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Sonntag, 24. September 2023

Brüderschlacht

Die Rosenkriege Band 4

Brüderschlacht

von Conn Iggulden

Nach jahrelangen Kämpfen zwischen den königlichen Linien der Familien Lancaster und York ist das Reich zerrüttet.

König Edward IV., der für das Haus York kämpft, wird nach Ravenspur vertrieben, wo er sich gegen die feindlichen Armeen der Lancasters rüstet.

Doch im wieder aufflammenden Krieg übersieht Edward, dass sein wahrer Feind woanders sein Haupt erhebt. Henry Tudor, der rote Drache, ist zum Mann gereift.

In seinen Händen hält er den Schlüssel, die Rosenkriege zu beenden. Unter den Tränen der Gefallenen und in Strömen von Blut kommt es zur letzten Schlacht...

Mit dem Roman "BRÜDERSCHLACHT" schließt der Autor CONN IGGULDEN seine vierteilige Saga um die Rosenkriege ab. Wie die vorangegangenen Bände, besteht auch der vierte Roman der historischen Saga aus zwei Teilen.

Der erste Teil des Buches beginnt im Jahr 1470 und endet am 4. Mai 1471 mit der Schlacht von Tewkesbury, dem Sieg der Yorkisten.

Danach klafft aber eine gewaltige Lücke von 11 1/2 Jahren zwischen Teil 1 und Teil  2 des Buches, so dass der zweite Teil des Romans erst im Dezember 1482 beginnt. Warum Conn Iggulden eine so gewaltige Lücke im Buch hinterlassen hat, wird in den Anmerkungen des Autors am Ende des Buches auch nicht nachvollziehbar erklärt.

Durch diese Lücken bleiben dementsprechend viele historische Hintergründe im Buch im Dunkeln, insbesondere auch deshalb, weil der Autor auch bei vielen anderen Dingen nicht näher ins Detail geht. Das hat zur Folge, dass die Romanhandlung sehr oberflächlich wirkt, und wichtige Geschehnisse oder historische Figuren und Persönlichkeiten quasi in wenigen Sätzen abgehandelt werden.

Diese Vorgehensweise unterstreicht den Eindruck, dass der Autor anscheinend so schnell sie möglich seiner Saga der Rosenkriege abschließen wollte, obwohl ein fünfter Roman durchaus wünschenswert gewesen wäre, um auch der Lücke von 11 1/2 Jahren und anderen historischen Ereignissen gerecht zu werden, die in Igguldens vier Büchern keine Erwähnung fanden.

So hinterlässt auch der vierte Roman von Conn Iggulden über die Rosenkriege insgesamt einen etwas bitteren Beigeschmack. Denn wie den  drei Vorgängerbänden, ist es auch mit dem Buch "BRÜDERSCHLACHT" nicht gelungen,  die Rosenkriege in Form eines historischen Romans aufzuarbeiten.

Das liegt vor allem an den zu vielen dichterischen und historischen Freiheiten des Autors  sowie an den vielen Lücken in der zeitlichen Abfolge. Was zur Folge hatte, dass wichtige historische Geschehnisse von Conn Iggulden - aus welchen Gründen auch immer - einfach weggelassen wurden.

Einer der wenigen interessanten Aspekte von "BRÜDERSCHLACHT" ist, dass Richard III.  relativ positiv im Roman beschrieben wird. Was mich persönlich etwas verwundert hat.

Doch trotz dieses Aspektes bricht immer wieder Igguldens Pro-Lancaster-Anhängerschaft heraus, obwohl Heinrich Tudor, den Iggulden als Lichtgestalt beschreibt (obwohl er historisch gesehen genau das Gegenteil war),  ja kein Lancaster war, und die Lancaster-Partei nach den langen Jahren des Krieges keinen legitimen Erben für den englischen Thron mehr aufzuweisen hatte.

So ging es letztendlich den Adelsfamilien, auch denen, die Richard III. in den Rücken fielen, und sich vor der Schlacht von Bosworth auf die Seite von Heinrich Tudor stellten, nur um die Erhaltung und Ausweitung ihrer Macht.

Brüderschlacht - Die Rosenkriege 4
(Originaltitel: Ravenspur)
von Conn Iggulden
Aus dem Englischen von  Christine Naegele  
Ebook
Heyne Verlag

© by Ingo Löchel

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