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Sonntag, 13. August 2023

Das Todesmoor

Geisterjäger John Sinclair Band 39

Das Todesmoor

von Jason Dark (Friedrich Tenkrat)

John und Suko befinden sich in Sri Lanka, genauer gesagt in der Stadt Kandy. Dort sind innerhalb eines Monats vier Kleinkinder auf mysteriöse Weise verschwunden.

Da den Behörden in Sri  Lanka bekannt ist, dass Scotland Yard eine Abteilung aufgebaut hat, die sich mit übersinnlichen Fällen befasst, bitten diese um Amtshilfe.

Um in Sri Lanka offiziell ermitteln zu können, haben John und Suko jeweils Sonderausweise erhalten.

Die erste Anlaufstelle bei ihren Ermittlungen sind Glynn und Juri Tarkowskij, dessen Sohn George vor einer Woche verschwunden ist. 

Der Junge scheint entführt worden zu sein, denn der Butler lag bewusstlos am Boden und Juri entdeckte auf der Fensterbank eine silbrig glänzende Spur, deren Herkunft er sich nicht erklären konnte.

Unterdessen wird Abel, der Sohn von Brenda und Reymond Merchant entführt. Brenda kann den Unbekannten zwar noch verfolgen, der aber löst sich vor ihren Augen mit ihrem Sohn in Luft auf.

Daraufhin ruft Brenda ihre Freundin Glynn an, die sofort John und Suko informiert, die umgehend zur Familie Merchant fahren, wo Raymond, der Ehemann von Brenda, wie tot am Boden liegt.

Auf der Fensterbank des Zimmers von Abel entdecken die beiden Geisterjäger auch eine silbrig glänzende Spur, die John nach anfänglichen Schwierigkeiten mit seinem Kreuz berührt.

Plötzlich ist ein Kreischen und Heulen zu hören und Nebel bildet sich, aus dem sich ein Dämon mit sieben Armen, einem Horn auf dem Kopf und glühenden Fischaugen herausschält. Nach einem kurzen Wortgefecht verschwindet das Wesen im angrenzenden Dschungel.

Nach der Begegnung mit dem Dämon, bringen Suko und John Raymond Merchant und seine Frau ins Krankenhaus, wo bereits Tarkowskij und seine Frau warten. Dort sprechen sie auch über die übrigen drei Ehepaare Turman, Telyea und Agutter, die sich alle untereinander kannten, deren Kinder ebenfalls geraubt wurden.

Doch etwas anderes lässt John und Suko aufhorchen. Reymond Merchant, Juri Tarkowskij, Ted Turman, Vic Telyea und Danner Agutter hatten vor den Entführungen immer die Gewohnheit gehabt, einmal im Monat ohne ihre Frauen auszugehen.

Zumeist endete die  Sauftour der Männer in dem obskuren Lokal namens "White Ghost", das rund um die Uhr geöffnet hat, und dessen Besitzer ein Amerikaner namens Andrew De Toth ist.

Um nicht zu viel Zeit zu verschwenden, statten John und Suko Andrew De Toth in seinem Lokal einen Besuch ab, der ihnen auf Anhieb unsympathisch ist.  Doch de Toth hat einige wichtige Informationen. Nach seinen Aussagen sind die beiden Ehepaare Amanda und Danner Agutter sowie Tara und Vic Telyeas ebenfalls verschwunden.

Nachdem John und Suko das Lokal wieder verlassen, werden beide von schwarzmagischen Halluzinationen ergriffen. Sie glauben, dass Lokal sei plötzlich verschwunden und sie würden von einer Meute Straßenköter angegriffen.

Unterdessen werden Ellen und Ted Turman, deren Sohn Alex ebenfalls geraubt wurde,  von dem Dämon ins Todesmoor gelockt…

Erschienen am 3. April 1979

Titelbilder: Vicente Ballestar

Der „JOHN SINCLAIR“ Roman "DAS TODESMOOR" von FRIEDRICH TENKRAT fängt recht spannend an. Aber spätestens dann, wenn der Geisterjäger die silbrig glänzende Spur des Dämons mit dem Kreuz berührt und dieser plötzlich auftaucht und wie Rumpelstilzchen in seinen besten Zeiten herumtobt, flacht der sehr konstruierte Roman nach und nach immer mehr ab.

"Das Silberkreuz berührte die schillernde Spur. Ein markerschütterndes Kreischen und Heulen flog durch die Nacht. Im selben Augenblick fing das glänzende Etwas zu dampfen an. Nebelschwaden stiegen davon auf. 

Es löste sich in diesem Nebel von einer Sekunde zur anderen auf, und aus den Schwaden wurde ein scheußlicher Kretin mit sieben Armen, einem Horn auf dem Kopf und glühenden Fischaugen. In der Brust – da, wo ein Mensch sein Herz trägt – hatte die Erscheinung ein großes rundes Loch.

Brüllend, tobend und kreischend wollte sich das Ungeheuer auf mich stürzen, doch ich hielt es von mir fern, indem ich mein Kruzifix hochriß und dem Scheusal einen Bannspruch in die wutverzerrte Fratze schleuderte.

»Haut ab!« kreischte daraufhin der Dämon außer sich vor Wut. »Verschwindet aus Ceylon! Aber macht schnell! Kehrt nach England zurück, wenn ihr nicht wollt, daß ich euch mit der Gewalt eines höllischen Blitzstrahls vernichte!"

Nachdem der Geisterjäger Andrew de Toth wieder verlässt, sind Suko und das Lokal "White Ghost" plötzlich verschwunden, und John Sinclair wird von ominösen Hunden angegriffen,  was sich aber als eine Art magische Halluzination herausstellt.

Die Frage, die man sich als Leser stellen muss, ist, was diese abrupte und sehr unverständliche Szene überhaupt soll. Warum verwirrt der Dämon den Geist von Sinclair und später auch von Suko, die glauben von einer Meute Hunde angegriffen zu werden.  Fällt dem  Dämon nichts Besseres ein, als so eine Kinderei?

Auch die Szene in der Leichenkammer, wo der Geisterjäger mit zwölf Zombies konfrontiert wird, die vom siebenarmigen Dämon erweckt wurden, ist äußerst unlogisch beschrieben.

Anstatt so viele Untote wie möglich mit seiner Beretta zu erschießen, schafft es der Geisterjäger gerade mal drei Zombies damit zu töten. Sein Kreuz scheint John Sinclair ganz vergessen zu haben. Erst als Suko durch den Luftschacht in die Leichenkammer eindringt, und die Zombies nach und nach vernichtet, fällt dem Geisterjäger plötzlich sein Kreuz wieder ein, das ja, welch ein Wunder, um seinen Hals hängt.

"Suko schoß weiter. Dann war die Beretta leer. Vier Zombies blieben übrig. Drei von ihnen kaufte sich Suko, der noch bei Kräften war. Er packte sie und schleuderte sie gegen die Wand, während ich mich meines Silberkreuzes besann und es blitzschnell hervorholte."

Und das Silberkreuz wirkt bei John Sinclair auch noch wie eine Art Jungbrunnen.

"Von meinem geweihten Silberkreuz strömten neue Kräfte in meine Glieder. Sie füllten mich aus und richteten mich wieder auf. Meine Zuversicht kehrte zurück. Ich war plötzlich wieder davon überzeugt, daß ich dem siebenarmigen Teufel gefährlich werden konnte."

Auch der Titel „DAS TODESMOOR“ ist etwas unglücklich gewählt, da dieses ominöse Moor nur eine sehr kleine Nebenrolle im Roman spielt und 'nur' dazu dient, darin die Eltern der verschwundenen Kinder zu töten.

Die Vernichtung des Dämons wird am Ende des Romans mal wieder viel zu kurz abgehandelt, der sich auch mal wieder als Luftnummer erweist und letztendlich gegen John und Suko zu keiner Gegenwehr mehr fähig ist.

© by Ingo Löchel

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