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Donnerstag, 1. Februar 2024

Die Verlorenen

Castor Pollux Band 3

Die Verlorenen

von Rafael Marques (Rafael Hoppe)

Der Prediger Hanikos aus Jerusalem will die Knechtschaft durch das römische Imperium beenden und hat sich hierzu als sein "auserwähltes Volk" die Religionsgemeinschaft der Samariter auserwählt, die ihm auch recht freiwillig folgen.

Und so erzählt ihnen Hanikos, dass sich die fünf Bücher Moses auf dem Berg Garizim befinden sollen, anstatt wie eigentlich überliefert auf dem Tempelberg in Jerusalem. 

Und gerade auf dem Berg Garizim stand ehemals sogar einmal ein Tempel der Samariter. 

Doch nun meiden eigentlich selbst diese den für sie heiligen Berg, weil hier seit langem finstere Mächte ihr Unwesen treiben sollen und niemand ihn je lebend wieder verlassen hatte. 

Doch nun ist es Hanikos, der als ihr Messias eine hohe Zahl von Samaritern auf den Berg Garizim führt. Allerdings sieht der römische Statthalter Pontius Pilatus in jedem neuen "Messias" eine Gefahr, seit den Vorkommnissen damals mit Jesus von Nazareth. Und zu allem Übel gibt es auch ständig gewaltsamen Ärger mit den Widerstandsgruppen in Judäa, den sogenannten Zeloten.

Daher entschließt sich Pontius Pilatus Soldaten unter dem Zenturio Tiberius Paxus auszusenden, welche dann auf dem Berg Garizim unter den Samaritern ein wahres Massaker anrichten.

Doch auch die dunklen Mächte auf dem Berg sind durchaus aktiv. Und wo früher einmal der Tempel der Samariter gestanden hatte, befindet sich nun ein schwarzer Monolith auf dem Plateau, welcher nicht nur Hanikos in sich aufnimmt, sondern auch keinen der römischen Legionäre mehr lebend zurückkehren lässt.

28 Jahre später: Der junge Giden wird von römischen Legionären brutal zu Tode geprügelt, weil er auf dem Markt versehentlich den amtierenden und recht arroganten römischen Statthalter Gessius Florus berührt hat. Und das direkt vor den Augen von dessen Vater und Händler Isaak Belam.

Und so keimt auch in Isaak nun der Keim der Rache. Denn er ist auch der Vater von Hanikos gewesen, der ihm vor 28 Jahren gewaltsam bereits genommen wurde. Als dann auch noch durch seine hübsche, aber eigentlich stumme Tochter Alva in der Nacht der Geist von Hanikos spricht, begibt sich auch Isaak auf den Berg Garizim, um durch die finstere Macht des schwarzen Monolithen grausame Rache an dem römischen Statthalter zu erflehen.

Doch hierfür muss er sogar bereit sein, sich selbst als Opfer darzubringen. Und so nimmt der Schrecken seinen Lauf und die ehemals auf dem Berg ermordeten Legionäre unter dem Zenturio Tiberius Paxus stehen als durch reine Menschenhand unbesiegbare Untote wieder auf und ermorden jeden, der sich ihnen nun in den Weg stellt.

Doch kurz vor den Mauern von Jerusalem stellen sie dem römischen Statthalter ein Ultimatum. So solle sich dieser nach römischer Sitte innerhalb eines Monats wegen seines Verbrechen an Gidon selbst töten, oder sie würden wiederkommen, um auf grausame Weise sein Leben zu beenden. Egal wie viele Menschen dann ebenfalls ihr Leben auf gewaltsame Art und Weise dabei verlieren könnten.

Aus Panik um sein eigenes Leben lässt Gessius Florus daher einen Boten nach Rom schicken, damit sich Castor Pollux nach Jerusalem begibt, um noch vor Ablauf des Ultimatums die Untoten zu besiegen.

Doch kann es Castor und Kimon wirklich noch gelingen, rechtzeitig in Jerusalem einzutreffen um die Mächte der Finsternis doch noch zu stoppen?

  • Erschienen am 9. Dezember 2023
  • Ein Roman von Rafael Marques
  • Taschenhaft Band 3 von 12
  • Erscheinungsweise monatlich
Sie existieren nur dank schwarzer Magie. Die Kräfte eines uralten Wesens hielten sie am Leben, nachdem sie vor fast dreißig Jahren bei der Erfüllung ihrer Pflicht in einen tödlichen Kreislauf geraten und vom Antlitz der Erde getilgt worden waren.“ (Castor Pollux/Band 3, "Die Verlorenen"/Seite 113)

Nun, dies ist mein erster Roman der Serie um unseren Helden CASTOR POLLUX, welche in den Romanheften der Reihe "GESPENSTER-KRIMI“ ihren Anfang genommen hatte und der hier nun für mich erstmalig vom Autor Rafael Marques verfasst wurde. Dabei lässt sich Marques durchaus recht viel Zeit, unseren Helden in die Handlung einzuführen.

Genauer gesagt wird unser römischer Geisterjäger erst auf Seite 47 des vorliegenden Taschenhefts überhaupt erwähnt. Das ist allerdings zu keinem Zeitpunkt negativ, denn Marques baut bis dahin erst einmal äußerst interessant wie spannend die Vorgeschichte auf, die noch zu Zeiten des Statthalter Pontius Pilatus spielt und von dem ja der bekannte Ausspruch "ich wasche meine Hände in Unschuld" nach dem Prozess gegen Jesus von Nazareth stammen soll.

Das Castor und Kimon nicht wirklich viel Zeit haben, um das Leben des jetzigen Statthalters zu verteidigen, kommt auch glaubwürdig herüber. Denn bis ein Bote zu dieser Zeit Rom erreicht hatte und unsere Helden den Weg nach Judäa zurücklegen können, dürfte schon ein nicht gerade kleiner Kraftakt gewesen sein.

Und die Spannung nimmt hierbei noch weitere positive Hürden nach oben, denn der Statthalter Florus ist nicht gerade eine Ausgeburt an Liebenswürdigkeit und Empathie, so dass er hier sogar die bisherigen negativen Schilderungen zu Kaiser Nero noch locker in den Schatten stellt. Und genau dies schafft hier durchaus eine zusätzlich düstere wie spannende Atmosphäre.

Aber ohne hier nun viel aus der Handlung zu spoilern sei hier gesagt, dass es bei diesem Roman auch nicht das eher gängige Happy End im Romanheft gibt, bei denen der Held zufrieden in die aufgehende Sonne reiten kann und alle sich wieder lieb haben.

Denn hier geht der Held mit geballten Fäusten und im stillen Zorn nach Rom zurück, weil manchmal der Mensch eben genauso grausam sein kann, wie die finstersten Teufel, gegen die der Held ja eigentlich antritt. Doch dies sollte man schon wirklich selbst lesen - es lohnt sich in jedem Fall.

Auch das vorliegende Cover passt vielleicht nicht so wirklich zur Handlung, ist aber durchaus ein sehr positiver Eyecatcher, welcher den Leser gleich in eine richtig gruselige Stimmung versetzt. Da gibt sich der Bastei Verlag in Sachen Cover zur Tascheneftreihe „CASTOR POLLUX“ jedenfalls bisher richtig Mühe.

© by Konrad Wolfram

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