Dorian Hunter Band 136
Der Ritter vom schwarzen Kreuz
von Neal
Davenport (Kurt Luif)
Als
Coco ein Lebenszeichen von ihrem Sohn Martin erhält, berichtet sie Hunter
davon, der sie bittet, ihn endlich sehen zu dürfen, da er ihn nach der Vision
im Tempel in Gefahr wähnt, worauf Coco einwilligt.
Um mögliche Verfolger nicht auf seine Spur zu bringen, begeben sie sich zunächst nach Deutschland, um dann mit dem Kommandostab direkt zu ihm zu springen.
Allerdings werden sie unterwegs von Skarabäus Toth in dessen Burg umgeleitet, wo dieser Coco zunächst weismachen will, dass sie sich von der schwarzen Familie offiziell lossagen muss, tatsächlich aber plant er nur, sie und Hunter aus dem Weg zu räumen.
Er
beauftragt einen untoten Ritter damit, die Feinde und noch andere “Gäste” zu
töten. Hunter gelingt es zwar, ihn zu vernichten, allerdings wird Coco von
einem magischen Keuschheitsgürtel getroffen, den Toth alias Baphomet einst dem
Ritter für sein Eheweib gab, und von einer Lähmung befallen.
- Erschienen am 11. November 2023
- Erstveröffentlichung: 1. März 1977 als Dämonenkiller Band 132
Dieser Roman aus der Feder des Altmeisters Kurt Luif beginnt, wie schon der erste Teil des Baphomet - Zyklus, noch recht vielversprechend.
Eher nebenbei erfährt man hier gleich in der
Vorgeschichte, dass es sich bei dem Namensgeber des Zyklus um niemand anderen
als den aus der Frühzeit der Serie bekannten Schiedsrichter Skarabäus Toth
handelt, der im Mittelalter als der Hexer Baphomet bekannt war.
Mit diesen in der Vergangenheit angesiedelten Szenen kann
der Autor durchaus noch überzeugen, und es werden Erinnerungen an die alten
Klassiker wach, auch wenn in den recht kurzen Abschnitten eigentlich nichts
wirklich aufregendes oder gar wichtiges passiert.
Tatsächlich geht es nur darum, der tragischen Figur des
Kreuzritters einen Background zu verleihen, obwohl er in der Gegenwart
eigentlich nur kurz auftaucht und versucht, die beiden Hauptfiguren zu killen.
Aufgrund seiner Eifersucht hat der Ritter einen Pakt mit Baphomet geschlossen,
der ihm den magischen Keuschheitsgürtel für sein Weib überlässt. Nach der
erfüllten Rache muss er dann feststellen, dass er zu einem ewigen, untoten
Dasein verdammt ist.
Im Grunde ist das also nur eine zwar kurzweilige, aber
für die Handlung nicht unbedingt relevante Vorgeschichte, wenn man mal davon
absieht, dass Coco am Ende von der Magie des Gürtels überwältigt wird, worauf
ihr Körper erstarrt und Hunter ihr dann auch nicht helfen kann.
Erst im nächsten Band erfährt der Leser, wie oder ob Hunter
es schafft, sie davon zu befreien. Wundern darf man sich aber hier schon mal
darüber, dass dieses seltsame Utensil überhaupt eine so starke Hexe zu lähmen
vermag, nachdem zuvor nur seine “normale” Funktion durch Magie verstärkt wurde.
Ebenso fragt man sich, wie es sein kann, dass der Ritter
im Laufe der Zeit über hundert Menschen auf der Burg getötet hat, ohne dass
davon jemand Notiz nahm, allerdings fällt das dann auch nicht weiter ins
Gewicht, da die in der Gegenwart angesiedelte Handlung hier ohnehin nicht mehr
wirklich überzeugen kann.
Da reißt auch Martins erster leibhaftiger Auftritt nicht
mehr viel raus, zumal auch hier noch gar nichts passiert, abgesehen davon, dass
er mit Coco in Kontakt steht, und diese zwischendurch immer wieder erfährt,
dass es ihm gut geht…
© by Stefan Robijn
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