als sie auch noch den riesenhaften Gordon kennenlernen.

Denn der ist der Berserker mit der blutigen Wunde am Kopf, der sie im Wagen sitzend angegriffen hatte. Nur das Gordon nun offensichtlich ruhiger gestimmt ist und er statt einer gewaltigen Wunde am Kopf nun eine Narbe trägt, als wäre die schwere Verletzung schon vor Jahre verheilt.

Ganz wohl fühlt sich unser junges Paar daher nicht in Kilroy Manor. Doch andererseits juckt es ihnen bald auch in den Fingern, dieses finstere Geheimnis um dieses Anwesen samt dessen seltsamen Bewohnern zu lüften.

Und dafür versucht Jason auch am nächsten Morgen den eigenen Wagen wieder flott zu machen, um weitere Informationen aus dem naheliegenden Städtchen Dunnet zu erhalten.

Liz indessen versucht mehr in Kilroy Manor selbst herauszufinden, wo die alten Bewohner offenbar nicht einmal essen oder trinken. Kann es vielleicht sein, dass es sich hier um Untote handelt und wenn ja, welchen diabolischen Plan verfolgen sie nun mit Liz und Jason wirklich?

  • Erschienen am 3. Februar. 2024     
  • Ein Roman von Frank deLorca (Sammelpseudonym)
  • Grusel-Klassiker/Neuauflage

Ich meinte doch nur, dass Graf Dracula in dem Roman auch nie an einer Mahlzeit seiner Gäste teilnimmt, weil er sich von Blut ernährt." Liz sprach immer leiser, weil ihr zum Bewusstsein gekommen war, wie unpassend sich ihre Bemerkung angesichts des Vorgefallenen ausnahm." (Gespenster-Krimi/Band 139, "Die geheime Macht der Toten"/Seite 9)

Im Grunde hatte der Roman ja mit einigen recht interessanten Ideen angefangen und beim Lesen hatte ich bereits nach den ersten Seiten  eine Mischung aus den alten britischen Hammer-Horrorfilmen und den noch älteren deutschen Edgar Wallace Krimis im Kopf.

So hatte ich als Beispiel bei dem riesigen Gordon gleich den Schauspieler Ady Berber aus dem Edgar-Wallace-Krimi „DIE TOTEN AUGEN VON LONDON“ von 1961 in meinem Kopfkino. Und genau dies zeichnete den Roman des Autors für mich auch recht eindeutig als einen Grusel-Klassiker aus den Archiven des Bastei Verlag aus.

Wer der Autor nun wirklich war, kann ich jedoch hier nicht gesichert sagen, denn der Name FRANK DELORCA ist ein Sammelpseudonym des Bastei Verlags, welcher laut Wikipedia von weit mehr als 10 Autoren wie z.B. Richard Wunderer, Kurt Luif oder etwa Hans E. Ködelpeter genutzt wurde.

Aber auch wenn der Roman an sich durchaus einige recht interessante Möglichkeiten innerhalb des Handlungsaufbau besitzt, so machte er mir das lesen dann doch nach den ersten ca. 20 Seiten immer schwerer.

Und das liegt zum Teil an den wirklich manchmal recht unlogischen Handlungsweisen der Hauptfiguren. Aber auch die "Untoten" treten (wenn auch selten) in der Handlung plötzlich auf, regen sich dann aber erst einmal nicht, als müsse man sie hierzu erst wie Aufziehpuppen wieder in Gang setzen (oder haben die mitunter einen totalen Blackout?).

Aber auch das war noch nicht das wirkliche Haupthindernis, welches meine Aufmerksamkeit und damit auch mein interesse mit jeder Seite beständig minimierte. Der größte Kritikpunkt dürfte nämlich darin liegen, dass die Handlung an sich recht schnell zu durchschaubar wurde und so jegliche zu Beginn aufgebaute Spannung geradezu wieder abwürgte.

Und wie es dazu wirklich kam, dass die damaligen letzten Bewohner von Kilroy Manor zu Untoten wurden, verschweigt uns der Autor am Ende dann auch noch. Der Hinweis auf einige äußerst ungewöhnliche Blitze in einer Gewitternacht und einem möglichen übernatürlichen Einfluss ist da schlicht etwas zu dünn geraten.

An Fantasie hinsichtlich der inhaltlichen Grundausstattung der Handlung hatte es jedenfalls nicht gemangelt. Man hätte daraus nur eben etwas mehr machen müssen. Und wenn dann noch unser junges Paar etwas logischer gehandelt hätte, wäre der „GESPENSTER-KRIMI“ mit dem Titel "Die geheime Macht der Toten" durchaus eine richtig runde Sache mit ordentlich gruseliger Stimmung geworden.

Das Cover des Romans erinnert indessen eher an einen der früher typischen Frauen-Gespensterromanen wie etwa aus den Reihen „GASLICHT“ oder „IRRLICHT“ (beides damals aus dem Kelter Verlag). Aber trotzdem passt das Cover irgendwie und man könnte direkt an die junge Liz Gaskell aus der Handlung denken.

© by Konrad Wolfram

3 Kommentare:

Rainer Schmidt hat gesagt…

Der Roman wird Richard Wunderer zugeschrieben. Erstveröffentlichung war als Gespenster-Krimi Nr. 111: Das Zeichen der Angst (Autor: Frank deLorca). Wiederveröffentlicht als Dämonen-Land Nr. 46: Das Zeichen der Angst (Autor: Frederic Collins).

The Black Book Magazine hat gesagt…

Hallo Rainer, vielen Dank für die Info. Dann ist das also schon die dritte Veröffentlichung des Romans. Viele Grüße, Ingo.

Konrad Wolfram hat gesagt…

Danke dir Rainer Schmidt.
Mit den Sammelpseudonymen habe ich da immer so meine Probleme, zumal ich früher auch eher selten den GK gelesen hatte.