Gespenster-Krimi 135
Satans Samurai
von A.F. Morland und Thomas Birker
Aus einer uralten japanischen Sage um eine schöne weiße Hexe und einem dämonischen Samurai machte Fumiko Tsunaos ein recht erfolgreiches Musikal, in dem am Ende die Weiße Hexe den dämonischen Samurai entgültig aus Liebe zum Guten bekehrt.
Und dieses Meisterwerk des japanischen Theaters mit dem Titel "Utsukushi-sa to Samurai (Die Schöne und der Samurai) würde Tucker Peckinpah, ein guter Freund von Tony Ballard dem Dämonenhasser, nur zu gerne nach London als Musikal auf die dortige Bühne holen.
Das Dumme ist nur, dass es in der Realität damals eben nicht mit einem Happy End endete, so wie man diese alte Sage nun für die Bühne ausgelegt hat. In Wirklichkeit hatte der dämonische Samurai nämlich die weiße Hexe getötet, um danach wieder zurück in die Hölle zu verschwinden. Doch das kann man den Besuchern einer solch erfolgreichen Aufführung natürlich nicht zumuten.
Und während also das Musical bereits über Japan hinaus beachtliche Erfolge feiert, fühlt sich in der Hölle der Samurai des Satan wegen des Happy End der Aufführungen zum Gespött gemacht und sinnt nun auf blutige Vergeltung, damit dieses Musikal nie wieder aufgeführt wird.
Und so macht sich der dämonische Samurai Yannock auf zu Loxagons Feuerpalast um von diesem Sohn Satans die Erlaubnis zu erhalten, auf die Erde zu gelangen, um dort seine blutige Vergeltung wegen dieser Schmach durch die Schauspielerinnen und Schauspieler des japanischen Theaters ausüben zu können.
Indessen hat Tony Ballard den Auftrag in Matching Green gelöst, wo ein anderer Freund von Peckinpah in seinem Cricket-Club offenbar von einem üblen Poltergeist heimgesucht worden sein soll. Doch hinter dem angeblichen Poltergeist steckten eher ein paar Jugendliche, die sich hier einen üblen Streich erlaubt hatten.
Und so fährt Tony Ballard durchaus gut gelaunt und mit dem Lied "Don't Bring Me Down" der Gruppe ELO wieder Richtung London. Doch dort wird er wohl so einfach nicht mehr ankommen, denn plötzlich taucht auf der dunklen Fahrbahn in einer leichten Kurve tatsächlich eine Art Samurai auf.
Da Tony Ballard keinen Unfall risikeren will, reißt er das Lenkrad herum, was das elektronische Stabilitätsprogramm seines Wagens allerdings nicht mehr ausgleichen kann. Und so überschlägt sich der Wagen von Tony, um den danach alles in Finsternis versinkt.
Dafür wacht er Tage später in einem Hospital wieder auf. Und auch wenn die Verletzungen bei Tony Ballard offensichtlich nicht lebensgefährlich waren, so scheinen doch gewaltige Komplikationen die Folge des Unfalls zu sein. Denn Tony Ballard erkennt weder seine Frau Vicky noch den Ex-Dämon Mr. Silver samt dessen Partnerin Roxane wieder und offenbar ist er auch nicht mehr in der Lage selbstständig zu gehen. Sollte hierbei vielleicht der Samurai des Satans hierbei seine Finger im Spiel haben?
- Erschienen am 09. 12. 2023
- Der letzte Roman von A.F. Morland
- Der Roman wurde vollendet durch Thomas Birker
"Tony", sagte sie nervös. Ihre Stimme zitterte. "Tony, bleib bei mir." Warum sagte sie das? Ich hatte nicht vor, irgendwo hinzugehen. Ich fühlte mich dazu gar nicht in der Lage. Sie war es, die allmählich verschwand und irgendwann nicht mehr da war." (Gespenster-Krimi Band 135, "Satans Samurai",Seite 8)
Und hier ist er nun, der letzte Roman des Autor A.F.Morland (Friedrich Tenkrat), der am 27. August 2022 in Wien (Österreich) leider verstarb. Dabei handelt es sich hier aber auch um den letzten Roman seiner berühmten Serienfigur TONY BALLARD dem Dämonenhasser, welchen er leider nicht mehr ganz vollenden konnte.
Daher traten dessen Frau Anni und sein Sohn Friedrich Tenkrat jr. Ende 2022 an Thomas Birker heran mit der Bitte, er möge diesen letzten Roman vollenden. Nachlesen kann man dies übrigens auch im Roman im Bereich „GESPENSTER-KRIMI-SPECIAL“, wo für die Leserinnen und Leser dieses letzten Romans auch ein kurzer Brief seitens der Familie Tenkrat abgedruckt wurde.
Ich persönlich muss hier zuerst einmal sagen, dass ich nicht unbedingt ein Freund von Romanen bin, wo irgendwelche asiatischen Schwertkämpfer wie eben ein Samurai als dämonisches Wesen auftauchen und zweitens hatte ich vorher auch noch nie einen Roman der Serie „TONY BALLARD“ gelesen, die Friedrich Tenkrat unter dem Pseudonym A.F. Morland verfasst hatte.
Dafür hatte ich aber damals einige Taschenbücher aus dem Grusel-Spektrum gelesen, die Friedrich Tenkrat unter anderen Pseudonymen wie Brian Ford (z.B. „DIE HEXENMÜHLE“) oder auch Edgar Tarbot (z.B. „DAS BLUTGERICHT DER MEDUSA“) verfasst hatte.
Und auch wenn ich hier gestehen muss, dass der Roman „SATANS SAMURAI“ in der Reihe „GESPENSTER-KRIMI“ mich nicht gerade in die unmittelbare Nähe einer Gänsehaut führen konnte (was bei mir als Horror-Nerd allerdings auch mittlerweile verdammt schwer ist), so wusste er mich doch recht gut und durchaus auch spannend zu unterhalten.
Wäre der Samurai Yannock also kein dämonisches Wesen der Hölle, sondern ein Serienkiller, hätten wir hier auch einen durchaus sehr lesenswerten Krimi in Händen halten können. Aber ich will da mal nicht so sein, denn auch so manche gruselig gemeinten Stellen innerhalb der Handlung sind durchaus lesenwert.
Und wenn ich hier ehrlich bin, kann ich auch bei dem vorliegenden Roman nicht sagen, wo A.F. Morland endet und Thomas Birker einsetzte. Und dies ist durchaus auch als Kompliment für Birker zu bewerten, der hier mit sehr viel Liebe zum Detail den letzten Roman seines Freundes Friedrich Tenkrat vollendet hatte.
Ich kann hier aber durchaus auch wieder hinsichtlich dieses Roman sagen, dass Friedrich Tenkrat durchaus für mich einer der früheren Autoren aus dem Bereich des Heftroman wie der Spannungsliteratur ist, der die Handlung mit einem recht gut platzierten Witz als auch einer sehr bildhaften Schilderung verbinden konnte, die das Kopfkino auf recht positive Weise zu bedienen wusste.
Von daher sollten besonders Sammler und Fans der Serie „TONY BALLARD“ diesen Roman wirklich nicht verpassen.
© by Konrad Wolfram
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