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Dienstag, 5. September 2023

Die Rosenkriege 1: Sturmvogel

Die Rosenkriege Band 1

Sturmvogel

von Conn Iggulden

England 1437: König Henry VI. ist krank und unfähig zu regieren, das Königshaus gerät ins Wanken. Zudem droht ein Konflikt mit Frankreich, der England in eine Katastrophe reißen könnte.

Die Vermählung Henrys mit der französischen Adeligen Margaret von Anjou soll die Macht des Reiches sichern.

Doch das Bündnis mit den verhassten Franzosen ruft bei der Bevölkerung Empörung hervor. 

Richard, Duke von York, nutzt den Hass gegen den König und seine willensstarke Gemahlin zu seinen Zwecken – die Rosenkriege beginnen…

Mit "STURMVOGEL" präsentiert der Autor CONN IGGULDEN den ersten Band seiner Saga um die englischen Rosenkriege zwischen den beiden Herrscherhäusern York und Lancaster, die am 22. Mai 1455 begannen und am 22. August 1485 mit der Schlacht von Bosworth endeten.

Mit "STURMVOGEL" präsentiert der Autor CONN IGGULDEN den ersten Band seiner Saga um die englischen Rosenkriege zwischen den beiden Herrscherhäusern York und Lancaster, die am 22. Mai 1455 begannen und am 22. August 1485 mit der Schlacht von Bosworth endeten.

Zwar gelingt es Iggulden durch den historischen Hintergrund die Zeit des 15. Jahrhunderts lebendig werden zu lassen, dafür schwächelt der Roman aber auf weite Strecken der Handlung vor sich hin, was vor allem daran liegt, dass sich der Autor zu viele dichterische und historische Freiheiten nimmt, so dass die 'Aufarbeitung' der Rosenkriege in Form eines historischen Romans schon allein dadurch scheitert.

Hinzu kommt, dass sich der Autor schon zu Beginn seines Romans für eine der beiden Seiten des Rosenkrieges, nämlich der Seite der Lancaster, Parei  ergreift, so dass ein sehr einseitiges Bild der Rosenkriege und deren Ursachen  entsteht, was dem Roman insgesamt schadet.

Das wird vor allem in den agierenden historischen Persönlichkeiten deutlich. So wird Richard von York zum Beispiel in "STURMVOGEL" als der absolute Bösewicht dargestellt, was er aber  laut den historischen Quellen gar nicht war.

Mit dieser Vorgehensweise des Autors scheint deutlich zu werden, dass Iggulden anscheinend zu viel Werke von William Shakespeare gelesen hat, bzw. sich zur sehr in seinem Roman an Shakespeare orientiert, der in seinen Werken immer ein sehr positives Bild der Tudors und deren Vorfahren und ein sehr negatives ihrer Gegner entworfen hat

Dadurch war Shaekspeare unter anderem auch für die Verunglimpfung von König Richard III. von England mitverantwortlich.

Wer sich unter anderem mit dieser gezielten Verunglimpfung  und Propaganda beschäftigen möchte, dem sei "ALIBI FÜR EINEN KÖNIG" von JOSEPINE TEY ans Herz gelegt, der in Form eines Kriminalromans diese Geschichtsfälschung meisterhaft aufdeckt.

Zudem beginnt der Roman "STURMVOGEL", der in drei Teil unterteilt ist, nicht während der Zeit der Rosenkriege, sondern  im Jahr 1443, als sich England und Frankreich noch im Hundertjährigen Krieg (1337 bis 1453) befanden.

Und das Jahr 1443 ist leider auch die einzige Zeitangabe, an der man sich im Buch als Leser orientieren kann, was es zusätzlich etwas schwierig gestaltet, die Ereignisse im Roman einem bestimmten Jahr und einer  bestimmten zeitlichen Abfolge zuzuordnen.

Alles in allem ist der Roman "STURMVOGEL" von Conn Iggulden vor allem als Schlachtengemälde des 15. Jahrhunderts unterhaltsam.

Als historischer Roman, der sich mit den Rosenkriege beschäftigt bzw. diese in Form eines historischen Romans versucht aufzuarbeiten, ist das Buch leider aufgrund der diversen dichterischen und historischen Freiheiten des Autors  zu ungenau und wenig unterhaltsam gestaltet.

Die Rosenkriege 1: Sturmvogel
(Originaltitel: Wars of the Roses - Stormbird)
von Conn Iggulden
Aus dem Englischen von  Christine Naegele  
eBook
Heyne Verlag

© by Ingo Löchel

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